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Woelfe der Macht

Woelfe der Macht

Titel: Woelfe der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Darleen Alexander
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hatten, musste Cass doch feststellen, dass sie die Frau mochte. Sie vertrat ähnliche Ansichten, was Sauberkeit anging und hatte irgendwie etwas Mütterliches an sich. Also blieben Cass wirklich nur noch die Rechnungsbücher.
     
     
     
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8. Kapitel
     
     
    Am Tag der Taufe war Annika schon relativ zeitig unterwegs, zumindest für ihre Verhältnisse. Nicht wegen eines Friseurtermins oder der Kosmetikerin, sondern wegen ihres Patenkindes. Ja, sie hatte akzeptiert, dass Carmen ihr anvertraut werden sollte und sie nahm das sehr ernst. Zum einen mochte sie die Kleine wirklich und zum anderen wollte sie Cass nicht enttäuschen. Was sie wiederum in die Zwickmühle brachte.
    Cass wusste immer noch nichts von ihrem Hexendasein und spätestens beim Ritual würde sie es erfahren. Ann hatte schon die ganzen letzten Tage das Für und Wider abgewägt. Wenn sie es ihr vor der Taufe gestehen würde, wäre sie wahrscheinlich keine Patentante mehr. Würde Cass es erst während der Taufe erfahren, wäre Cass tief enttäuscht von ihr. Am liebsten hätte sie sich die Haare gerauft.
    Sie umklammerte den kleinen Zettel in ihrer Tasche fester, auf dem ein kleiner Segen für Carmen stand, eines von Anns Taufgeschenken. Jeanette hatte ihr geholfen, damit nicht ausversehen etwas in die Luft ging, wie leider all zu oft bei Anns versuchen zu zaubern.
    Vor ein paar Tagen, als sie einen neuen Zauber aus dem Forum ihres Online-Zirkels probiert hatte, gab es im Haus einen Wasserrohrbruch. Zum Glück konnte Jeanette ihr nichts nachweisen, sonst würde sie jetzt auf der Straße sitzen. Ihre Cousine war schon gereizt genug, weil durch Anns Schuld ab und zu die Sicherung durchbrannte. Aber was konnte Annika dafür, wenn das marode Stromnetz von Jeanettes Haus nichts aushielt? Sie hatte nur ihren Laptop, ihre Musikanlage, den Fernseher und zwei Stehlampen angehabt. Das musste doch auszuhalten sein.
    Gegen zehn kam sie im Herrenhaus an und sie war froh zu sehen, dass noch nicht so viele Gäste da waren. Nur so hatte sie eine Möglichkeit, die kleine Carmen ohne ein lästiges, fragenstellendes Anhängsel zu sehen. Und vorher musste sie noch mit der Priesterin sprechen. Nur mit ihrer Zustimmung konnte sie vor der Taufe den kleinen Segen aussprechen.
    Sie fand Severin im Garten, wo sie eine Hand auf der Erde liegen hatte. Priesterinnen . Pah! Diese Frau besaß nicht einmal halb so viel Macht wie Annika, und trotzdem hatte sie ein viel besseres Ansehen. Hexen waren in der Welt der Mythenwesen verpönt, das wusste Ann aus eigener Hand. Aber die ach so reinen Priesterinnen mit ihrem Keuschheitsgelübde und ihrem heißen Draht zu Hekate waren in den Top Ten! Das war so unfair!
    »Annika! Hallo. Wie geht es Jeanette?« Das war auch der Grund, weshalb sie Severin kannte. Ihre Cousine verkaufte ihre Zauber zwar, machte aber bei Priesterinnen eine Ausnahme. Immerhin konnte man diesen Kontakt immer gut gebrauchen.
    »Ihr geht es super. Ich werde ihr deine Grüße ausrichten.« Die Priesterin nickte dankend. Diese Geste erinnerte sie stark an den letzten Material-Arts-Film, den sie im Kino gesehen hatte. Die Japaner oder Chinesen darin verbeugten sich auch immer auf diese Weise. Aber bei Severin sah es noch herrschaftlicher aus.
    »Wie kann ich dir helfen?«
    »Ich bin die Patentante von Carmen. Vor der Taufe wollte ich ihr einen persönlichen Segen geben. Ich möchte eigentlich nur wissen, ob das o. k. ist.« Severin zog verwirrt die Augenbrauen hoch.
    »Eine Hexe soll die Patentante eines Wolfes werden?« Komische Konstellation.
    »Ja, ja. Ich weiß. Die Mutter ist meine beste Freundin. Allerdings weiß sie nicht, dass ich eine Hexe bin, deswegen würde ich dich um Stillschweigen bitten.« Priesterinnen waren die verschwiegensten Wesen von allen, wenn man sie darum bat.
    »Gut. Um welchen Segen handelt es sich?« Annika reichte ihr den zerknitterten Notizzettel und sah der Priesterin zu, während sie ihn überflog.
    »Der ist von Jeanette, oder?« Annika verdrehte die Augen.
    »Ja. Ist das so offensichtlich?« Severin lachte leise.
    »Nein. Ich kenne nur ihre Handschrift recht gut. Mit dem Segen ist alles in Ordnung. Du kannst ihn aussprechen, ohne dass er das Ritual beeinträchtigen wird.« Damit verabschiedete sich Annika von ihr und begab sich nach oben ins Kinderzimmer.
    Cass war mit den wenigen Gästen, die schon früher angereist waren, beschäftigt, genau wie Josh. Und die anderen Rudelmitglieder betrachteten Ann schon als Inventar, sodass ihr frühes

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