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Wölfe und Kojoten

Wölfe und Kojoten

Titel: Wölfe und Kojoten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marcia Muller
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verschränkte die Arme. »Wie
kann ich wissen...«
    »Überhaupt nicht. Aber Sie haben keine
andere Wahl.«
    Sie fröstelte ein wenig und sah zur
Tür, die ins Haus führte.
    »Gehen wir«, sagte ich.
    Sie ging voraus, stieg unbeholfen über
die Mauer und zuckte zusammen, als Kaktusstacheln ihre Haut ritzten. Doch sie
gab keinen Laut von sich, und das mußte ich ihr hoch anrechnen. Als wir die
Kakteen hinter uns hatten, wies ich auf den Hang, den wir dann hintereinander
hinunterstiegen. Unten umgingen wir die Lichtstreifen, die aus den Fenstern der
benachbarten Villen auf den Strand fielen. Schließlich erreichten wir den Weg
hinauf zum Parkplatz.
    Der Seville stand noch immer, wo Hy und
ich ihn abgestellt hatten. Ich dirigierte Ann Navarro zum Wagen, als mir einfiel,
daß Hy die Schlüssel hatte. Warum, zum Teufel, hatte ich nicht...
    »Himmel, McCone, ich kann dir aber auch
nicht eine Minute den Rücken zuwenden!« Hys Kopf tauchte hinter dem Wagen auf.
Er nickte ihr zu und sagte: »Miss Navarro.«
    Ann Navarro erkannte ihn und erstarrte.
    »Der erwähnte Augenzeuge«, sagte ich zu
ihr. »Ich glaube, Sie kennen sich.« An seine Adresse fügte ich hinzu: »Sie hat
sich entschlossen, Lieutenant Viner anzurufen.«
    »Ein weiser Entschluß.« Er warf mir die
Wagenschlüssel zu, hielt die Beifahrertür auf und ließ sie einsteigen. Dann
schloß er sie und lehnte sich dagegen. Ich setzte mich auf den Fahrersitz,
schaltete die Elektrik ein und öffnete das Fenster auf der Beifahrerseite,
damit Hy mithören konnte. Ich hielt das Telefon so, daß Ann Navarro sehen
konnte, daß ich die Nummer von dem Zettel wählte, den sie krampfhaft in der
Hand hielt. Ich stellte die Verbindung her und reichte ihr den Hörer.
    Sie preßte ihn ans Ohr. Ihre Augen
waren jetzt weit aufgerissen, und ihre Finger umklammerten den Hörer, als sie
die Telefonistin nach Viners Nebenanschluß fragte. Sie nannte ihren Namen und
horchte.
    »Ich verstehe... Ja... Ich werde...«
Sie sah auf den Revolver in meiner Hand. »Ich weiß nicht genau, wann ich nach
Kalifornien zurückkomme, aber ich melde mich dann bei Ihnen.«
    Viner sagte noch etwas.
    »Ja, sie ist hier.« Ann gab mir den
Hörer.
    »McCone, was, zum Teufel, geht da vor?«
wollte Gary wissen.
    »Ich habe dir gesagt, daß Ann Navarro
sich mit dir in Verbindung setzen würde. Außerdem...«
    »Ich bin dieses ganze Hin und Her leid.
Ich will, daß du zu mir ins Büro kommst...«
    »In spätestens zwölf Stunden bin ich
bei dir.« Das auszusprechen, förderte mein Selbstvertrauen erheblich.
Vielleicht garantierte ja schon allein das Aussprechen den Erfolg...
    »Um welche Uhrzeit?«
    »Das weiß ich nicht genau.«
    »McCone...«
    Ich war das Diskutieren mit ihm leid
und brach die Verbindung ab. Als ich Hy ansah, fing ich seinen amüsierten Blick
auf.
    Ann Navarro saß mit gesenktem Kopf da.
Die Hände lagen, noch immer um das Stück Papier gekrampft, in ihrem Schoß. »Es
ist wahr«, sagte sie mit verzweifeltem Unterton.
    »Es ist wahr.«
    Sie hob den Kopf und sah Hy an. »Sie
waren dabei?«
    »Ja.«
    »Was ist passiert?«
    Er ging neben dem Wagen in die Hocke
und berichtete ihr, was geschehen war, allerdings weniger ausführlich als mir.
Ann Navarro hörte ihm schweigend zu. An der Stelle, wo es zum Schuß auf Stan
kam, zuckte sie zusammen.
    Als Hy schwieg, sagte ich: »Alles kommt
einmal ans Tageslicht, Ann. Es wäre besser, Sie arbeiteten mit uns zusammen.«
    Keine Antwort.
    »Sie stecken wirklich in großen
Schwierigkeiten«, fügte ich hinzu. »Entführung und Beihilfe zur Verbringung des
Opfers über eine internationale Grenze. Stirbt Mourning, steht darauf,
angesichts der besonderen Umstände, die Todesstrafe.«
    Als sie noch immer schwieg, fragte Hy:
»Wo ist Fontes?«
    »Er ist heute am späten Nachmittag mit
dem Akkreditiv nach Mexico City geflogen. Er wollte... Er sagte, er
wolle sich dort mit Stan treffen, um morgen früh das Akkreditiv einzulösen.
Dann würden sie zurückkommen und das Geld hier aufteilen. Aber nachdem Stan
jetzt...« Sie schüttelte den Kopf.
    »Was ist mit Timothy?«
    »Er ist in der Villa. Sie haben ihn
unter Drogen gesetzt, seit... seit heute morgen.«
    »Sie wissen, daß sie ihn umbringen
werden«, sagte Hy.
    »So war das nicht geplant!«
    Er sah sie mißtrauisch an, sagte aber
nichts.
    »Sie müssen sich auch klar darüber
sein, was Fontes und Salazar mit Ihnen vorhaben«, sagte ich.
    Ann Navarro wollte noch immer nicht
glauben, was geschehen war. Sie streckte

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