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Woge der Begierde

Woge der Begierde

Titel: Woge der Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shirlee Busbee
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Mann aus der Gegend hier, kurz, genau derjenige, der die Information finden konnte, die er brauchte, ohne viele Fragen zu stellen.
    Seine Einschätzung von Mr. Vinton erwies sich als zutreffend. Nachdem er unangekündigt in seiner Kanzlei erschienen war, wurde Charles sogleich in Mr. Vintons Büro gebracht.
    Lächelnd erhob er sich von dem Stuhl hinter seinem Schreibtisch und hielt ihm eine Hand hin, begrüßte ihn herzlich: »Guten Tag, Mr. Weston. Ich hatte nicht erwartet, Sie so bald schon wiederzusehen. Gibt es Probleme mit den finanziellen Regelungen?«
    Charles versicherte ihm, der Grund seines Besuches an diesem Tag sei ein ganz anderer. Höflich, aber neugierig deutete Mr. Vinton auf einen Stuhl am Feuer. Sobald sie Platz genommen hatten, erkundigte er sich: »Wie kann ich Ihnen behilflich sein?«
    »Ich möchte, dass Sie sehr diskret Nachforschungen für mich anstellen bezüglich Anwesen in der Gegend hier, auf die bestimmte Umstände zutreffen und die in den letzten zwei oder drei Jahren vermietet oder verkauft worden sind«, antwortete Charles. »Ich möchte nicht, dass jemand erfährt, dass Sie diese Nachforschungen für mich anstellen.« Charles schaute Mr. Vinton eindringlich an, dann fügte er hinzu: »Unsere Verbindung muss ein Geheimnis bleiben. Niemand, ich wiederhole, niemand darf davon erfahren.«

    Mr. Vinton wirkte bestürzt. »Ich muss fragen, Sir, ob das etwas mit der Familie Beaumont zu tun hat? Wenn ja, dann muss ich leider ablehnen.«
    Charles schüttelte den Kopf. »Das hat nichts mit ihnen zu tun. Es ist meine Privatangelegenheit.«
    Mr. Vinton betrachtete ihn eine lange Weile. »Nun gut«, sagte er schließlich. »Dann werde ich es tun. Aber ich muss Sie warnen, falls ich herausfinde, dass Sie mich getäuscht haben und es die Beaumonts doch betrifft, werde ich unverzüglich Sir Adrian davon unterrichten und Ihnen nicht weiter zu Diensten stehen.«
    Charles erhob sich und schickte sich an zu gehen. »Das, glauben Sie mir, würde ich nicht anders haben wollen.«
     
    Am Freitag, als er mit seinem Zweispänner nach Beaumont Place und zu dem Treffen mit der Hexe fuhr, drängte sich Charles der Gedanke auf, dass das Wetter perfekt zum Anlass passte. Schwarzbäuchige Wolken huschten über einen dunklen Himmel, und der Wind trug vom Meer den Geruch nach Regen mit sich. Charles nahm an, dass, bevor es Nacht wurde, ein Sturm das Land erreichen würde. Da er mit dem schlechtesten Wetter rechnete, hatte er entsprechend gepackt.
    Er hielt vor dem Haus an, wo er Adrian traf, der die breiten Stufen hinabkam, um ihn zu begrüßen. Er erspähte dabei den Koffer zu Charles’ Füßen in der Kutsche und rief aus: »Oh, gut, Sie bleiben über Nacht, ja? Ich wollte es gestern schon vorschlagen.« Mit einem Blick über seine Schulter zu Goodson, der auf der Türschwelle stand, rief er: »Mr. Weston bleibt heute Nacht hier. Sorgen Sie bitte dafür, dass Zimmer für ihn fertig gemacht werden und einer der Lakaien seinen Koffer auspackt.« Er runzelte die Stirn. »Einen
der Lakaien könnte man vielleicht abstellen, damit er ihn bedient.«
    Goodson machte eine Verbeugung. »Ich werde mich darum kümmern, Sir Adrian.«
    Charles warf die Zügel dem wartenden Stallburschen zu und sprang leichtfüßig aus der Kutsche. Kurz darauf betrat er an Adrians Seite den kleinen blauen Salon, in dem die Familie sich am liebsten aufhielt. Daphne saß auf einem der Sofas, eine kleine Frau mit dunklen Augen neben sich. Ihr bronzefarbenes Kleid, das wenigstens ein Jahrzehnt aus der Mode war, erklärte sie zu der Hexe. Miss Kettle, deren Miene aus ihrem Missfallen keinen Hehl machte, hatte auf einem hochlehnigen Stuhl in der Nähe Platz genommen. April belegte einen dazu passenden Stuhl neben Miss Kettle mit Beschlag, nur durch einen kleinen Mahagonitisch von ihr getrennt.
    Es wurden alle vorgestellt, und Charles kamen Zweifel an seiner Einschätzung von Mrs. Darby. Er war zwar nicht direkt besorgt nach Beaumont Place gekommen, aber doch beunruhigt, dass es nicht unbedingt eine kluge Entscheidung gewesen war, eine Hexe einzuladen. Es war ihm gestern jedoch als einfachste Möglichkeit erschienen, die Lage zu kontrollieren, aber über die Tatsache hinaus, dass Anne Darby angeblich schwarze Künste ausübte und Goodsons Schwester war - der ihre Beschäftigung nicht billigte -, wusste er nichts über sie. So war es nicht auszuschließen, dass Anne Darby eine Betrügerin war, die Daphne um eine hübsche Summe erleichtern wollte oder,

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