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Woelfe der Dunkelheit

Woelfe der Dunkelheit

Titel: Woelfe der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Darleen Alexander
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Raum war. Er brachte immer genügend Abstand zwischen sie und unterband jeglichen Körperkontakt. Er war ein Muster von einem Gentleman. Sie vertraute ihm.
    »Gerne. Ich komm gleich in die Bibliothek.« Sie trafen sich immer nur in öffentlichen Räumen und meistens waren noch andere aus dem Rudel anwesend. Sie ging zu ihrem Schreibtisch, legte das Buch dort ab und band sich die Haare zum Pferdeschwanz. Sie legte keinen großen Wert auf ihr Äußeres. Nur als sie versucht hatte Josh für sich zu gewinnen, hatte sie auf ihre Haare und ihre Kleidung geachtet. Jetzt trug sie meist weite Sachen, die ihren Körper verhüllten und ihre Haare hatte sie meist zusammengebunden oder im Zopf. Sie wollte nicht auffallen und schon gar nicht irgendwelche Männer anlocken. Männer! Das war das aller Letzte, was sie wollte.
     
    Christopher schloss die Tür hinter sich und freute sich immer wieder aufs Neue, wenn sie mit ihm Zeit verbrachte. Sie war zu still und redete auch mit fast niemandem aus dem Rudel. Berenike hatte es ihr leicht gemacht. Sie konnte andere gut einschätzen, das wusste er. Deshalb war sie seine Verwalterin. Außerdem war sie sein Kindermädchen gewesen und hatte ihn zusammen mit seinem Vater aufgezogen.
    Als er mit Lydia im Schlepptau das Haus betreten hatte, war sie die Erste, die Lydia willkommen hieß. Geli und die anderen waren sehr zurückhaltend. Er betrat die Bibliothek und baute das Schachbrett vor dem großen Fenster auf. Der Kamin auf der anderen Seite strahlte eine angenehme Wärme ab und ihm wurde warm ums Herz. Ob er sich heute trauen würde, Lydia von seinen Gefühlen zu berichten?
    Als er zwei Gläser mit Wein füllte, betrat sie den Raum. Obwohl sie immer sehr weite Kleidung trug, fand er sie überaus hübsch. Er hatte sie schon vor Jahren einmal nackt gesehen und hatte immer wieder dieses Bild vor Augen.
    Es zog ihm das Herz zusammen, als er an ihre Vergangenheit dachte. Sie hatte es nicht leicht gehabt. Und doch war sie nicht an ihrem Kummer zerbrochen. Aber seit sie von Joshs Rudel weg war, wurde sie immer stiller. Er wusste, dass sie in Josh verliebt gewesen war. Sie hatte seit ihrem ersten Zusammentreffen mit ihm versucht, ihn für sich zu gewinnen. Aber er hatte zu viel Respekt vor ihr und sie konnte ihre Wünsche nicht aussprechen. Sie konnte überhaupt nicht mit Gefühlen umgehen. Genau so wenig, wie sie Gefühle zeigen konnte. Nur der Hass auf Cassandra war sehr offensichtlich gewesen.
    »Setz dich. Soll ich Musik anmachen, oder lenkt es dich ab?« Sie lachte und schüttelte den Kopf.
    »Nein, nein. Mach ruhig Musik an. Aber beschwer dich nicht, wenn du verlierst. Du darfst es dann nicht auf die Musik schieben.« Er schaltete die Anlage ein und legte eine unverfängliche CD von Frank Sinatra ein. Er erinnerte sich, dass sie diesen Sänger sehr gemocht hatte.
    Während sie Schach spielten, plauderten sie über alte Zeiten, als Christopher noch in Joshs Rudel war. Damals war Chris schon verheiratet, aber seine Frau war gegen Joshs Rudel - sie mochte die anderen Männer nicht - und hatte sich geweigert, dort einzuziehen. Außerdem war sie bereits schwanger gewesen.
    Als sie im sechsten Monat war, hatte Chris schweren Herzens das Rudel verlassen und sein eigenes in Los Angeles gegründet. Er war hier glücklich. Er sah Geli aufwachsen und hatte treue Männer und Frauen für seinen Haushalt gefunden. Berenike war sogar extra angereist, um ihn zu unterstützen.
    Lydia sah ihn plötzlich durchdringend an.
    »Ich weiß, dass es mich nichts angeht, Chris. Aber was ist eigentlich mit deiner Frau passiert?« Er war etwas überrumpelt. Was sollte er ihr nun sagen? Er schämte sich für die Wahrheit. Außerdem würde sie die Sache noch nicht verstehen.
    »Ich rede nicht gern darüber.« Sie nickte und konzentrierte sich wieder auf das Spiel.
    »Ich werde nächsten Monat nach Norwegen reisen. Ich hab im Internet ein paar Spuren meiner Verwandten entdeckt. Vielleicht kann ich dort mehr erfahren.« Er hielt mitten im nächsten Zug inne. Sie wollte so schnell schon wieder weg? Er klappte den Mund zu und sah wieder auf das Spielbrett.
    »Ich dachte, du würdest noch etwas hier bleiben.« Nach einer kleinen Pause fügte er hinzu: »Ich war froh, endlich mal wieder jemanden von früher um mich zu haben.« Gegen seine Gewohnheit legte er seine Hand auf ihre und sah ihr in die vor Schreck geweiteten Augen.
    »Bitte bleib noch etwas.« Er musste sie zum Bleiben überreden. Er wollte ihr doch noch sagen, was

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