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Wo Schneeflocken glitzern (German Edition)

Wo Schneeflocken glitzern (German Edition)

Titel: Wo Schneeflocken glitzern (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathryn Constable
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erwiderte die Prinzessin lächelnd. »Willst du es dir mal ansehen? Ich habe neue Teleskoplinsen aus St. Petersburg kommen lassen.«
    Marianne nickte eifrig und blätterte behutsam die erste Seite um.
    »Die Himmel sind dunkel und ein Winter kann sehr lang sein, so weit oben im Norden«, erklärte die Prinzessin. »Die Volkonski-Fürsten hatten immer viel Zeit, die Sterne zu beobachten.«
    Dann wandte sie sich zu Delphine um, die ihre Haare glatt strich. »Und für dich, Delphine, habe ich ein paar alte Modetafeln mitgebracht, Stiche von den Kleidern, die Prinzessin Maria Volkonskaja in der Zeit um 1850 getragen hat.« Sie legte das ledergebundene Album in Delphines Schoß. »Sie war nur ein armes Bauernmädchen, aber sie hat getanzt wie ein Engel. Prinz Alexej hat seine Stellung am Hof aufgegeben, um sie zu heiraten. Er hat das Theater hier gebaut … Leider wurde das Dach zerstört, das für seine prächtigen Deckengemälde berühmt war. Maria tanzte jede Nacht für ihn. Sie galt als hinreißende Schönheit, mit einer Taille, die so schmal war, dass der Prinz sie mit einer Hand umfassen konnte. Selbst der Zar betete sie an.«
    Das Papier knisterte, als Delphine die Seiten umblätterte. Vier prächtige Abendkleider kamen auf einer Seite zum Vorschein und sie sog entzückt die Luft ein.
    »Ein paar von diesen Gewändern sind noch im Speicher oben. Die Soldaten, die das Schloss geplündert haben, hatten vermutlich kein Interesse daran. Wenn du willst, gehen wir mal rauf und sehen sie uns an.«
    »Ja, klar – das wäre super«, hauchte Delphine und lüftete behutsam das nächste Seidenpapier, das zwischen den Seiten lag, um die Illustrationen zu schützen.
    Die Prinzessin kam jetzt an Sophies Bett. Der schwere Tuberosenduft, der sie einhüllte, ließ alles um sie herum schöner und reicher erscheinen. Selbst die stockfleckigen Tapeten sahen in ihrer Gegenwart wie Moiréseide aus. Behutsam setzte sie sich auf die Bettkante und redete ganz leise, damit die anderen Mädchen sie nicht hören konnten. »Ich habe mir den Kopf zerbrochen, was ich dir bringen soll, Sophie. Aber ich wusste nicht, was dir gefallen könnte. Ich muss dich wohl erst noch besser kennenlernen …« Verstohlen schaute sie zu den beiden anderen Mädchen hinüber, die jetzt ganz in ihre Bücher vertieft waren. »Kann ich dir vertrauen?«
    »Ja!«, sagte Sophie und das Herz schlug ihr bis zum Hals. Endlich erlebte sie etwas Außergewöhnliches! Sie war bei einer russischen Prinzessin zu Gast, in einer Welt, die ihr unglaublich glamourös und geheimnisvoll erschien. Vielleicht war ihr Vater deshalb so viel mit ihr herumgereist – damit Sophie Menschen wie Prinzessin Anna Fjodorovna kennenlernte.
    Die Prinzessin spielte mit den grauen Diamantringen an ihrem Finger, dann nahm sie einen ab und streifte ihn über Sophies Mittelfinger.
    »Nein, bitte – das geht nicht!«, wehrte Sophie ab. »So was Wertvolles kann ich doch nicht annehmen.« Panik stieg in ihr auf. Was würde Rosemary dazu sagen? Und Marianne und Delphine – was würden sie von ihr denken? Sie wussten doch, dass Sophie nichts Wertvolles besaß. Vielleicht würden sie sogar glauben, dass sie den Ring gestohlen hatte? Oh, nein, wie grässlich! Lieber erst gar nicht solche Geschenke annehmen.
    »Der Ring war ein Geschenk an mich. Und jetzt gebe ich ihn dir. Das macht man doch so unter Freunden?« Die grauen Augen der Prinzessin blickten kalt. »Du würdest mich sehr unglücklich machen, wenn du ihn nicht annimmst.«
    »Aber …«
    »Eines Tages wirst du mir auch etwas schenken«, fuhr die Prinzessin fort. Und es klang sehr überzeugt.
    »Aber ich habe doch nichts, was ich verschenken kann«, wandte Sophie ein.
    Delphine, die plötzlich neugierig geworden war, schaute herüber.
    »Es soll unser Geheimnis bleiben«, flüsterte die Prinzessin und legte ihre Hand über die von Sophie, so dass der Ring verdeckt war. »Und sag nicht, dass du nichts hast, was du mir schenken kannst … Du hast mehr, als du glaubst, meine kleine Sophie.« Sie hielt einen Moment inne, einen abschätzenden Ausdruck in den Augen. »Die Volkonski-Diamanten sind wunderschön – einzigartig, findest du nicht auch?«
    Sophie schaute auf den grauen Diamanten an ihrem Finger und konnte es nicht fassen, dass sie etwas so Schönes und Kostbares tragen durfte.
    »Aber natürlich gibt es noch mehr Volkonski-Diamanten«, fügte die Prinzessin hinzu. »Vielleicht hast du sie ja gesehen?«
    »Ich hab noch nie Diamanten

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