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Woge der Begierde

Woge der Begierde

Titel: Woge der Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shirlee Busbee
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schon
geheimnistuerisch gewesen und neugierig, und wenn er vor Sir Huxleys Tod schon Beaumont Place in Erwägung gezogen hatte, hätte er dafür gesorgt, alles über das Haus und seine Geschichte zu erfahren. Charles vermutete, dass Raoul auf seinen späteren Reisen nach Cornwall Trevillyan auf seine Besuche bei Sir Huxley begleitet hatte … und hatte dabei zweifellos das Haus gründlich ausgekundschaftet. Es war beinahe sicher, dass Raoul heimlich hergekommen war, um die Lage und die umgebenden Gärten zu erkunden. Dass es früher einmal eine normannische Festung gewesen war, führte zu der gewissermaßen logischen Schlussfolgerung, dass hier Kerker und Kellergewölbe waren. Die mit Balken verschlossenen Schießscharten waren deutlich an dieser Seite des Gebäudes an der Außenmauer zu erkennen. Es wäre dann nur noch der nächste Schritt gewesen, davon auszugehen, dass es hier eine Treppe geben musste. Und wenn es eine Treppe oder einen Aufgang gab, dann gab es höchstwahrscheinlich auch einen Zugang von außen. Es stimmte, dass die Tür, durch die sie gekommen waren, hinter dem Flieder versteckt gewesen war, aber sobald sie begonnen hatten, danach zu suchen, war sie eigentlich leicht zu finden gewesen.
    Angesichts der Tatsache, dass Raoul schwer verletzt war, als er durch das Abflussloch entkommen und verschwunden war, war es schwer zu schätzen, wie lange es gedauert hatte, bis seine Wunden verheilt waren, und wann er nach Cornwall gelangt war, aber Charles bezweifelte nicht, dass er das getan hatte. Irgendwie, irgendwo hatte Raoul alles überlebt … und wieder bei Kräften, hatte er sich in Cornwall versteckt.
    Adrians Haus war zwar vielleicht nicht ideal, aber es genügte Raouls Zwecken, und wie ein bösartiger Schatten hatte
Raoul sich Zutritt verschafft und sich in den unteren Gewölben von Beaumont Place eingenistet. Charles schnaubte abfällig. Kein Wunder, dass es ihm nicht gelungen war, Hinweise auf die Anwesenheit seines Bruders in Cornwall zu finden. Er verspürte ein Aufwallen von Dankbarkeit für das kleine Gespenst Katherine. Wenn sie Daphne nicht erschienen wäre … wenn sie ihr nicht die Geheimtür in Daphnes Zimmer gezeigt hätte, dann wären sie in genau diesem Augenblick irgendwo im Haus, fröhlich um ein Kaminfeuer versammelt bei einer Tasse Punsch, ohne zu ahnen, dass unter dem Haus …
    Charles rief sich zur Ordnung. Mit einem Blick zu den anderen fragte er Daphne: »Du willst unbedingt mit uns kommen?«
    Sie nickte, und in ihren schönen Augen stand Entschlossenheit.
    Sich dem Unvermeidlichen fügend seufzte er und sagte: »Alle bleiben zusammen. Kein Abwandern, um alleine zu erkunden. Beim leisesten Hinweis darauf, dass etwas nicht in Ordnung ist, sagt es mir. Wir können uns keine Unaufmerksamkeit erlauben. Wir betreten Raouls Herrschaftsbereich. Vergesst nicht, dass er nicht zögern wird, einen von uns zu töten.« Sein Mund wurde schmal. »Alle von uns, wenn er könnte.«
    Schweigend gingen sie mit Charles zu der von Schatten verhüllten Türöffnung auf der anderen Seite des Zimmers. Charles übernahm die Führung, dann folgten Julian, Nell und Daphne mit Marcus am Ende.
    Die schwere Tür führte zu einer Halle. Sie durchquerten sie und kamen an zwei weiteren Zimmern vorbei, rechts und links, deren Türen halb verrottet und schief in den Angeln hingen.

    »Vielleicht Quartiere für die Wachen?«, fragte Julian halblaut, als sie die Zimmer betrachtet hatten.
    »Man hätte sie dafür benutzen können«, antwortete Charles. »Oder als Lager für Munition oder Nahrung. Wer weiß?«
    Sie näherten sich den schmalen Stufen, und Charles blieb oben stehen, starrte nach unten in die dunkle Leere vor sich. Der Geruch von Moder und Verfall und noch etwas lag schwer in der Luft hier, ihm stieg ein Geruch in die Nase, bei dem er die Zähne zusammenbiss und die Finger fester um die Pistole schloss.
    Er schaute über seine Schulter hinter sich. »Er könnte dort unten sein - oder auch nicht, aber ihr müsst auf der Hut sein. Euer Leben hängt davon ab.«
    Es war nur eine kurze Treppe, die an einer Kammer endete, die aussah, als sei sie bewohnt, als werde sie als Quartier benutzt. Es war zwar kein Versuch unternommen worden, den Raum zu säubern; Spinnweben überzogen nach wie vor alle Möbel, Schmutz und Staub aus zahllosen Jahren waren überall zu sehen, in allen Ecken und auf dem Steinboden. Unfähig, den Drang zu unterdrücken, hob Daphne den Saum ihrer Röcke höher, um nicht mit dem Schmutz in

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