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Wo nur die Liebe Zählt: Die Creeds (German Edition)

Wo nur die Liebe Zählt: Die Creeds (German Edition)

Titel: Wo nur die Liebe Zählt: Die Creeds (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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sie.
    Heilige Scheiße, dachte er, als ein Schauer durch seinen Körper jagte. Doch dann hatte ihre Frage endlich seinen dicken Schädel durchdrungen und sein Hirn erreicht.
    „Klar.“ Er stand auf, holte die Zuckerdose und reichte ihr einen Teelöffel. „Möchtest du auch Milch? Ich glaube, ich habe nur Milchpulver.“
    Tricia schüttelte den Kopf, hoch konzentriert damit beschäftigt, den Zucker in ihren Kaffee einzurühren. „Nein danke.“
    Er setzte sich wieder.
    Der Hund hatte sich genau in der Mitte zwischen ihnen postiert, wie ihm auffiel, und blickte ständig von einem zum anderen.
    Der Teelöffel klapperte in Tricias Kaffeetasse.
    Conner probierte versonnen einen Schluck.
    Als sie schließlich zu ihm aufsah, war er erstaunt, Tränen in ihren Augen zu sehen.
    „Ich kann einfach nicht glauben, dass Natty nicht da sein wird, wenn Valentino und ich nach Hause kommen.“
    Das war es also. Sie wollte nicht zurück in das leere Haus ihrer Großmutter – jedenfalls nicht, solange es noch dunkel war und direkt nach einem langen und wahrscheinlich unbequemen Flug.
    „Du könntest hierbleiben“, bot Conner ihr an. Es hatte doch keinen Sinn, länger um den heißen Brei herumzureden. „Und erst zu Nattys Haus fahren, wenn die Sonne aufgegangen ist und du dich ein bisschen besser fühlst.“
    „Würde es dir etwas ausmachen?“
    Ausmachen? Ob es mir etwas ausmacht?
    „Ich könnte auf dem Sofa schlafen“, sagte sie nachdenklich.
    „Du kannst mein Bett haben.“ Es gab natürlich Gästezimmer im Haus, aber keines war hergerichtet, und er brachte es nicht über sich, sie in Brodys Bett zu legen. Wahrscheinlich lagen dort sowieso jede Menge Chipskrümel auf dem Laken. „Ich fange einfach früher mit der Arbeit an.“
    Tricia knabberte an ihrer Unterlippe, dann nickte sie und nahm den Kaffeebecher in beide Hände, die merklich zitterten.
    „Okay.“ Über den Becherrand warf sie ihm einen Blick zu. „Mein – mein Koffer ist noch im Wagen …“
    „Ich hole ihn.“ Conner sprang sofort auf. An der Tür blieb er kurz stehen, um Stiefel und Jeansjacke anzuziehen.
    Sie räusperte sich. „Danke.“
    Heldenhaft bot Conner der Kälte die Stirn, nahm den Kofferaus dem Wagen und eilte zurück. Inzwischen stand sie am Spülbecken und wusch ihren Becher aus.
    „Hier entlang“, sagte er, die Stimme rau wie Schmirgelpapier.
    Frau und Hund folgten ihm durch das altmodische Speisezimmer in den Flur dahinter. Conner knipste das Licht an und klopfte an eine Tür. „Das Badezimmer“, sagte er.
    Er stieß die Tür zu seinem Schlafzimmer auf, wo die Nachttischlampe noch brannte. Daneben stand das massive Himmelbett aus dem 18. Jahrhundert. Damals hatte Micah Creed seine Katalogbraut in eine sehr viel kleinere Ausführung dieses Hauses gebracht. Der Legende nach hatte Micah keine Zeit verloren, seine Frau auf dieses Bett zu legen, die wiederum nichts dagegen einzuwenden gehabt hatte.
    Tricia spähte an seiner Schulter vorbei und betrachtete den Steinkamin und die gebogenen Bleiglasfenster, die zu beiden Seiten des Raumes eine Art Alkoven bildeten.
    „Wow“, stieß sie atemlos hervor. „Das ist ja wie eine Reise in die Vergangenheit.“
    „Von dem 3D-Fernseher einmal abgesehen.“
    „Das ist … wirklich sehr nett von dir.“
    „Nicht der Rede wert.“
    „Bestimmt nicht.“ Sie lachte nervös. „Das mit der Rede, meine ich. Ich jedenfalls werde das sicher niemandem gegenüber erwähnen. Stell dir vor, was für ein Gerede das gäbe.“
    „Daran habe ich noch gar nicht gedacht.“
    „Natürlich nicht.“ Tricia schien sich endlich ein wenig zu entspannen. „Du bist ja auch ein Mann.“
    Allerdings, dachte Conner. Ich bin in der Tat ein Mann. Und gerade spüre ich das an einer bestimmten Stelle überdeutlich. Er stellte ihren Koffer auf der antiken Bank am Fußende des Bettes ab und nahm sich frische Kleider aus der Kommode. „Fühl dich ganz wie zu Hause“, sagte er.
    Valentino legte sich auf den Teppich vor dem Kamin, obwohl darin gar kein Feuer brannte, gähnte und schloss die Augen.
    „Du auch“, fügte Conner an den Hund gewandt hinzu. Sie mussten beide lachen.
    Mit Tricia zu lachen, fühlte sich gut an, aber gleich darauf war ihnen wieder etwas unbehaglich zumute.
    „Ruf mich, wenn du etwas brauchst“, sagte Conner schließlich.
    Und damit verließ er den Raum, ohne sich noch einmal umzusehen.

15. KAPITEL
    N achdem sie sicher sein konnte, dass sie Conner nicht mehr über den Weg laufen würde, nahm

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