Wo nur die Liebe Zählt: Die Creeds (German Edition)
Sie war völlig entrückt, und dennoch konnte sie noch immer jede einzelne köstliche Berührung spüren. Sie fühlte sich so unglaublich lebendig.
Wieder fragte er sie, ob sie sicher sei, und diese Frage ergab für sie kaum einen Sinn. Aber sie nickte.
Und spürte, wie er das Gewicht verlagerte, um sich das Kondom überzustreifen.
Und dann endlich war es so weit, endlich stieß er so hart und tief in sie. So hatte sie es sich ganze Zeit ersehnt.
Unter anderen Umständen hätte sie sich wohl gewundert, wie es Conner gelang, sie so kurz nach diesem unglaublichen Höhepunkt wieder derart zu erregen. Doch schon wieder konnte sie nichts anders tun, als sich hemmungslos und wild unter ihm zu bewegen, gierig um Erlösung und Erfüllung kämpfend.
Schnell und machtvoll bewegte er sich in ihr. Das ganze Universum schien stillzustehen und es gab nur sie beide und ihre Körper. Tricia verzehrte sich nach Befriedigung und wollte gleichzeitig, dass Conners Leidenschaft nie endete.
Schließlich kamen sie gemeinsam, kleine, heisere Schreie derLust ausstoßend, noch immer miteinander verbunden, als ob sie für immer und ewig eins werden wollten.
Hinterher klammerten sie sich atemlos aneinander.
Tricia hatte das Gefühl, endlich angekommen zu sein – fühlte sich wie die Feder eines in endlosen Höhen schwebenden Vogels, die langsam zur Erde sinkt.
Conner stieg aus dem Bett, verschwand im Badezimmer und kehrte gleich darauf wieder zu ihr zurück.
„Tränen?“, fragte er fast ein wenig schroff, während er mit einem Daumen über ihre Wange strich.
Bis zu diesem Moment hatte Tricia gar nicht gemerkt, dass sie weinte, und sie fand auch keine Erklärung dafür. Zu verdreht und verworren waren die Emotionen, die er in ihr geweckt hatte.
„Tricia?“, drängte Conner. „Habe ich dir wehgetan?“
Sie konnte nur mit dem Kopf schütteln, schlang aber einen Arm um seinen Hals und drückte ihn an sich, nicht mehr in der Lage, ihren Herzschlag von seinem zu unterscheiden.
Er betrachtete sie ein wenig besorgt. Und wartete.
Doch wie sollte sie ihm sagen, dass er etwas in ihr geöffnet hatte und Schutzmauern eingerissen hatte, von denen sie zuvor gar nichts gewusst hatte? Wie sollte sie nur erklären, dass sie von nun an eine andere war, für alle Zeiten, auf eine Art, die sie selbst noch nicht begriff – eine Art, die sie sowohl glücklich als auch schrecklich verwundbar machte?
„Halt mich fest“, war alles, was sie herausbrachte.
Doch das reichte.
Conner hielt sie fest, das Kinn auf ihren Kopf gestützt, seine Schulter unter ihrer Wange, die Arme fest, dennoch zärtlich um sie gelegt.
Und sie hätten wahrscheinlich ewig so liegen können, wenn Valentino nicht auf einmal seine kalte Nase zwischen Tricias nackte Schulterblätter gepresst und ein flehendes Wimmern ausgestoßen hätte.
Erschrocken schrie sie auf. Conner lachte.
„Willkommen zurück in der realen Welt“, meinte er, setzte sich auf und schleuderte die Bettdecke von sich.
Tricia hielt die Augen weiter geschlossen, während Conner sich anzog, ein paar beruhigende Worte zu dem Hund sprach und das Zimmer verließ.
Kaum hörte sie jedoch die Tür ins Schloss fallen, da sprang sie aus dem Bett, schnappte sich ihre Kleider und eilte ins Badezimmer. Dort verriegelte sie die Tür und drehte die Dusche auf.
Willkommen zurück in der realen Welt .
Tatsächlich war sie mitten in der Realität gelandet, und zwar mit einem markerschütternd lauten Aufprall – wie ein Fallschirmspringer, dessen Schirm sich nicht geöffnet hatte.
Zwar vibrierte ihr Körper noch immer, aber das machte es nur noch schlimmer. Sie hatte sich Conner Creed völlig überstürzt hingegeben, und nun – viel zu spät – kam die Reue.
Was würde jetzt geschehen?
Das wusste sie natürlich nicht, aber etwas war sicher. Sie hatte eine unsichtbare Grenze überschritten, unbekanntes Territorium betreten, einen Ort, den sie nie zuvor gesehen hatte. Sie sprach die Sprache nicht und kannte auch die Regeln nicht. Also hing sie völlig in der Luft.
Und was das Schlimmste war: Es gab keinen Weg zurück.
Tricia war nicht einfach gegangen.
Sie war mehr oder weniger geflohen, hatte irgendetwas von einer vergessenen Verabredung in der Stadt gemurmelt und zwar noch daran gedacht, den Hund mitzunehmen, aber nicht ihren Koffer.
Mit schiefem Lächeln betrachtete Conner durch das Küchenfenster, wie der Pathfinder die Auffahrt hinunterpreschte. Als der Wagen außer Sichtweite war, schenkte er sich
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