Woelfe der Traeume
Beziehung eingehen wollte. Aber das würde Alex jetzt ändern. Und wenn es ihn umbrachte.
Alex war wirklich niedlich. Er war ihr die letzten Tage kaum von der Seite gewichen und überhäufte sie mit Geschenken. Normalerweise taten das Männer, um sie ins Bett zu bekommen. Aber Alex tat es, nachdem er sie im Bett gehabt hatte. Er war ein komischer Mann.
Eine leichte Röte überzog ihre Wangen und ihr wurde plötzlich wärmer, als sie daran dachte, was sie letzte Nacht getan hatten. Ja, sie beide waren sehr sexuelle Wesen und sie liebte es, die Führung zu übernehmen und ihn ans Bett zu fesseln. Dann war sie in der Lage, ihn bis aufs Blut zu reizen und verrückt vor Leidenschaft zu machen. Einmal hatte sogar das Kopfteil ihres Bettes geknarrt, als er wie ein wilder an den Seilen gezerrt hatte. Und wenn sie ihn dann frei ließ ... Ein neuer Schauer überlief sie und sie würde am liebsten sofort wieder zu ihm ins Bett kriechen. Sie stellte ihre Tasse unter den Kaffeevollautomaten und schlug die Tageszeitung auf, die Iwan schon bereitgelegt hatte. Sie war völlig versunken, als es an der Tür klingelte. Komisch. Sie erwartete keine Lieferung und Besuch hatte sich auch nicht angekündigt. Sie ging zur Eingangstür und öffnete diese langsam. Der Schock ihres Lebens breitete sich in ihrem Körper aus und ließ sie erstarren. Das konnte doch nicht wahr sein. Träumte sie noch? Annikas Mutter kam mit weit geöffneten Armen auf sie zu.
»Schätzchen! Komm lass dich umarmen.« Die Umarmung bestand aus einem federleichten Druck ihrer Arme und einem gehauchten Kuss. »Oh Schätzchen. Pass auf mein Make-up auf. Und diese Haare haben mich ein Vermögen gekostet.« Ihr Vater, der neben Anna stand, blieb auf Abstand, wie immer.
»Äh Mama? Was macht ihr denn hier?« Anna kicherte affektiert und spähte an ihr vorbei ins Haus. Sie war eindeutig nicht daran interessiert, diese Unterhaltung an der Tür zu führen, also bat Annika ihre Eltern herein.
»Dana hat uns gesagt, dass du mit Alexej Wolkow zusammen bist.« Sie seufzte. »Ich hätte nie gedacht, dass du in deinem Leben so eine gute Partie machen würdest.« Dann kam sie etwas näher. »Jetzt lässt du dich am besten so schnell wie möglich von ihm schwängern, damit er dich heiratet.« Ann wurde blass. Sämtliche liebevolle Gefühle, die sie noch für ihre Mutter empfand, verschwanden in einem tiefen schwarzen Loch. Trotzig hob sie ihr Kinn und sah ihre Mutter von oben herab an.
»Glaubst du nicht, dass er mich genug liebt, um mich auch ohne ein Kind zu heiraten?« Ihre Mutter prustete los und verletzte sie damit mehr, als es eine Waffe je tun könnte.
»Mädchen, Mädchen! Du warst schon immer etwas zurückgeblieben. Was sollte er denn an dir lieben? Du beherrschst die Magie nicht, bist eine Träumerin und eine Hure. Lass dich einfach von ihm schwängern. Sonst läuft er dem nächsten kurzen Rock nach, der ihm hübsche Augen macht.« Obwohl sie wusste, dass ihre Mutter keine gute Meinung von ihr hatte, traf sie diese Ausführung ihrer Schwächen mehr als es sollte.
Alex stand oben auf der Treppe, doch dank seiner guten Ohren hatte er jedes noch so verletzende Wort gehört. Was war das für eine Mutter? Aber Janette hatte ihn schon vor der Rabenmutter gewarnt. Genau wie Cass.
Am liebsten würde er runter gehen und ihr die Meinung sagen. Aber das würde wohl Ann nicht gut heißen. Er zog seine Krallen, die er unbewusst in das hölzerne Geländer geschlagen hatte, wieder heraus und ging die Treppen hinunter.
»Annika. Du hast mir ja gar nicht gesagt, dass wir Besuch haben.« Ihre Mutter hatte große Ähnlichkeit mit Ann, obwohl sie durch das Make-up und die Haare wie eine Modepuppe aussah. Er zog Ann an seine Seite und drückte ihr einen zärtlichen Kuss auf die Schläfe. Er konnte spüren, wie sie sich auf der Stelle verspannte.
»Alex. Das sind meine Eltern. Meine Mutter Anna und mein Vater Johann. Mama, Papa, das ist Alexej.« Ihr Vater nickte Alex stumm zu und er erwiderte die Geste. Ein Mann weniger Worte. Das gefiel ihm schon besser als Annas loses und verletzendes Mundwerk. Anna setzte ein freundliches Lächeln auf und wandte sich an Alex.
»Es freut mich, sie kennen zu lernen. Ann hat schon viel von ihnen erzählt.« Ach ja? Wann denn? Sie rufen ihre einzige Tochter doch nie an . Er erwiderte das Lächeln, wobei ihm das Gesicht weh tat. Er hasste es, jemanden Freundlichkeit vorzuspielen, den er nicht leiden konnte.
»Das freut mich. Ich musste ja auch
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