Woelfe der Traeume
lange genug um sie kämpfen. Sie haben eine wunderbare und sehr kluge Tochter.« Sowie Annas Gesicht etwas von ihrem Lächeln verlor, so erhellte sich das ihres Vaters. Anscheinend war er froh, dass Ann nicht wie ihre Mutter war und nur nach dem Geld eines Mannes schaute.
»Wissen sie schon, wo sie wohnen werden?« Wieder nahm Annas Lächeln ab.
»Ich dachte, wir könnten hier bei Ann ...« Alex setzte einen traurigen Blick auf.
»Das tut mir sehr leid, aber die Gästezimmer werden gerade noch renoviert. Dort kann noch nicht geschlafen werden. Aber das Hotel in der Stadt ist sehr gut. Dort habe ich eine Zeit lang gewohnt, bevor ich mit Ann hier eingezogen bin.« Er zog Annikas Hand zu seinem Mund und küsste sanft alle ihre Finger. Mit dieser liebevollen Geste wollte er ihrer Mutter zeigen, dass er Ann nie für eine andere Frau verlassen würde, egal wie kurz das Röckchen war. »Wie wäre es, wenn wir uns zum Mittagessen im Hotel treffen? Dann können wir uns in Ruhe unterhalten.« Anna presste ihre Lippen fest aufeinander, zwang sich aber schließlich zu einem Lächeln.
»Gern. Wir freuen uns schon, nicht wahr, mein Schatz?« Sie weder ihren Mann noch Ann angesehen, sodass Alex nicht genau wusste, mit wem sie redete. Aber als sie schließlich wieder weg waren, atmete er hörbar auf. Annika schien das bemerkt zu haben und nestelte an ihrem Armband herum.
»Alex, ich werde wieder zu Janette ziehen.« Er fiel über diese plötzliche Hiobsbotschaft aus allen Wolken.
»Wie bitte?« Sie sah zu Boden.
»Ich hab die Lust an dieser Beziehung verloren. Ich brauche Abwechslung.«
»Andere Männer?« Sie sah ihn immer noch nicht an, sondern nickte nur. Das war alles nur die Schuld ihrer Mutter. Sie hatte ihr alle ihre Unzulänglichkeiten aufgezählt und nun war sie der Meinung ihn vor sich beschützen zu müssen. Er riss sie in seine Arme und küsste sie besitzergreifend.
»Du wirst nicht gehen.« Ihr Körper wurde nachgiebig, doch sie schüttelte den Kopf.
»Ich kann nicht bleiben.« Er strich mit den Lippen über ihre Schläfe und ihre Knie gaben unter ihr nach. »Alex!« Er hob sie hoch und trug sie in sein Schlafzimmer.
»Ich werde dich zum Hierbleiben überreden. Wir haben immerhin noch ein paar Stunden Zeit, bis wir deine Eltern wiedersehen müssen.« Ergeben lehnte sie sich gegen ihn und das erste Mal, seit sie zusammen waren, liebten sie sich nicht leidenschaftlich oder wild, sondern so zärtlich, dass Annika bei ihrem Orgasmus in Tränen ausbrach. Diese Geste berührte ihn mehr als alles, was er je erlebt hatte.
Als sie mit einer kleinen Verspätung im Hotel ankamen, waren Annikas Wangen immer noch leicht gerötet und er führte seine Geliebte stolz zu dem Tisch, wo ihre Eltern warteten. Johann stand gewohnheitsgemäß auf und wollte Ann einen Stuhl zurechtrücken, aber Alex ließ ihn nicht. Sie war seine Frau und er würde sich nicht einmal von ihrem Vater eine Gelegenheit nehmen lassen, sie zu verwöhnen oder ihr etwas Gutes zu tun.
Während des Essens stockte das Gespräch immer wieder, hauptsächlich, weil Anna jedes Mal ein Thema wählte, zudem die Männer nichts sagen konnten und Annika schien keine Lust zu haben, sich über Designer oder Klatsch zu unterhalten. Wie konnten zwei Frauen mit den gleichen Genen nur so unterschiedlich sein? Alex lächelte seine kleine Hexe liebevoll an und nahm unter dem Tisch ihre Hand in seine. Es erinnerte ihn an früher. An seine Jugend. Das heimliche Händchenhalten unter dem Tisch. Als ihre Mutter wieder ein Gespräch über einen Skandal in der Promiwelt beginnen wollte, fragte Alex zu seiner eigenen Überraschung: »Hast du dir eigentlich schon einen Termin für die Hochzeit überlegt?« Er hatte eigentlich vorgehabt, Anna zum Schweigen zu bringen, aber er hatte nur erreicht, dass Ann völlig verkrampft neben ihm saß und blass wurde. Anna hingegen grinste nach dem ersten Schreck. Sie schien zufrieden.
»Annika! Du hast mir gar nicht gesagt, dass er dir schon einen Antrag gemacht hat.« Seine kleine Hexe entriss ihm ihre Hand und stand abrupt auf.
»Ich bin gleich wieder da.« Der grünlichen Farbe in ihrem Gesicht nach zu urteilen, würde sie schnell auf die Toilette gehen, um sich zu übergeben. Warum nahm sie sein Angebot, Anna endlich zum Schweigen zu bringen, nicht einfach hin? Sie würde durch eine Hochzeit in den Augen ihrer Mutter wahrscheinlich im Ansehen steigen. Und sie mussten es ja nicht gleich tun. Als er ihr folgen wollte, stand stattdessen
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