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Woge der Begierde

Woge der Begierde

Titel: Woge der Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shirlee Busbee
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Sie auch ein Tablett mit Erfrischungen her.«
    Goodson verneigte sich. »Sehr wohl, Sir.«
    Während er wartete, zündete Charles das Anmachholz im Kamin an; sobald die Flammen stetig brannten, legte er Apfelholzscheite darauf. Mit dem Knacken und Knistern des Feuers im Rücken wandte er sich wieder den Beaumont’schen Familiendokumenten zu, blätterte müßig eine Seite nach der nächsten um, ohne genau zu wissen, wonach er suchte. Ein Geständnis all seiner Schandtaten, von Sir Wesley selbst verfasst, wäre schön, dachte er. Oder wenigstens eine weitere Erwähnung von Katherine. Und des Schicksals des Kindes, mit dem sie schwanger gewesen war. Daphnes Überzeugung, dass ihr kleines Gespenst Sir Wesleys Kinderbraut war, teilte er. Er hatte ebenfalls den Eindruck, dass es nicht anders sein konnte.
    Das Geräusch einer sich öffnenden Tür riss ihn aus seinen Gedanken, und er lächelte Marcus an, der ins Zimmer schlenderte.
    Marcus, der Julian und Charles durchaus ähnlich sah, wenn auch nicht so auffällig wie die beiden einander, war
immer schon ruhiger gewesen als sie, beständiger und weniger hitzköpfig und waghalsig. Derjenige unter ihnen, der am ehesten zur Vorsicht mahnte und riet, sich nicht gleich Hals über Kopf in den nächsten Skandal oder die nächste Gefahr zu stürzen. Auch wenn es nicht allzu viel genützt hatte, wie Charles sich eingestehen musste.
    Mit argwöhnischer Miene kam Marcus zu ihm und sagte: »Ich misstraue diesem Ausdruck in deinen Augen. Ich hoffe ernsthaft, dass du mich jetzt nicht mit etwas Unangenehmem überfällst.«
    Ehe Charles ihm antworten konnte, erschien Goodson mit einem Tablett mit dem Gewünschten. Er servierte noch Charles und Marcus, als Julian und Nell hereinkamen.
    Solange Goodson seinen Pflichten nachging und jeden mit einer Tasse des dampfenden würzigen Punschs versorgte, sodass sich der Duft von Zimt und Nelken mit dem des brennenden Apfelholzes im Kamin mischte, unterhielten sie sich höflich über Unverfängliches. Nachdem seine Dienste nicht länger benötigt wurden, entließ Charles ihn. Er folgte dem Butler zur Tür, und sobald sie sich hinter ihm geschlossen hatte, drehte er den Schlüssel im Schloss um.
    Marcus, der mit einer Hand auf dem marmornen Kaminsims dastand, hob bei Charles’ Tun eine Augenbraue. »Geheimnisse, Cousin?«, fragte er.
    Julian, der neben Nell auf dem Damastsofa saß, blickte Charles an, der wieder zu ihnen an den Kamin kam. Bei dem Ausdruck auf Charles’ Gesicht wurde ihm kalt, und er verlangte zu wissen: »Was ist los? Warum hast du uns hier zusammengerufen?«
    Ohne Vorrede berichtete Charles ihnen alles. Er erklärte seine Gründe für die Reise nach Cornwall, gestand ihnen, dass er keine Spur von Raoul hatte finden können, die seine
Ahnung bestätigt hätte, und schloss dann mit den Entdeckungen, die er und Daphne gemacht hatten.
    »Daphne weiß von Raoul?«, fragte Marcus scharf. »Du hast ihr von ihm erzählt und deine frischgebackene Ehefrau dann tagelang mit dir herumgeschleift, während du nach einem Beweis gesucht hast, dass er noch am Leben ist?«
    Charles nippte von seinem Punsch. »Ja, habe ich - und meine Braut wollte es auch gar nicht anders haben. Ich habe versucht, sie zurückzuschicken, aber davon wollte sie nichts wissen.« Ein schwaches Lächeln glitt über sein Gesicht. »Daphne ist ziemlich, äh, … unerschrocken und lässt sich nicht leicht von einem einmal gefassten Entschluss abbringen.«
    Nell beugte sich mit ängstlich aufgerissenen Augen vor. »Glaubst du wirklich, dass Raoul am Leben ist? Und irgendwo in dieser Gegend von den Juwelen seiner Mutter lebt, die sie für ihn beiseitegeschafft hat?«
    »Allerdings«, erklärte Charles mit flacher Stimme. »Ich denke Folgendes: Wir haben nie seinen Leichnam gefunden, das hätten wir aber müssen. Es hat hier mindestens drei Frauenleichen gegeben, die auf die Weise verstümmelt und entstellt wurden, die Raoul bevorzugte. Und viele von Sophies Schmuckstücken fehlen, Schmuck, von dem ich weiß, dass sie ihn hatte, den ich mit eigenen Augen gesehen habe. Kenne ich den Umfang ihrer persönlichen Schmucksammlung? Nein, natürlich nicht - die Frau hat Juwelen mit einem Eifer gekauft, wie hungrige Schakale sich auf Aas stürzen. Aber ich weiß, dass mehrere Stücke fehlen, und es ergibt einfach Sinn, wenn sie sie Raoul gegeben hat, um sie zu verstecken oder sie sogar selbst für ihn versteckt hat. Wir haben in dem Haus in Poole keine entdeckt, aber auf seiner Yacht in

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