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Woelfin des Lichts

Woelfin des Lichts

Titel: Woelfin des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christa Kuczinski
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wenn er nicht mehr zurückkommt, das Rudel sich gegen mich entscheidet?
    Fragen über Fragen, auf die Sara keine Antwor ten wusste, die sie aber in tiefste Verzweiflung stürzten.

    Jack war ebenso ruhelos wie Sara. Seit seiner Rückkehr spürte er nicht mehr den allumfassenden Frieden, den Roseend früher auf ihn ausgestrahlt hatte. Plötzlich kam ihm alles leer und fade vor. Auf die vorsichtigen Nachfragen seiner engsten Freunde nach Saras Verbleib antwortete er nur vage und wich ihnen wenn möglich aus. Das Einzige, was sie von ihm erfahren konnten, war, dass es Sara gut ging und Simon aus seinem Rudel verbannt worden war. Niemand sprach es aus, doch alle wunderten sich darüber, dass seine Partnerin nicht mit ihm und Marc zurückgekehrt war. Zwar erklärte Jack Mina, die nicht lockerließ, dass Sara noch einige Zeit mit ihrem Bruder verbringen und eine Auszeit benötigen würde, allerdings zeigte sein ungewohnt zurückhaltendes Benehmen, dass wesentlich mehr dahinter steckte. Er verhielt sich gegenüber seinen Freunden reserviert und war für nichts zu begeistern. Nur Miranda war nach ihrer Rückkehr von
Marc über die wahren Hintergründe aufgeklärt worden. Beide waren der Meinung, sich erst einmal aus der Sache herauszuhalten, um Jack die Möglichkeit zu geben, sich zu fangen und eine Entscheidung treffen zu können. Allerdings fiel ihnen dieser Entschluss nicht einfach, da sie sich nicht nur Jack zugehörig fühlten, sondern auch Sara gegenüber freundschaftliche Gefühle hegten.

    Momentan war ein Großteil der Rudelmitglieder so mit den zurückliegenden Ereignissen beschäftigt, dass sich außer ihnen niemand ernsthafte Gedanken über die Beziehung ihres Rudelführers machte. Doch Mina, die beide gut kannte und ihre Liebe hatte wachsen sehen, sprach es kurz nach Jacks Rückkehr gegenüber ihrem Mann an. „Hier stimmt irgendetwas ganz und gar nicht. Wenn alles in Ordnung wäre, warum verhält sich Jack wie jemand, der mitten in einer Beziehungskrise steckt? Und Sara? Ihr gefällt die Arbeit bei Miranda und du weißt, dass ihr Urlaub vorüber ist. Sie würde ihren Job nicht ohne triftigen Grund aufs Spiel setzen. Irgendetwas ist zwischen den beiden vorgefallen, das spüre ich.“
    Jafa , der mit einem Zug sein abendliches Bier austrank, musterte sie nachdenklich. „Warum rufst du sie nicht einfach an, du bist doch mit ihr befreundet.“
    Als hätte er ihr einen anrüchigen Vorschlag gemacht, warf ihm seine Frau einen vernichtenden Blick zu: „Wenn ich ihre Handynummer hätte, wäre das schon längst geschehen. Da wir leider nur einen Festnetzanschluss bes itzen - du warst derjenige, der ein Handy ein nutzloses Spielzeug nannte, falls du dich daran erinnern kannst - hatte ich keine Möglichkeit, sie zu speichern.“
    „Na, dann frag doch einfach Jack nach der Nummer.“
    Mina schwieg und starrte ihren Mann so durchdringend an, dass Jafa nervös zusammenzuckte. Diesen Blick kannte er. Ihn hatte sie nur, wenn er in ihren Augen etwas wahrhaftig Lächerliches gesagt hatte. Er wusste aus leidvoller Erfahrung, was jetzt kommen würde und seufzte leise auf.
    „ Ich kann doch nicht ausgerechnet Jack nach Saras Nummer fragen. Ihr Männer seid wirklich begriffsstutzig, sofern es um Herzensangelegenheiten geht. Erinnerst du dich noch an damals...“
    Mit seinen eigenen Waffen geschlagen, lehnte sich Jafa zurück, und überlegte, ob er sich nicht etwas Stärkeres als Bier aus der Küche holen sollte. Ihm war klar, es würde für ihn ein langer, aufschlussreicher Abend werden.

    Zur gleichen Zeit betrat Marc das Cottage seines Bruders mit einem Sechserpack Bier und fand Jack im Wohnzimmer vor. Mit einem schnellen Rundblick erkannte er dessen Verfassung und stellte den Getränkekarton auf die Anrichte. „Tja, ich dachte, wir könnten einen zusammen trinken, aber wie ich sehe, hast du das schon alleine erledigt. Ich mache dir erst einmal einen starken Kaffee, dann sehen wir weiter.“
    Jack, der sich mit der Hand durch sein wirres Haar fuhr, brummte ihm hinterher: „Bei mir gibt es keinen Kaffee.“
    Sein Bruder beachtete ihn nicht weiter und reichte ihm kurze Zeit später einen Becher mit starkem, heißem Tee. Anschließend setzte er sich auf den Sessel und schlug abwartend seine Beine übereinander. Während Jack bei jedem Schluck das Gesicht verzog, schaute sich Marc prüfend um. Mehrere leere Bierflaschen standen auf dem Wohnzimmertisch, die Packung einer Fertigpizza lag zusammengeknüllt direkt neben dem

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