Wölfe der Leidenschaft (German Edition)
wie die Geschichte ausgegangen ist."
Nachdem Cassandra das Haus verlassen hatte, nahm Annika ihr Handy und tippte Joshs Nummer ein. Wenn sie etwas konnte, dann sich Nummern merken. In Geschichte war sie immer ein Ass gewesen. Im Gegensatz zu allen anderen Fächern, die bedeutend wichtiger waren als Geschichte.
Als Josh am anderen Ende der Leitung war, sagte sie in ihrem furchteinflößensten Singsang: "Wenn du mir nicht auf der Stelle einen sehr wichtigen und logischen Grund nennst, warum du meiner Cassy das Herz gebrochen hast, werde ich die schlimmsten Seuchen der Menschheit über dich ergießen."
9. Kapitel
War das zu dick aufgetragen?
Jedenfalls zögerte Josh einen Moment, bevor er erwiderte: "Wer ist dort?" Sie verdrehte sie Augen.
"Ach komm schon, kleiner Wolf. Du hast mich schon mindestens drei Mal gesehen."
"Die kleine Blondine?" Sie ahmte das Geräusch einer Spielshow nach und sagte: "Du hast soeben 99 Punkte erhalten! Ich bin die kleine, blonde Hexe. Und nebenbei die beste Freundin von Cassy." Was machte sie da eigentlich? Sie wollte ihm Angst einjagen, weil er ihrer Cassy so weh getan hatte.
"So! Beantworte meine Frage, oder..."
"... du wirst die schlimmsten Seuchen über mich ergießen. Ich weiß." Annika setzte sich gerade hin.
"Versuch nicht, dich über mich lustig zu machen. Ich bin eine sehr starke Hexe."
Lüge.
Josh seufzte genervt. Dann sagte er leise und betrübt: "Wir passen nicht zusammen. Sie hat ihre Familie und ich hab mein Rudel. Das würde nichts werden." Ann lachte kurz und freudlos auf.
"Große Göttin, hilf mir! Männer!" Nach einer kurzen Pause fuhr Ann fort: "Cassy war eben hier und zwar völlig aufgelöst. Du bedeutest ihr alles."
"Sie wird einen anderen Liebhaber finden." Ann schnaubte abfällig.
"Sie ist keine oberflächliche Hure, die es mit jedem treibt. Sie lässt sich nur äußerst selten auf Männer ein und ich lasse nicht zu, das du ihr das Herz brichst." Auch er schnaubte jetzt abfällig.
"Ich weiß, dass sie keine Hure ist. Ich hatte große Mühe, sie ins Bett zu bekommen. Aber..." Sie unterbrach ihn abrupt.
"Kein Aber. Du wirst dich jetzt sofort auf den Weg in deine Wohnung machen und Cassy mit einem Lächeln und einer Entschuldigung begrüßen." Würde so ein dominanter Mann sich etwas von einer Hexe sagen lassen?
"Sie kommt zu mir?"
Oh ja!
Sie hatte sehr wohl die Hoffnung in seiner Stimme gehört. Wenn er hoffte, dass sie zu ihm kam, warum hatte er die Beziehung dann beendet? Sie wurde aus Männern einfach nicht schlau. Und Odins Männer waren noch schlimmer.
"Ja, ich hab sie zu dir geschickt. Und ich warne dich. Ich telefoniere heute Abend wieder mit ihr. Wenn du ihr weh tust, werde ich meine böse Hexenkraft wirken lassen." Sie liebte es, mit etwas zu drohen, was sie nie im Leben zustande bekommen würde.
Josh stieß Luft aus und wartete einen kleinen Moment mit seiner Antwort.
"Ich glaube, selbst ohne deine Drohung hätte ich sie um Vergebung gebeten. Irgendetwas fehlt mir, seit ich diese blöde SMS abgeschickt habe."
Ach ja. Die SMS.
"Noch was, Joshy. Ich würde dir empfehlen, nicht per SMS mit einer Frau Schluss zu machen. Der letzte Kerl, der das mit mir gemacht hat, lag ein paar Wochen im Krankenhaus." Weil sein Handy an seinem Ohr explodiert war. Eigentlich hatte sie vorgehabt, seine geliebten Haare in Brand zu setzen. Aber leider lief auch das schief.
Wie immer.
Als Cassandra aus dem Fahrstuhl stieg, wusste sie nicht, ob sie das wirklich tun sollte. Sie hatte geduscht, sich dezent geschminkt und das hübschestes Kostüm angezogen, dass sie besaß. Es ließ sie dank des hellen gelb-Tones etwas brauner wirken, als die anderen Kostüme. Ihre Haare hatte sie offen gelassen.
Sie hatte schnell gemerkt, dass er sehr gerne mit seinen Händen hindurch fuhr und daran roch. So. Nun stand sie hier. Vor seiner Tür. Sollte sie es wirklich wagen? Es sah so billig aus, wenn sie einem Mann nachlief. Er würde sie bestimmt für aufdringlich halten und ihr verbieten je wieder Kontakt mit ihm aufzunehmen.
Ihr Herz beschleunigte sich. Schweiß brach ihr aus und ihre Hände zitterten. Sie konnte das einfach nicht! Sie wendete sich wieder dem Fahrstuhl zu und ging zwei Schritte, als sich hinter ihr die Tür öffnete. Zwei starke Arme hielten sie um die Taille fest und drückten sie viel zu dicht an einen warmen, muskulösen Männerkörper.
"Es tut mir so Leid! Ich war dumm, dich einfach so gehen zu lassen." Ein ziemlich großer Kloß hatte sich in ihrem Hals festgesetzt, der
Weitere Kostenlose Bücher