Wo nur die Liebe Zählt: Die Creeds (German Edition)
Sätze, als du in den letzten zehn Jahren mit mir gewechselt hast“, bemerkte Brody, der lautstark die Schubladen durchwühlte, bis er einen Bratenheber gefunden hatte, mit dem er die Eier wenden konnte. „Magst du sie, Conner?“
„Sie ist in Ordnung.“
In Ordnung? Sie zu küssen, hatte ihn praktisch umgehauen. Und Gott allein wusste, was eine Nacht mit ihr auslösen würde.
Ein Feuerwerk wahrscheinlich.
Einen Meteoritenschauer vielleicht.
Ein Erdbeben, zweifellos.
Wieder lachte Brody, und Conner überkam diese altbekannte Ahnung, dass er und sein Bruder manchmal tatsächlich die Gedanken des anderen lesen konnten.
„Ich führe nichts im Schilde, was Tricia betrifft.“ Er stapelte die Eier auf einem Teller wie Pfannkuchen und setzte sich an den Tisch.
„Ist mir doch egal.“
„Ja, klar.“ Brody begann, die Spiegeleier zu vertilgen. „Du glaubst vielleicht, alles über mich zu wissen, Bruder, aber das stimmt nicht.“
„Ach nein?“ Conner fragte sich, ob die Tatsache, dass Brody gerade „Bruder“ und nicht wie sonst „kleiner Bruder“ gesagt hatte, irgendwie bedeutsam war. Wahrscheinlich nicht.
„Tatsache ist doch, dass wir uns ähnlicher sind, als du zugeben willst“, fuhr Brody fort.
Diese Behauptung ließ Conner einen Moment lang auf sich wirken, anstatt sie sofort von sich zu weisen. Selbst früher waren er und Brody selten einer Meinung gewesen – was sie als Kinder wahrscheinlich gebraucht hatten, um verschiedene Persönlichkeiten zu entwickeln. In den Augen der meisten Leute waren sie praktisch austauschbar gewesen, als wäre einer die Hälfte des anderen.
„Wo warst du all die Jahre, Brody?“ Conner war selbst von seiner Frage überrascht. In letzter Zeit schien er ständig Dinge zu sagen, die er gar nicht sagen wollte. Jedenfalls Brody und Tricia gegenüber.
„Hier und da“, antwortete Brody.
„Komm schon.“ Conner drehte seinen Stuhl herum, bis er mit dem Rücken zum Ofen saß, und starrte Brody an, der noch immer am Tisch saß, aber zu essen aufgehört hatte. Valentino passte sich der neuen Sitzordnung an und legte seine Schnauze auf Conners rechten Stiefel.
„Hier und da“, wiederholte Brody. „Das muss für jetzt genügen.“
Conner erwiderte nichts.
„Dasselbe habe ich auch Boston gesagt, als er mich gefragt hat. Ich war nicht etwa im Knast oder so was. Es gibt kein großes Geheimnis – nur ein paar Dinge, über die ich noch nicht reden will. Okay?“
„Okay.“
Brody trug Teller und Besteck zum Spülbecken. „Ich werde ab morgen ein paar Tage weg sein“, sagte er. „Aber ich komme auf jeden Fall nach Lonesome Bend zurück. Sobald ich denKauf des Landes abgeschlossen habe, werde ich in diese kleine Hütte auf dem Campingplatz ziehen, und du bist mich los.“
„Wie auch immer“, sagte Conner.
„Yeah. Gute Nacht, kleiner Bruder.“
„Nacht.“
Als er und Valentino wieder allein in der Küche waren, hob der Hund den Kopf von Conners Stiefel und stieß ein leise fragendes Jaulen aus.
„Wir sollten uns auch aufs Ohr hauen“, sagte Conner.
Doch so müde er auch war, es dauerte sehr lange, bis er einschlafen konnte.
Zwei Tage später wurde Conner von einem lauten Klopfen an der Hintertür geweckt. Brummend rollte er sich aus dem Bett, schlüpfte in seine Jeans und tappte in die Küche. Es war noch nicht richtig hell, aber das Verandalicht leuchtete. Vor der Tür stand Tricia. Die Hände an beide Seiten ihres Gesichts gelegt, spähte sie durch das Fenster neben der Tür.
Conners Herz machte einen merkwürdigen kleinen Satz, während Valentino glücklich aufbellte.
„Ich will meinen Hund zurück“, sagte Tricia, kaum dass Conner die Tür geöffnet hatte. Sie fiel auf die Knie, direkt auf der Türschwelle, riss Valentino in die Arme und lachte, als er ihr das Gesicht leckte. „Ach, Kumpel, ich hab dich so vermisst“, strahlte sie.
Conner rieb sich mit einer Hand über die nackte Brust. „Würde es dir was ausmachen, hereinzukommen?“, fragte er in einem Ton, als ob bei ihm ständig irgendwelche Frauen mitten in der Nacht klopften. „Damit ich die Tür schließen kann?“
Lächelnd richtete sie sich auf und trat ein.
Conner warf die Tür zu und sah, wie ihre Augen sich weiteten, als sie seine nackte Brust bemerkte. „Warte kurz.“ Erlief in sein früheres Zimmer und schnappte sich das erstbeste Oberteil, das ihm von Brodys Sachen in die Finger kam.
Wie sich herausstellte, handelte es sich um ein löchriges T-Shirt mit einem ziemlich
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