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Woge der Begierde

Woge der Begierde

Titel: Woge der Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shirlee Busbee
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Charles bekräftigte nur ihre Entschlossenheit, ihn zu begleiten.
    Mit einem erbitterten Blick zu seiner Geliebten, die diesen ebenso erwiderte, sagte Charles unwillig: »Das hier kann gefährlich werden.«
    »Umso mehr Grund für mich, mitzukommen«, entgegnete Daphne scharf.
    Halblaut fluchend duckte sich Charles hinter den Fliederbusch, die anderen folgten nacheinander hinter ihm. Leise schlichen sie an der Hauswand entlang.
    Als sie vor der Tür ankamen, blieb Charles stehen. Er betrachtete sie eine kurze Weile, dann stellte er seine Laterne
ab und hielt die Pistole im Anschlag, bevor sich seine Hand um den dicken Eisengriff auf der Seite der Tür schloss. Er betätigte die Klinke, und die Leichtigkeit und Lautlosigkeit, mit der er das tun konnte, verrieten ihm, dass jemand sie sorgfältig geölt hatte. Sein Puls beschleunigte sich, und er stieß die Tür auf. Und wie der Deckel von der Büchse der Pandora öffnete sie sich.

20
    V öllige Dunkelheit empfing sie. Als Julian ihm seine Laterne reichte, sagte Charles: »Ich hoffe nur, dass Adrian recht hat und wir gleich ein Schmugglernest finden und nicht …« Seine Lippen wurden schmal. »Und nicht etwas anderes«, beendete er den Satz knapp.
    »Du nicht mehr als ich«, erwiderte Julian leise; ihre Blicke trafen sich. »Falls sich das … andere herausstellt, kannst du das dann tun?«
    Charles lächelte eisig. »Oh ja, sicher. Ich muss schließlich.«
    Es gab noch einen letzten Versuch der Herren, Daphne und Nell davon zu überzeugen, drinnen bei den anderen zu warten. Dicht an die Hauswand gedrängt, aber dennoch nicht vor dem immer stärker werdenden Regen geschützt, immer nasser und erbitterter, verschwendeten die Männer kostbare Zeit mit einem fruchtlosen Streit mit den beiden Damen darüber, wie wenig angeraten ihre Anwesenheit hier während der ersten Erforschung war. Beide Frauen beharrten auf ihrem Standpunkt und ließen sich nicht umstimmen.
    Ihr Kinn kämpferisch gereckt erklärte Daphne: »Wir kommen entweder mit euch … oder wir folgen euch heimlich. Das könnt ihr euch aussuchen. Wir lassen uns aber nicht wie zwei unartige kleine Schulmädchen wegschicken.«
    Charles musste sich beherrschen, seine Liebste nicht
durchzuschütteln, und erklärte mit zusammengebissenen Zähnen: »Na gut, dann kommt mit uns. Aber um Himmels willen, bleibt aus dem Weg.«
    Nachdem sie die Laternen angezündet und sich davon überzeugt hatten, dass jeder eine Waffe hatte, die beiden Frauen eingeschlossen, betraten sie zusammen das Dunkel. Charles zögerte, gleichermaßen verärgert und besorgt wegen Daphnes und Nells Anwesenheit. Er schaute auf die Pistole in der Hand seiner Frau und sah sie mit einem gequälten Blick an. »Nell kann schießen, Julian hat es ihr beigebracht, aber bist du sicher, dass du weißt, wie du das da benutzen musst?«
    »Vergiss nicht, dass ich in der Armee aufgewachsen bin; mein Vater hat mich den Umgang mit Schusswaffen gelehrt, als ich zehn Jahre alt war.« Sie lächelte schwach. »Ich bin keine Scharfschützin, aber ich kann versprechen, dass ich mich nicht selbst anschieße.«
    »Und besser auch keinen von uns«, verlangte er barsch und kehrte ihr den Rücken.
    Mit grimmiger Miene und eine Laterne vor sich haltend trat Charles aus dem strömenden Regen und durch die Tür. Die anderen folgten ihm.
    Er ließ die Tür offen, froh um das schwache Licht von draußen und die frische Luft, die so zu ihnen drang, dann schauten sie sich in dem einzig von den Laternen beleuchteten Raum um. Alle waren überzeugt, dass dies ein Teil der ursprünglichen Anlage gewesen war. Rauchgeschwärzte Steinmauern erhoben sich um sie herum. Überreste uralter Fackeln hingen noch in den groben Eisenhaltern, die die Wände säumten. Ein paar Teile alter Waffen und zerbrochene Möbel lagen verstreut auf dem Boden. Der rechteckige Raum war nicht groß, aber mehrere bewaffnete Wachen
und ihre Waffen fänden hier mühelos Platz. Trotz der frischen Luft, die nach innen drang, roch es modrig und irgendwie unangenehm; Spinnweben mit dem Staub aus Jahrhunderten zierten die Ecken sowie jede Nische und jeden Mauervorsprung.
    Die Tür, durch die sie hergelangt waren, befand sich in der Mitte der Außenwand. Sie hatten sich nicht weit ins Innere vorgewagt, standen noch dicht beieinander, aber nicht außer Reichweite von Wind und Regen. Charles gab ihnen ein Zeichen, noch zu warten und ging selbst ein paar Schritte weiter. Der Schein seiner Laterne fiel auf einen Bogendurchgang am

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