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Wogen der Leidenschaft - Roman

Wogen der Leidenschaft - Roman

Titel: Wogen der Leidenschaft - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Chapman
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Emma, du musst ja schon verhungert sein«, sagte er und ließ den Rucksack von den Schultern gleiten.
    Sie nahm den Sack und schaute hinein. Eine Dose mit Schoko-Cookies war das Erste, was ihr ins Auge fiel.
    » Nicht mehr als du«, sagte sie, klappte den Deckel auf und fasste hinein. Sie steckte das Cookie als Ganzes in den Mund. Dabei fiel ihr sofort Beaker ein. Jagte er noch immer Wayne nach?
    » Wie sieht der Plan aus?«, fragte Ben ebenfalls kauend.
    » Der Medicine Creek entspringt oben auf dem Berg und nimmt auf dem Weg zum Medicine Lake Wasser verschiedener Zuflüsse auf. Wir folgen einfach dem Flusslauf und gelangen zur Medicine Bay und meinen Camps.«
    » Wie weit ist es?«
    Emma griff in den Sack und suchte das Wasser, ehe sie sagte:
    » Bis nach Hause sind es noch immer sechsundzwanzig Meilen, aber vier Meilen von hier haben Biber den Bach aufgestaut und einen hübschen kleinen See geschaffen. Dort gibt es Forellen von der Größe kleiner Wale.«
    Ben vertilgte noch ein Cookie, während er seinen Blick den Pfad entlangwandern ließ, den sie eben hinter sich gebracht hatten.
    » Dort habe ich ein Kanu versteckt«, sagte Emma und hatte nun wieder seine Aufmerksamkeit.
    » Und unterhalb des Sees ist der Bach befahrbar… ein Stück jedenfalls.«
    Seine hochgezogene Braue war eine Aufforderung zu näheren Erklärungen.
    » Etwa acht Meilen vor unserem Ziel gibt es einen großen Wasserfall und anschließend ganz gemeine Stromschnellen. Hast du Übung im Wildwasserpaddeln?«
    Wieder runzelte er die Stirn.
    » Vorausgesetzt, das Kanu hält durch«, setzte sie hinzu und steckte das nächste Cookie in den Mund.
    Ben warf einen Blick zu der an einem Baum lehnenden Flinte, dann zurück auf den Weg. Sein nächster Blick galt wieder ihr.
    » Ich bin nicht sicher, ob du für eine solche Gewalttour schon fit genug bist. Auf den letzten Meilen hat sich dein Hinken verschlimmert. Vielleicht sollte ich wirklich den Spieß umdrehen und Poulin nachsetzen. Nachher könnten wir uns mit dem Rückweg Zeit lassen.«
    » Nein, du wirst nicht Jagd auf Poulin machen. Es war mein Ernst, Ben. Der Bursche ist zu raffiniert.« Sie steckte die Keksdose in den Rucksack und hielt ihm den Sack hin, damit er ihn schultern konnte. Dann griff sie nach der Flinte und ging los, den Wildbach entlang.
    » Emma, warte.«
    » Los, Ben, wir gehen nach Hause. Das ist mein letztes Wort.« Dabei fragte sie sich, wie es um die Seetüchtigkeit des alten Kanus bestellt sein mochte.
    » Ich muss mich entschuldigen«, sagte Emma zwei Stunden später, als sie am Seeufer auf einen Stein sank und Ben sich neben sie setzte und aus seinen Rucksackträgern schlüpfte.
    » Ich habe wirklich gedacht, du wärst der Typ, der gern das Sagen hat und in einer Krise nur seinen Willen gelten lässt.« An ihn gelehnt fuhr sie fort:
    » Aber du warst mit meinem Plan einverstanden, obwohl ich weiß, dass es dich juckt, Poulin aufzuspüren.«
    Er legte einen Arm um ihre Schultern und drückte sie an sich, wobei sein Kinn auf ihrem Kopf zu liegen kam.
    » Ich bilde mir gern ein, ich wäre Manns genug, um auf eine Expertin zu hören. Tatsächlich möchte ich wetten, dass du dich hier besser auskennst als Poulin.«
    Sie starrte zu dem Mann ihrer Jugendträume hoch, und ihr Herz schlug schneller. Er gehörte ihr. Er gehörte zu ihr, so wie sie zu ihm gehörte.
    » Es wird doch klappen, oder?«, fragte sie und sah ihm in die Augen.
    » Unsere Ehe, meine ich. Sie wird funktionieren.«
    Er drehte sie noch mehr zu sich.
    » Du bist dir jetzt sicher?«
    Emma strich mit dem Finger über sein festes Kinn.
    » Ich weiß, du hast gesagt, ich würde unabhängig bleiben, aber du kannst es mir nicht verargen, wenn ich Zweifel habe. Gelegentlich kannst du schon etwas herrisch sein.« Sie streckte sich und küsste ihn auf das Kinn.
    » Aber heute bist du so… demokratisch.«
    Seine Miene verfinsterte sich.
    » Lass gut sein, Emma. Hätte ich die Wahl gehabt, hätte ich dich heute Morgen an die Couch gekettet, nur damit dir nichts passiert. Ich richte mich einfach nach den Umständen. Nächstes Mal werde ich vielleicht nicht so kooperativ sein.«
    Sie strich über seine verbissene Kinnlinie und drehte sich um, um auf die kleine Wasserfläche hinauszublicken.
    » Mir ist jetzt nach Abendessen zumute. Hat dein Sohn dir Angelzeug in deinen tollen Rucksack gesteckt?«
    Schweigen war die Antwort, und Emma wusste, dass es ihm nicht passte, wie ihr Gespräch geendet hatte. Lächelnd blickte sie über

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