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Wofuer es sich zu sterben lohnt

Titel: Wofuer es sich zu sterben lohnt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Åsa Nilsonne
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te auf ihre Anordnungen gepfiffen.
    »Das war nicht klug von Ihnen. Erinnerung ist Frisch ware.«
    »Wir setzen unsere Prioritäten anders. Sie wollen feststellen, wer Juri ermordet hat. Ich will Helena beschützen.«
    »Das wäre auch möglich gewesen, wenn Sie zur Tagesstät te gekommen wären, um bei ihr zu sein.«
    »Sie kennen Helena nicht.«
    Da hatte sie ja recht. Monika wechselte das Thema.
    »Sie waren ebenfalls auf dem Fest, doch als Juris Leich nam gefunden wurde, waren Sie bereits gegangen.«
    Greta nickte.
    »Wann sind Sie gegangen?«
    »Das weiß ich nicht genau. Ich hatte Kreislaufstörungen und bin in der Küche fast ohnmächtig geworden. Danach bin ich nach Hause gegangen.«
    »Um welche Uhrzeit sind Sie dort eingetroffen?«
    »Das weiß ich auch nicht. Ich habe nicht auf die Uhr ge schaut.«
    Bosse musterte sie mit unangenehmem Blick.
    »Reden Sie keinen Unsinn. Sollen wir Ihnen wirklich glauben, dass eine Frau, die ein Fest frühzeitig verlässt, nicht auf die Uhr schaut, ehe sie geht? Dass sie nicht auf die Uhr sieht, wenn sie abends nach Hause kommt?«
    Sein Blick blieb wirkungslos. Greta jedenfalls schien er nicht zu beeindrucken.
    »Ich arbeite in der Krankenpflege. Meine Tage sind bis in die Minuten hinein reguliert. In meiner Freizeit überlasse ich die Zeit deshalb sich selbst.«
    Monika nahm einen neuen Anlauf.
    »Haben Sie auf dem Heimweg jemanden gesehen?«
    »Meine Nachbarn, die warfen Müll weg.«
    Monika notierte Namen und Adresse der Nachbarn.
    »Welchen Weg sind Sie gegangen?«
    »Den kürzesten. Den kleinen asphaltierten Gehweg zwi schen der Tagesstätte und unserer Straße. Der führt genau an der Stelle vorbei, wo Juri gefunden worden ist, das ha ben Sie sicher gesehen. Als ich dort vorüberkam, war alles ruhig. Ich habe nichts gesehen, ich habe mich wirklich zu erinnern versucht. Aber ich fühlte mich nicht sehr wohl, deshalb war meine Aufmerksamkeit sicher auch nicht in Hochform.«
    Ansonsten bestätigte sie, was die Polizei bereits über das Fest wusste. Idiotische Idee, aber was soll man machen. Sie wusste nicht sehr viel über Juri. Sie kannte seine Eltern nicht, wusste nichts über seine Finanzlage. Freunde, in dem Alter, sagte sie wegwerfend, die kommen und gehen.
    Weder Juri noch Helena hatten angedeutet, er könne Feinde haben oder sich vor jemandem fürchten.
    »Dann können Sie nicht viel mit ihm gesprochen ha ben«, sagte Bosse. »Er war nicht gerade populär.«
    »Das habe ich auch nicht behauptet - ich habe nur ge sagt, dass er sich vor niemandem fürchtete.«
    Bosse grunzte.
    »Und das war ein verdammtes Fehlurteil, nicht wahr?«
    Wenn Bosses Tonfall sie ärgerte, dann zeigte sie das nicht, sie nickte nur. Sie bringt es nicht einmal über sich zu rea gieren, dachte Monika, die nicht zum ersten Mal mit läh mender Müdigkeit konfrontiert war.
    Am Ende fragten sie nach Theo. Sicher hatte sie ihn ge sehen, das ließ sich kaum vermeiden, der einzige Farbige in der Klasse ging ja nicht in der Menge unter. Ob sie sich an etwas Besonderes erinnern könnte? Nur daran, dass er total fertig ausgesehen hatte, als sie Helena abgeholt hatte. Sie hatte ihn gefragt, ob er sich hinlegen wollte, aber das hatte er abgelehnt.
    Ob er mit Helena befreundet sei? Davon wusste Greta nichts. Helena sei schweigsam und bringe keine Freunde mit nach Hause.
    »Warum fragen Sie gerade nach ihm?«
    Als die Antwort ausblieb, fügte sie nachdenklich hinzu: »Ich bin aus ihm nicht so recht schlau geworden …«
    Sie verstummte erwartungsvoll.
    »Sie sollen uns erzählen, was Sie wissen«, sagte Bosse. »Nicht umgekehrt.«
    Auch diese Bemerkung nahm sie gelassen hin. Aber sie hatte nichts mehr zu sagen, und nach wenigen Minuten be endeten sie das Gespräch.
    »Oh verdammt«, fasste Bosse alles zusammen, schaltete das Tonbandgerät aus und ging auf die Tür zu.
    Monika lungerte noch ein wenig im Besprechungsraum herum. Wenn Bosse um Punkt zwölf Uhr Feierabend ma chen wollte, dann konnte sie ihm ausweichen, wenn sie noch einige Minuten wartete.
    Und richtig. Als sie um fünf nach zwölf ihr Zimmer be trat, war er verschwunden. Ihre Schulter senkten sich auf ihre Normalhöhe, und sie fluchte. Von ihm wollte sie sich nicht stören lassen.
    Aber jetzt wartete die Personalkantine. Da erfuhr Monika, dass das kleine Mädchen aus dem Segelboot mit verschränk ten Armen und mit Blumen überstreut dort gelegen hatte. Die Kleine war fast unversehrt gewesen, nur eben tot.
    Doch die Haare an Monikas Armen

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