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Woelfin des Lichts

Woelfin des Lichts

Titel: Woelfin des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christa Kuczinski
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seinen Berührungen, seiner Wärme, seinem Duft, die die schreckliche Leere in ihr wie ein lästiges Insekt verscheuchen würde, nahmen ihr für einen Moment den Atem.
    Sara drehte sich ihm zu und flüsterte: „Ich habe in euren Kampf eingegriffen, das verstößt gegen eine der grundlegenden R egeln des Rudels.“
    Sie lauschte auf Jacks Antwort und spürte, wie sich sein Brustkorb hob, als ob er tief Luft holen würde. „Darüber musst du dir keinerlei Gedanken machen, sehen wir es einmal so, die Situation war ja keine gewöhnliche, und du warst defin itiv keine Außenstehende.“
    Und damit schlang er endlich seine Arme um ihren Körper. Auch wenn es nicht die innige Zärtlichkeit war, die sie von ihm kannte, bot ihr der Körperkontakt doch etwas Trost, den sie so dringend brauchte. Kurz bevor sie einschlief , kreisten ihre Gedanken um ein Wort: Er sagte warst und nicht bist.
    Sie erwachte, als die ersten Sonnenstrahlen schräg durch das Fenster in ihr Zimmer fielen, und wusste, noch bevor sie ihre Augen öffnete, dass der Platz neben ihr leer war. Unglücklich zog sie sein Kissen zu sich heran, roch Jacks herben Geruch und vergrub ihr Gesicht darin.
    Als sie das Aufstehen nicht mehr länger vermeiden konnte und einen für sie schmerzlichen Entschluss getroffen hatte, betrat sie die Küche. Auf dem Tisch standen zwei leere Tassen und auf dem Herd lauwarmer Tee, den, wie Sara vermutete, Jack für sie bereitgestellt hatte. Er wusste, dass sie am Morgen erst einmal einen Tee brauchte, um wach zu werden.
    Von draußen hörte sie, wie Marc die Autotür zuschlug und Jack etwas zurief.
    Kurz darauf betrat dieser die Küche, lehnte sich gegen den Tisch und beobachtete Sara dabei, wie sie nervös mit dem Löffel im Tee rührte, obwohl sich der Zucker darin schon längst aufgelöst hatte.
    Ohne den Blick von ihrer Tasse zu wenden, unterbreitete sie ihm ihren Entschluss: „Ich werde nicht mit euch zurückfahren.“
    Jack beugte sich zu ihr hinunter, sodass sein warmer Atem an ihrem Nacken entlangstrich: „Warum? Roseend ist immer noch dein Zuhause. Läufst du abermals vor Problemen davon?“
    Wütend s chaute sie auf und starrte ihm unumwunden in die Augen: „Nein, aber du musst dich entscheiden, ob du mich weiterhin lieben willst, und das kannst du eher, wenn wir einen gewissen Abstand zueinander haben.“
    Dass sie es nicht länger ertrug, in seiner Nähe z u sein und sich nach seinen Zärtlichkeiten sehnte, ohne zu wissen, ob er sie liebte wie zuvor, behielt sie für sich.
    Helle Augen glitten forschend über sie hinweg und Sara bemühte sich, ihre Gesichtszüge unter Kontrolle zu halten.
    Jack stieß sich von der Tischkante ab, blieb einen Moment unschlüssig neben ihr stehen, strich ihr zärtlich übers Haar, und wandte sich ab. Sara rührte sich nicht von der Stelle, sie lauschte dem heftigen Wortwechsel zwischen Jack und dessen Bruder, der sich vor dem Haus aufhielt. Sie konnte nur Gesprächsfetzen verstehen, die sie dennoch zusammenzucken ließen: „Spinnst du, sie hier zurückzulassen? Seid ihr denn beide völlig verrückt geworden?“
    Jacks wütende Erwiderung konnte sie nicht mehr verstehen, da in diesem Moment eine Auto tür zugeschlagen wurde. Als Sara schließlich aufstand, war Jack fort. Ihr erster Gedanke galt Marcel, der ihr mit Sicherheit Trost gespendet hätte, sie griff zum Telefon und wählte die Nummer der Klinik. Bereits nach dem ersten Klingelton legte sie auf. Es war ein denkbar ungünstiger Zeitpunkt, um ihn um Rat zu fragen oder sich seinen längst fälligen Fragen zu stellen, dazu war sie jetzt nicht in der Verfassung. Stattdessen suchte sie Marcels Ersatzschlüssel in der Kommode neben der Tür und lächelte gequält, als sie ihn unter dem Telefonbuch entdeckte. Manche Dinge ändern sich eben nie und andere stürzen ins Chaos , dachte sie bitter.

    In den darauffolgenden Tagen tätigte sie notgedrungen einige Einkäufe und füllte die Lebensmittelvorräte auf. Um sich abzulenken, waren ihr selbst die Putzaktionen, die sie früher gehasst hatte, willkommen, und so schrubbte sie das Haus von oben bis unten. Zwischendurch telefonierte sie kurz mit ihrem Bruder, der nichts davon ahnte, wo sie sich gerade aufhielt und wie unglücklich und einsam sie sich fühlte.
    Die Abende verbrachte sie auf der Veranda und schaute sich bei einem Glas Wein alte Bilderalben an, die sie und Marcel als Kinder zeigten.
    Doch in den Nächten lag sie ruhelos wach und sehnte sich nach Jack. Was soll ich bloß tun,

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