Wo Träume im Wind verwehen
Seite und schaltete die Flamme aus. Dann sah er sie wieder an, schwer atmend, als hätte er gerade einen Dauerlauf vom Mount Serendipity zum Gasthof hinter sich.
Und wieder nahm er sie in die Arme. Sein muskulöser, geschmeidiger Körper war starr, als stünde er unter einer übermenschlichen Anspannung. Wie wenn man Stahl umarmt, dachte Caroline. Sie ließ ihre Finger über seinen Rücken gleiten, die Wirbelsäule hinab. Durch das dünne blaue Baumwollhemd konnte sie seine Knochen und Muskeln spüren. Sie begehrte ihn mit allen Sinnen, aber nicht nur das.
Die Gefühle, die sich seit dem fünften und sechsten Lebensjahr zwischen ihnen entwickelt hatten, waren unvermindert da. Joe Connor hungerte nach ihrer Wärme und Liebe, genau wie sie nach seiner. Sie berührte sein Gesicht, streichelte mit ihrer linken Hand zärtlich seine Wange.
Dann nahm sie seine Hand und ging ihm durch den Flur voraus. Die spartanische Einrichtung in Carolines Haus erstreckte sich nicht auf das Schlafzimmer. Hier war ihr Refugium, ihr Allerheiligstes. In diesem Raum wurde ihr wahres Selbst am stärksten offenkundig, und ihm Zugang zu gewähren verlieh ihr ein Gefühl der Verletzlichkeit.
Überall war dunkles Holz und weiße Spitze. Die weißen Spitzenvorhänge und der Bettüberwurf mit Lochstickerei hatten ihrer Großmutter gehört. Das Himmelbett aus dunklem Mahagoni war meisterhaft mit geschnitzten Rosen und Engeln verziert. Die wuchtige Kommode, mit mehreren Schubladen auf der linken und einem großen Schubfach auf der rechten Seite, und der dazu passende Kleiderschrank stammten aus Schottland. Es gab Bücherregale, die aus allen Nähten platzten, und auf den Nachttischchen gerahmte Fotos von den Menschen, die ihr nahe standen.
Er küsste sie voller Leidenschaft, zog sie in seine Arme, stöhnte, und es klang wie ein Seufzer, als er sie langsam auf das Bett gleiten ließ. Die Sehnsucht, die sie seit dem sechzehnten Lebensjahr nach ihm verspürt hatte, war geradezu unerträglich. Sie klammerte sich an Joe, presste sich an ihn, und sie küssten sich immer wieder, während sie sich in fliegender Hast gegenseitig entkleideten.
»Verzeih mir«, sagte er.
»Was?«
»Meine Hände sind viel zu rau für deine zarte Haut.«
Joes Hände waren schwielig von der Bergungsausrüstung und der Arbeit unter Wasser auf dem Wrack. Die Berührung ließ Caroline erschauern. Sie spürte die Haare auf seinem Körper, seidig und weich, und seine Männlichkeit verschlug ihr den Atem.
Sie lehnte sich zurück und ließ ihn gewähren, als er die sanften Kurven und Mulden ihres Körpers mit Mund und Händen erkundete. Er nahm ihre beiden Hände und hielt sie über ihrem Kopf fest.
»Bitte!«, flüsterte sie und versuchte sich zu befreien.
»Bitte«, flüsterte er zurück. Es gelang ihr nicht, ihn zu berühren noch sich zu bewegen. Er hielt sie fest, während er seine Lippen über ihren Körper wandern ließ.
Er streichelte sie immerfort und langsam, während sich Caroline unter dem Druck seiner Zunge wand. Ihre Brustwarzen wurden hart. Sie wölbte sich ihm entgegen, und schließlich gelang es ihr, seine Hände zu lösen und auf ihre Brüste zu ziehen. Seine schwieligen Fingerspitzen streichelten und pressten ihre Brustwarzen zusammen, und ein lustvolles Schaudern durchrieselte sie. Sie umfasste seinen Kopf, ermutigte ihn, stemmte ihre Hüften hoch, um seiner Zunge entgegenzukommen. Rote und blaue Sterne explodierten hinter ihren Lidern, und sie stieß zitternd den Atem aus.
Er bewegte sich nach oben, seine Hände um ihre Schultern gelegt, und sein flacher harter Körper presste sich gegen sie. Sie spürte, wie er in sie eindrang, so leicht wie Wasser, das einen Felsen umspült. Sie war feucht von ihrer eigenen Erregung und seinem Mund, und er war hart. Abermals stöhnte er. Caroline hätte es nie für möglich gehalten, dass ein Mensch so viel Sehnsucht, Liebe und Lust in einem einzigen Laut zum Ausdruck zu bringen vermochte.
Sie klammerten sich aneinander. Das Blut, das in ihren Schläfen pochte, gab ihr das Gefühl, sich im gleichen Rhythmus wie Joe zu bewegen. Ihre Körper waren schweißnass, voller Verlangen und Feuer. Sie hatte die Beine um seine Taille geschlungen, und sie liebten sich mit solcher Leidenschaft und Hingabe, dass Caroline wieder die enge Verbundenheit spürte, die sie immer gehabt, die sie nie ganz verloren hatten.
»Caroline, ich liebe dich«, flüsterte Joe an ihrem Hals, während er sie in den Armen hielt.
»Und ich liebe dich«,
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