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Woelfe der Macht

Woelfe der Macht

Titel: Woelfe der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Darleen Alexander
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verwandte zu finden.« Sie zögerte. Sie hatte bisher noch nie andere Raben gesehen, geschweige denn mit ihnen gesprochen. Und dann auch noch dieser Name. Joel . War das ein Zufall?
    Als die beiden in die Nähe des Raben kamen, stellten sich ihnen zwei andere in den Weg. Einer von ihnen war bis zu Unkenntlichkeit vermummt. Von ihm ging auch keine magische Aura aus. Nichts, was ihn hätte zuordenbar machen können.
    »Was willst du, Wolf?« Joel drehte sich um und sah zuerst zu Erik und warf dann einen kurzen Blick auf Josi, schien sie aber nicht richtig wahrzunehmen.
    »Amam! Lass sie durch! Das ist Erik.« Während Erik Joel die Hand zum Gruß reichte, blieb Josi wie angewurzelt stehen. Unmöglich .
    Sie zitterte am ganzen Leib, als sie ihn nun aus der Nähe sah. Das war er! Wie Erik sich zu ihr umdrehte, um sie mit Joel bekannt zu machen, sah er ihre leuchtend blauen Augen. Sie mussten Blau sein, denn nur das würde Eriks Reaktion erklären.
    »Josi! Was ist los?« Heftiger Wind kam auf und Joel atmete schockiert ein.
    »Josephine! Bist du das wirklich?« Er ging zwei Schritte auf sie zu und wurde plötzlich von einer unsichtbaren Macht am Gehen gehindert. Erik hingegen gelangte ohne Probleme bis zu ihr, aber als er sie berührte, durchzuckten ihn kleine Blitze. Sie konnte diese auf seiner Haut tanzen sehen.
    »Josi? Was soll das?« Joels Männer hatten Josi mittlerweile umzingelt und befahlen ihr, Joel frei zu lassen. Doch sie nahm das alles nicht wahr. Ihr starrer Blick war auf den Raben gerichtet, den sie schon so viele Jahrzehnte gesucht hatte.
    »Du hast sie getötet!« Erik zuckte neben ihr zusammen, als sie diese Worte förmlich ausspie.
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20. Kapitel
     
     
    »Du hast sie getötet!« Dieses Mal schrie sie es und der Wind nahm noch mehr zu. Sie ging auf Joel zu und je weiter sie auf ihn zu kam, desto dunkler wurde der Himmel. Der Wind wurde augenblicklich zu einem Sturm. Seine Männer konnten sich keinen Millimeter mehr rühren und ihm somit auch nicht zu Hilfe eilen. Sie mussten tatenlos zusehen, wie die kleine Schwarzhaarige durch ihre Reihen ging - einen mordlüsternen Blick auf ihn gerichtet.
    »Nein! Ich habe sie nicht getötet!« Der Wind zerrte an ihren Haaren, die wild umherflogen und immer wieder in ihr Gesicht peitschten. Sie sah aus wie eine dunkle Rachegöttin. Erik hatte es nie für möglich gehalten, dass ein Rabe solche Macht über die Elemente haben könnte.
    In all den Geschichten, die er über sie gehört hatte, war nie so ein Phänomen vorgekommen. Eigentlich waren sie nur intelligent und schneller, als die anderen Wesen. Sie waren, neben den Wölfen, Odins Lieblinge. Seine Informanten.
    »Ich hab dich gesehen. Du hast mit meinem Vater gestritten! Du hast ihn geschlagen!« Joel sah sie eindringlich an. An seinen angespannten Muskeln, die vor Anstrengung schon zitterten, konnte Erik erkennen, wie stark der Zauber war, der ihn band. Wenn er auch ein Rabe war, wieso konnte er den Zauber dann nicht brechen?
    »Ich wollte ihn dazu bringen, so schnell wie möglich mit euch zu fliehen. Aber der alte Sturkopf wollte bleiben und kämpfen.« Sie kicherte hysterisch. So kannte er sie nicht. Die vielen Wochen hatte er immer nur das liebe Mädchen in ihr gesehen. Nie eine mordlustige Frau, die aussah, als würde sie gleich ihren Verstand verlieren.
    »Deine Leute haben die beiden getötet! Ich habe das Wappen gesehen!«
    »Das waren Abtrünnige! Verräter! Du musst doch gesehen haben, dass ich für euch gekämpft habe. Ich wollte dich beschützen.« Der Sturm nahm mit jedem Schritt, den sie tat, mehr an Kraft zu und Erik hörte unvermittelt das Reißen von Stoff.
    Aus Josis Rücken wuchsen schwarze Flügel ! Die Flügel eines Raben. Fast keiner der Mythenwesen konnte sich noch wie früher in ihre Tiergestalt verwandeln. Was wieder die Frage aufwarf, wie alt Josi war. Auch Joel sah diese Verwandlung und starrte ehrfürchtig zu seiner Halbschwester.
    »Du kannst dich verwandeln!« Er konnte es anscheinend nicht. Ihr Lächeln war teuflisch, fast schon wahnsinnig. Was würde passieren, wenn sie ihn tötete?
    »Die Köpfe meiner Mutter und meines Vaters steckten auf Pfählen! Ihre Körper waren verbrannt.« Ihre Augen füllten sich mit Tränen, die sie schnell wieder wegblinzelte. Dieser Anblick musste für ein kleines Kind die Hölle auf Erden gewesen sein. »Diese Bilder und der Geruch haben sich in meinen Kopf gebrannt. Ich habe jahrelang davon geträumt.«
    Endlich blieb sie stehen. Sie war nur

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