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Woge der Begierde

Woge der Begierde

Titel: Woge der Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shirlee Busbee
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schlimmer noch, jemand, der für Daphne und die Familie eine ernsthafte Gefahr darstellen könnte. Sein Mund wurde schmal. Seine Familie, mahnte er sich, selbst überrascht, wie stark ausgeprägt sein Beschützerinstinkt bezüglich der Beaumont-Geschwister
bereits war. Und so war er hergekommen, gewappnet, selbst Daphnes Zorn in Kauf zu nehmen und ihren Gast vor die Tür zu setzen, falls er auch nur den leisesten Hinweis darauf entdeckte, dass es sich bei Anne Darby nicht nur um einen harmlosen Zeitvertreib handelte.
    Er hatte keine klare Vorstellung davon, wie eine Hexe aussehen sollte, aber diese kleine Frau mit den heiteren Zügen und dem ordentlich frisierten Haar, die zweifellos ihr bestes Kleid trug, erinnerte ihn eher an eine Gouvernante als an eine Hexe. In ihren großen dunklen Augen, mit denen sie ihn anschaute, standen Belustigung und Intelligenz, und er spürte, dass in ihr keine Bosheit war. Was gut für uns beide ist, dachte er nicht ohne Ironie. Anne Darby entging einem schmachvollen Rauswurf und er Daphnes Zorn.
    Es klopfte an der Tür, und Goodson, gefolgt von einem Lakaien, betrat den Raum; beide Männer trugen Silbertabletts mit Erfrischungen. Charles schaute zu, wie der Butler seinen Pflichten nachkam und fragte sich, was er wohl davon hielt, seine Schwester zu bedienen, eine Schwester, die er nicht schätzte. Was ging hinter der gefassten Miene vor sich? Es war schwer zu sagen, da Goodsons Züge nichts von den Gefühlen verrieten, die in seiner Brust wallten. Nachdem er alle im Zimmer Versammelten versorgt hatte, verneigte Goodson sich und verließ den Raum, ohne sich mit einem Wort oder einer Geste anmerken zu lassen, dass Mrs. Darby irgendetwas anderes für ihn war als ein Gast seiner Arbeitgeber.
    Charles nahm einen Schluck aus seiner Tasse mit Punsch, den Goodson für die Herren zubereitet hatte, während den Damen Tee oder Kaffee serviert worden war, und wartete darauf, dass die Unterhaltung begann.
    Adrian schaute, nachdem er ebenfalls einen Schluck
Punsch getrunken hatte, Daphne herausfordernd an und verkündete fast trotzig: »Ich habe Mr. Weston eingeladen, über Nacht hier zu bleiben, Daphne. Das Wetter wird scheußlich werden. Es ist besser, wenn er die Nacht hier verbringt. Goodson kümmert sich um ein Zimmer für ihn, und einer der Lakaien kann die Aufgaben eines Kammerdieners für ihn übernehmen.«
    »Das ist aber nett, Lieber«, sagte sie ungerührt, woraufhin sie sowohl Adrian als auch Charles verwundert anstarrten. Sie verkniff sich ein Lächeln, als sie merkte, dass sie sie verblüfft hatte. Beide Männer hatten offensichtlich mit Gegenwehr gerechnet, sodass ihr unerwartetes Einverständnis ihnen den Wind aus den Segeln genommen hatte. Und sie wären entsetzt, überlegte sie mit Bedauern, wenn sie erfahren würden, dass ihr einfaches Nachgeben nichts damit zu tun hatte, dass sie sie überlisten wollte - sie war bereits zu der Einsicht gelangt, dass mit ihrem Bruder und ihrem Verlobten zu streiten witzlos wäre. Das hier war schließlich Adrians Haus, und er hatte das Recht, einzuladen, wen immer er wollte. Was Mr. Weston betraf …
    Sie musterte Charles unter ihren Wimpern hindurch und spürte wie jedes Mal, wenn sie sich nicht gerade über ihn ärgerte, ein seltsames Flattern in der Gegend ihres Herzens. Er sah sehr gut aus, wie er in der Nähe des Kamins saß und seinen Punsch trank und über etwas lachte, was Adrian gesagt hatte. Sein dunkelblauer Rock schmiegte sich perfekt um seine breiten Schultern, die Wildlederhosen umschlossen seine muskulösen Schenkel, und Daphne wurde rot, weil ihr einfiel, wie sich dieser kräftige Körper an ihrem angefühlt hatte, wie sein Mund geschmeckt hatte. Er musste sie nur anlächeln oder seine kühlen grünen Augen auf ihr Gesicht richten, und schon tanzten Schmetterlinge
in ihrem Bauch, ihr wurden die Knie weich, und wenn er sie berührte, wie er es in Mr. Vintons Büro getan hatte … Sie musste schlucken, als sie wieder an die flüssige Hitze dachte, die sie überschwemmt hatte, die Gefühle, die in ihr aufgekommen waren. Wenn er sie berührte, wie er es da getan hatte, dann wurde sie, fand sie, ein bisschen wahnsinnig, und der Drang, sich ihm anzubieten, ihm zu gestatten, zu tun, was er wollte, wurde beinahe überwältigend. Aber er war es gewesen, rief sie sich ins Gedächtnis, den Blick auf seinen Mund gerichtet, der ihre leidenschaftliche Umarmung beendet hatte, nicht sie. Was hieß das? Dass er sie für unzulänglich hielt? Oder

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