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Wodka und Brot (German Edition)

Wodka und Brot (German Edition)

Titel: Wodka und Brot (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mira Magén
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Metamorphosen.
    Und wie einer Schwangeren, die in ihrer Schwangerschaft aufgeht, sodass niemand sie daran erinnern muss, so ging es mir auch, ich atmete, ich aß, ich schlief und beschäftigte mich ständig mit Gideons Rückzug aus unserem Leben.Wäre er in Feindseligkeit gegangen oder wäre er gestorben, hätte ich jemanden gehabt, den ich hassen oder um den ich hätte weinen können. Ich hätte einen Haufen Formulare auszufüllen gehabt, beim Rabbinat vorsprechen und einen Erbschein besorgen müssen, aber nun, da er so gegangen war, waren mein Kopf und mein Herz durcheinandergeraten, und ich wusste nicht, wie ich sie versöhnen und alles wieder zurechtrücken konnte.
    Trotzdem waren die ersten Tage des Cheschwan ziemlich ausgewogen in dem, was sie von uns verlangten und was sie uns gaben. Der Laden blühte, Kunden kamen und gingen, die Retouren wurden weniger, die Bestellungen und die Gewinne größer, Madonna war die richtige Person zum richtigen Zeitpunkt. Demgegenüber verlor die Aktie von Emotion, der gelben Katze, ständig an Wert, ihre Verhaltensstörungen waren so ausgeprägt, dass Nadav überzeugt war, sie sei eine Hexe, die sich als Katze verkleidet hatte, er bekam Angst, sie würde noch einmal zaubern und uns in Mäuse verwandeln. Die Frage, sie von uns zu entfernen, wurde entschieden, als sie Nadav eines Tages anfiel, und ohne den lauten Schrei, den ich ausstieß, hätte sie ihre Krallen in seinen Hals geschlagen. Wir befestigten eine lange Leine an ihrem Halsband und banden sie an einen Pfosten der Schaukel. Bei ihrem Geschrei flogen die Vögel erschrocken auf und den Hühnern sträubten sich die Federn, der Alte schob seinen Kopf durch das Fenster, warf einen feindseligen Blick in unseren Hof und sagte: »Sagt ihm, wenn er nicht kommt und dieses Vieh hier wegholt, wird er es erst in der nächsten Welt wiedersehen. Ich habe ein ausgezeichnetes Gift vorrätig für solche Fälle.«Wir riefen ihn an und sagten ihm: »Morgen bringen wir sie zu dir.«
    Wir sagten Madonna und der Kindergärtnerin Bescheid, dass wir uns einen Tag freinahmen, liehen uns einen Käfig aus einer Kleintierhandlung, packten Emotion hinein und stellten den Käfig ins Auto. Sie brach in wütendes Fauchen aus, zerkratzte den Käfig, sprang gegen den Deckel und schlug gegen die Gitterstäbe. Doch wenige Minuten, nachdem sie von dem Wasser getrunken hatte, in dem wir ein Beruhigungsmittel aufgelöst hatten, wurde sie schwer, ihre Glieder entspannten sich, sie rollte sich auf dem Käfigboden zusammen und schlief ein.
    Endlich lockerte sich der Nacken des Jungen, er lehnte sich zurück und betrachtete die Schäfchenwolken, die am Himmel hingen. Er fragte, ob Galiläa in Israel liege und ob in Galiläa jetzt Winter sei, und ob es dort jetzt früher Morgen oder später Abend sei. Ich versuchte, ihm zu erklären, was in Begriffen des Erdballs nah oder weit war, wie die Tage und die Jahreszeiten vergingen, und versprach, einen Globus zu kaufen, um ihm die wichtigsten Dinge des Planeten zu zeigen, auf dem sich unser Leben abspielt. Wir fuhren auf einer Straße, die sich durch ein langes Tal zog, wir sahen weite Felder, vertrocknete Hügel, ausgelaugte Erde und Gebiete, die von den Menschen nicht in Ruhe gelassen wurden, von denen er verlangte, dass sie sich bemühten und gehorchten. Der Junge staunte darüber, dass der Himmel die Bergkette berührte, fragte, warum der Regen sich entlud, bevor er die Bergkette erreichte, warum die Schäfchenwolken so langsam weiterzogen und warum die Berge aussahen, als wären sie zerbrochen. Und was passiert, wenn es noch einmal so ein Erdbeben gibt, wie du mir erzählt hast, und wir mit dem Auto unterwegs sind.Kein Requiem von Verdi hätte anrührender sein können als die Stimme des Jungen, der Fragen zu Dingen stellte, die er nicht verstand, und ich gab viele Antworten. Dank dem, der die Dinge erschaffen hat, die erhaben sind, die Berge, die Täler, die Wolken, die zerbröckelnde Erde, und uns damit von den kleinen Dingen ablenkt, die uns in der Kehle stecken bleiben und uns zu ersticken drohen.
    »Mama, kommen wir Papas Platz näher oder entfernen wir uns weiter?«
    »Wir fahren zu Amos, um ihm seine Katze zu bringen.«
    »Aber ist Papa in dieser Richtung oder in der anderen?«
    »In der anderen. Schau mal, diese Frau, der schwere Sack fällt ihr nicht vom Kopf.«
    Es klappte, er richtete den Blick auf die Frau, drückte die Stirn an die Autoscheibe und hörte auf, nach seinem Vater zu fragen. Aber wer will

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