Wogen der Leidenschaft - Roman
ihrem Herzen brach, heftiges Schluchzen erschütterte sie, als sie ihr Gesicht an die Knie drückte.
21
S ieh mal, wen ich gefunden habe«, sagte Ben, als er das provisorische Lager erreichte, das Emma geschaffen hatte.
» Beaker!«
» Vorsicht, er ist in ziemlich schlechter Verfassung«, warnte er und setzte den Hund neben ihr ab.
» Ach, armes Baby«, schmeichelte sie und ging daran, das Tier zu untersuchen.
Ben setzte sich neben Beaker.
» Er hat eine Brustwunde, die aber nicht mehr blutet. Und er hinkte, als ich ihn gefunden habe.«
» Kontrolliere seine Ballen an den Pfoten . « Sie streichelte den Hund unter dem Kinn und drückte ihm einen Kuss auf den Kopf.
» Ach, Ben… er hat Waynes Wagen die ganze Strecke von meiner Straße an verfolgt. Er ist ein wahrer Held.«
» Allerdings, das ist er«, gab Ben ihr recht, der argwöhnte, dass es nicht das Training war, das den Hund an seine Grenzen trieb. Beaker war in Emma verliebt.
Aber waren das nicht alle?
Ihr gerötetes und verschwollenes Gesicht strahlte vor Freude über das Wiedersehen mit ihrem Hund. Schmutzstreifen verliefen über ihre Wangen. Und wenn es nicht so unwahrscheinlich gewesen wäre, hätte er geschworen, dass Emma geweint hatte.
» Ist das unser Abendessen?«, fragte er und deutete auf die Folie mit den fachmännisch ausgenommenen Forellen.
» Ja. Sie sind bratfertig. Bis du so gut und machst tiefer im Wald ein Feuer? Und nimm die Fische mit.« Sie musste sehr müde sein, weil sie um Hilfe bat… oder ihr Knie schmerzte zu stark. Ben nahm die Fische an sich.
» Zeige mir nur die richtige Richtung.«
» Dort drüben stehen die Bäume dicht genug. Halte das Feuer niedrig und lege die Fische auf, sobald es aufflammt. Zwanzig Minuten dürften reichen.«
Ben war keine halbe Stunde fort, und als er zurückkam, schliefen Beaker und Emma tief und fest aneinandergeschmiegt auf seinem Parka.
Es blieb ihm nichts anderes übrig, als alle drei Forellen selbst zu verzehren.
Sie schmeckten köstlich.
Er hatte deshalb nicht einmal einen Anflug von schlechtem Gewissen, da er entschlossen war, dass Emma am nächsten Morgen zum Frühstück zu Hause sein sollte. Er ließ die beiden schlafen, während er das Kanu über den Biberdamm schleppte, es mit ihren Vorräten belud und dann zurückging, um sie aufzuwecken.
» Komm jetzt, Em. Wir müssen los«, flüsterte er und schüttelte sie leicht.
» Es ist noch finster«, murmelte sie, schon im Aufsetzen begriffen.
» Deine Augen werden sich an die Dunkelheit gewöhnen. Komm jetzt. Das Kanu ist beladen und liegt schon im Fluss.«
Verwirrt starrte sie ihn an.
Ben seufzte.
» Ich kenne niemanden, der so fest schläft wie du.«
» Beaker hätte mich gewarnt, wenn Wayne aufgetaucht wäre«, sagte sie und versuchte aufzustehen.
Sie schnappte nach Luft, als ihre Knie ihr den Dienst versagten.
Ben fasste sie unter den Armen und hob sie auf die Füße. Dann bückte er sich nach seiner Pistole und steckte sie in den Gürtel, ehe er Emma den Parka um die Schultern legte.
» Meine Knie sind ganz steif.«
» Ich helfe dir. Es ist nicht weit. Komm, Beaker.«
» Traust du dir zu, den Fluss nachts zu befahren, Ben?«, fragte sie und humpelte neben ihm her.
» Ich halte es für den sichersten Weg.« Er führte sie zum Biberdamm.
» Wenn wir bis zum Morgen warten, bieten wir sichere Ziele. Solange Poulin nichts sieht, kann er nicht schießen.«
Als sie zu ihm aufblickte, lächelte sie so strahlend, dass Ben es in der Dunkelheit sehen konnte.
» Sieh mal an. Mr Sinclair, Sie haben das Zeug zu einem richtigen Waldläufer.«
» Gibt es zwischen hier und dem Wasserfall noch Überraschungen, von denen ich wissen sollte?«
Sie schüttelte den Kopf.
» Nein. Es ist größtenteils ruhiges Wasser. Wir werden fest paddeln müssen, obwohl ein paar Zuflüsse die Strömung etwas stärker werden lassen.«
Ben half Emma in den vorderen Teil des Kanus und setzte Beaker in die Mitte. Der Hund winselte und versuchte wieder herauszuspringen.
» Sitz, Beaker«, befahl Ben und stieß ab, ehe der Hund sie ins Wasser kippen konnte.
Emma ergriff ein Paddel und brachte sie in den Fluss, der knapp unterhalb des Biberdammes ganz schmal war, sich aber rasch zu einem gewundenen toten Gewässer öffnete.
Ben legte sich mit ganzer Kraft in jeden Paddelschlag, entschlossen, den Wasserfall bei Tagesanbruch zu erreichen.
Als sie dort ankamen, war es noch stockfinster.
Ben hörte das Tosen in dem Moment, als das Kanu an
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