Woelfe der Traeume
schon verbunden.« Nun zog er die Augenbrauen hoch.
»Wie das?« Janettes geheimnisvolle Aussage kam ihm wieder in den Sinn.
»Wir haben unser Blut verbunden. Das zählt bei Hexen so viel wie eine Heirat.« Er sah zu ihrer Brust, wo immer noch die kleine Narbe vom Überfall zu sehen war. An seinem Mund hatte sein eigenes Blut geklebt, als er ihr Blut abgeleckt hatte. Damals hatte er ein Verbundenheitsgefühl gespürt. Sie war schon so lange sein und er hatte es nicht gewusst. Er ging wieder zu ihr und küsste sie leidenschaftlich.
»Wir könnten trotzdem heiraten.« Ann kicherte.
»Nein nein. Als Cass geheiratet hat, ist ihre Beziehung zu Bruch gegangen. Jetzt wo die Scheidung noch in der Schwebe ist, benimmt sich Josh viel netter. Wieso sollte ich dir also zu sicher erscheinen?«
»Weil du mich liebst. Und ich liebe dich auch. Bei mir brauchst du keine Angst zu haben, dass ich dich betrüge.« Sie verdrehte die Augen.
»Das sagen doch alle.« Gut. Er würde für den Moment nachgeben, aber bei der nächsten sich bietenden Gelegenheit würde er sie zwingen, seine Frau zu werden.
Die Gelegenheit kam schneller als gedacht. Cass hatte das frisch verliebte Pärchen zu einem kleinen Rudelessen eingeladen und sie war sichtlich stolz auf ihre Kuppelei. Auch Josh schien dieses Mal freundlicher zu Alex und Ann zu sein. Und Alex wusste auch warum: Er konnte Josh nicht mehr wegen Cass gefährlich werden.
Als er Ann ansah, überkam ihn wieder dieses großartige Gefühl, dass diese wunderschöne und intelligente Frau an seiner Seite war. Dass sie sogar wegen eines Zaubers oder so einem Hexending an ihn gebunden war. Und trotzdem wollte er es offiziell machen. Er war ein Kind seiner Zeit und wollte sie heiraten. Für alle gut sichtbar. Und jetzt hatte er die Gelegenheit dazu.
Er fiel vor der versammelten Mannschaft auf die Knie und sagte feierlich: »Meine geliebte Annika. Ich bin total verrückt nach dir und möchte dich hiermit ganz offiziell fragen, ob du mich heiraten möchtest.« Ann verschränkte die Arme vor ihrer Brust. Sie sah sauer aus.
»Ich hab schon nein gesagt! Glaubst du, nur weil du mich vor Publikum fragst, ändere ich meine Meinung?« Im Raum war es still geworden und Alex sah gerade noch, wie Cass die Anderen zur Tür scheuchte. Dann waren sie allein. Etwas beschämt sah er zu Ann hoch, die immer noch grimmig schaute.
»Es war doch einen Versuch wert, oder?«
»Hör auf damit! Ich will nicht immer, wenn ich mit dir irgendwo hingehe, befürchten müssen, dass du mir diese Frage stellst. Lass mich damit in Ruhe.« Mit einer geschmeidigen Bewegung stand er auf und stellte sich direkt vor sie.
»Du wärst reich und sicher. Du würdest meinen Namen tragen.« Sie seufzte.
»Alex! Das Geld interessiert mich nicht. Ich bin unsterblich und deinen Namen würde ich auch bei einer Hochzeit nicht annehmen. Dann müsste ich ja alles ändern lassen.« Sie schüttelte den Kopf und drehte sich um.
»Du könntest schwanger von mir sein.« Ann erstarrte. Ganz langsam drehte sie sich um und musterte ihn von oben bis unten.
»Nein.« Mehr nicht. Nur dieses eine Wort.
»Nein? Wir verhüten nicht. Es könnte also immer passieren.« Ann seufzte.
»Alex. Reicht es nicht, dass ich bei dir bleibe? Warum willst du mich unbedingt heiraten?« Er verschränkte die Arme vor seiner Brust.
»Warum willst du es nicht? Stell dir vor, du wirst schwanger.«
»Willst du etwa ein Kind?« Konnte er sich ein Kind mit Ann vorstellen?
»Ja. Ich hätte gern ein Kind mit dir.« Er hatte es noch nicht ganz ausgesprochen, da drehte sie sich um und verließ das Zimmer. Anscheinend wollte sie keins.
Nach ein paar Augenblicken steckte Cass ihren Kopf durch die Tür und sagte: »Da hast du aber ganz schön in die Scheiße gegriffen.« Da war sie. Seine Informationsquelle für Ann.
»Warum will sie mich nicht heiraten?« Cass kam herein und schloss die Tür hinter sich.
»Bedräng sie nicht. In ein paar Jahren wird sie schon weich werden.«
»Und warum will sie keine Kinder?« Sie zuckte mit den Schultern.
»Babys sind nicht für jede Frau ein Lebensziel, weißt du.« Damit stieß sie ihn recht kräftig Richtung Tür und schickte ihn mit einem Schmunzeln seiner Geliebten hinterher.
Er fand sie im Trainingsraum, wo sie einen Sandsack ziemlich energisch schlug. Zum Glück war er nicht das arme Trainingsgerät. Als sie ihn sah, schlug sie noch ein letztes Mal zu und wandte sich dann zu ihm um. Anscheinend hatte sie sich noch nicht
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