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Woelfe der Macht

Woelfe der Macht

Titel: Woelfe der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Darleen Alexander
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Joel stand und schwieg. Sein feindseliger Blick ruhte nach wie vor auf Josi. Erik legte ihr einen Arm um die Schulter und schob sie mehr oder weniger weg. Von ihr kam weder eine Gegenwehr noch eine anders geartete Reaktion.
    »Finde heraus, wo sie wohnt, und berichte mir jedes noch so kleine Detail aus ihrem Leben. Alles, was du finden kannst.« Erik konnte ihn trotz der Entfernung noch gut verstehen. Und er nahm es Joel noch nicht einmal übel. Er hatte ihm einmal erzählt, dass nur er von seiner ganzen Familie am Leben geblieben war. Der Rest wurde vor seinen Augen abgeschlachtet. Wenn Erik dann erfahren würde, dass seine Schwester noch lebt, dann würde er auch alles daran setzen, mehr über sie zu erfahren.
    »Das ist nicht meine Aufgabe. Ich bin dein Leibwächter, nicht dein Spitzel.« Der Assassine schien über seine neue Aufgabe nicht sonderlich begeistert zu sein. Verständlich.
    »Tu, was ich dir sage. Du hast mir Treue geschworen, egal in welcher Hinsicht.« Nun klang Joel weniger freundlich. Josi musste ihm wirklich viel bedeuten. Vielleicht sollte er mit ihr reden. Joel war schon lange ein guter Freund von ihm. Wenn das jetzt Geschichte wäre, nur weil ein Missverständnis zwischen ihm und Eriks Freundin herrschte, dann würde er das sehr bedauern.
    »Jawohl«, knurrte Amam und dann verstummten beide. Aber Erik wusste nun, dass er sie bis zum Herrenhaus verfolgen würde. Sie hatten sozusagen Eskortschutz. Sein Blick wanderte wieder zu Josi. Sie wirkte immer noch sehr wütend und ihre Schultern waren verkrampft.
    So hatte ihr letzter gemeinsamer Abend nicht enden sollen.
     
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21. Kapitel
     
     
    »Josephine. Willst du nicht wenigstens mal mit ihm reden?« Sie blieb stehen und sah ihn giftig an. Sie wusste, dass er es nur gut meinte, aber sie war trotzdem noch sauer. Nicht mehr wütend, aber sauer.
    »Nein! Er mag mein Halbbruder sein, vielleicht mein einziger lebender Verwandter, aber ich habe zu viele Jahrhunderte nur mit Hass an ihn gedacht. Verstehst du? Ich hab die ganze Zeit gedacht, er wäre daran Schuld gewesen. Meine Eltern waren beide tot. Ich hab sie gesehen. Und die ganze Zeit habe ich gedacht, Joel hätte uns verraten, weil er eifersüchtig war.«
    Die Luft um sie herum wurde plötzlich ... anders. So ein sonderbares Gefühl hatte sie noch nie gehabt. Lag es an ihrer Wut oder waren das die Nachwirkungen ihres kleinen Ausbruchs? Aber an sich selbst konnte sie nichts feststellen, auch Eriks Aura war ganz normal. Und trotzdem war irgendetwas komisch.
    Sie hob den Kopf und sah sich um. Fünf Dämonen umzingelten Josi und Erik und kamen stetig näher. Woher sie wusste, dass es Dämonen waren? Zum einen hatte sie als Rabe die besondere Fähigkeit, Auren zu sehen. Nicht farbig, wie andere Mythenwesen. Alles nur im vertrauten Schwarz-Weiß. Diese fünf Dämonen hatten keine. Ein eindeutiges Indiz, das sie weder menschlich noch magisch waren. Außerdem schienen ihre Augen zu glühen. Wie die Glut eines ausgehenden Feuers.
    »Was wollt ihr?« Der Größte von ihnen antwortete mit einer tiefen, grollenden Stimme: »Du gehörst zur Blutlinie der Corvum Nigrum. Deswegen musst du sterben.« Wie bitte? War das sein ernst?
    »Ich gehöre aber nur zur Hälfte dazu. Sind das nicht mildernde Umstände?« Sie rückten näher und zogen ihre Schwerter. Das war wohl ein Nein . Erik beugte sich zu Josi und flüsterte: »Kannst du nochmal diesen Hokuspokus von eben machen?« Sie verdrehte die Augen. Männer .
    »Das geht nur, wenn ich richtig wütend bin.« Und weiß Gott, das dauerte lange. Jetzt hatte sie Angst. Und nur einen kleinen Dolch. Zwei gegen fünf. Das war nicht gut.
    Plötzlich fiel einer der Dämonen zu Boden und die anderen hielten kurz inne. Der vermummte Leibwächter von Joel war aufgetaucht und hatte den Dämon geköpft. Sie war in diesem Moment wirklich froh ihn zu sehen.
    »Bring das Mädchen hier weg, Wolf.« Dann stünde es ja Einer gegen vier.
    »Nein. Wir helfen dir.« Fast zeitgleich kam etwa fünfzig Meter neben ihnen ein Auto mit quietschenden Reifen zum Stehen. Als ihr Vater ausstieg und mit gezogenem Schwert auf sie zulief, traute sie ihren Augen kaum. Er war hier!
    »Daddy!« Hinter ihm sah sie, wie eine hübsche Frau aus dem Auto stieg und ebenfalls zu ihnen gerannt kam. Ihr Dad und eine Frau? War sie im falschen Film?
    »Cassandra?« Erik klang ungläubig und starrte die Frau einen Moment verwirrt an. Dann riss er Josi plötzlich an sich und ihr wurde klar, dass der Kampf begonnen

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