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Woge der Begierde

Woge der Begierde

Titel: Woge der Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shirlee Busbee
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unangenehmen Prickeln im Nacken, gerade breit genug, dass ein Mann hindurch konnte … mit gerunzelter Stirn strich er über einen abgesplitterten Aststumpf, bemerkte, dass das Harz nicht mehr frisch war. Er
war nicht erst kürzlich abgebrochen worden, so viel stand fest - es konnte schon vor Monaten, vielleicht sogar Jahren geschehen sein, aber nicht, so dachte er grimmig, schon vor Jahrhunderten.
    »Worauf warten wir?«, fragte Adrian, dessen Augen aufgeregt leuchteten. »Wollen wir die Tür nicht öffnen?«
    »Doch, natürlich«, antwortete Charles bedächtig. »Sobald ich bewaffnet bin.«
    Adrian traten beinahe die Augen aus dem Kopf. »Bewaffnet?«, fragte er mit piepsiger Stimme, die ihm zu jedem anderen Zeitpunkt peinlich gewesen wäre. »Weswegen nur?«
    »Weil dieser Weg von Menschenhand erschaffen ist. Daher glaube ich, dass jemand schon vor uns diese Tür entdeckt und eine Weile benutzt hat.« Er bedachte Adrian mit einem ironischen Blick. »Mir behagt die Vorstellung gar nicht, unserem ungeladenen … Gast unbewaffnet gegenüberzutreten.«
    Julian und Marcus sahen sich selbst den schmalen Pfad an und traten dann mit grimmigen Mienen von dem Flieder weg. Die drei Männer wechselten einen Blick. Charles wusste, dass seine Cousins dasselbe dachten. Raoul. Er wusste nicht, was sie hinter der alten Eichentür entdecken würden, aber sein Instinkt sagte ihm, dass es genau die Sorte Unterschlupf war, die seinem Stiefbruder zusagen würde.
    »Ich pflichte Charles bei«, erklärte Julian. »Wir sollten uns bewaffnen.«
    »Bei Jupiter!«, hauchte Adrian, dem die Anspannung der drei Älteren entging. »Meint ihr, Schmuggler benutzen mein Haus?«
    Adrian schien mehr fasziniert als beunruhigt angesichts der Vorstellung von Schmugglern in Beaumont Place, und
Charles spürte, wie seine Angst etwas nachließ. Natürlich war das die wahrscheinlichste Erklärung für den Pfad hinter dem Flieder. Schmuggler. Das Haus lag nicht weit vom Meer entfernt. Sie hatten die Geheimtreppe noch nicht vollends erkundet. Es war möglich, dass noch in den unteren Regionen des Hauses genug Raum war, dass Schmuggler ihr Gut hier zwischenlagern konnten, ehe sie es aus Cornwall wegbrachten. Dieser Eingang konnte den Menschen vor Ort bekannt sein und seit alten Zeiten genutzt werden. Das war eine logische Schlussfolgerung. Trotzdem konnte er das Gefühl einfach nicht abschütteln, dass Adrian irrte. Es gab zu viele Höhlen direkt am Meer, in denen Schmuggler ihre Waren verstauen konnten. Warum, zum Teufel, sollten sie alles erst hierherschaffen?
    Mit einem gezwungenen Lächeln sagte Charles zu Adrian: »Da könntest du recht haben, aber ehe ich durch diese Tür dort gehe, möchte ich eine Waffe in meiner Hand halten.«
     
    Charles hatte gehofft, dass die Nachricht ihrer Entdeckung nicht bis zu den Damen dringen würde, wenigstens nicht, bis er, Julian und Marcus sich bewaffnet und eine erste Erkundung dessen abgeschlossen hatten, was sich hinter der Tür befand. Unseligerweise hatte er vergessen, Adrian zu sagen, er solle Stillschweigen bewahren. Während er und die anderen ihre Pistolen holten, war Adrian in die Bibliothek gehumpelt und hatte aufgeregt alles erzählt.
    Die Damen davon zu überzeugen, im Haus zu warten, bis die Herren sich mit eigenen Augen davon überzeugt hatten, dass ihnen auf der anderen Seite der Tür keine Gefahr drohte, stand außer Frage.
    »Das letzte Mal, als du auf Erkundung gegangen bist«,
wandte Daphne leidenschaftlich ein, »hättest du sterben können. Ich bleibe nicht hier und ringe meine Hände, während ich auf die Nachricht von deinem Tod warte. Ich komme mit dir! Und wenn du mich nicht in meinem Zimmer einsperren willst, kannst du mich nicht aufhalten.«
    Als Charles, Julian und Marcus zu der Tür zurückkehrten, die Adrian entdeckt hatte, waren sie bewaffnet, hatten jeder eine Laterne bei sich, und ihnen folgte ein Tross Neugieriger.
    Das Wetter war umgeschlagen seit Adrians Entdeckung. Schwere graue Wolken trieben über den Himmel, und der eiskalte Wind war stärker und schärfer geworden; dann begann der erste Regen zu fallen. Ein weiteres Unwetter zog vom Kanal her auf. Donner grollte, und in der Ferne zuckten Blitze über den Himmel.
    Von der Heftigkeit des Gewitters vertrieben, kehrten Adrian, April, Miss Kettle und die anderen Schaulustigen wieder um und suchten im Haus Zuflucht, sodass nur noch Charles und Daphne, Julian und Nell sowie Marcus übrig blieben.
    Ein kurzer Streit zwischen Daphne und

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