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Wogen der Leidenschaft - Roman

Wogen der Leidenschaft - Roman

Titel: Wogen der Leidenschaft - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Chapman
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unmöglich machte.
    » Sitzen Sie dort draußen, weil Sie sich unbedingt eine Lungenentzündung holen wollen, oder hält Ihr Eigensinn Sie warm?«
    Ein grünes gummibeschichtetes Cape, aus dem ein Kopf lugte, schob sich in sein Gesichtsfeld.
    » Mit heißem Tee im Magen werden wir es viel wärmer haben. Möchten Sie nicht herauskommen und zusehen, wie das Wasser kocht?«
    Sie verschwand, ehe Ben antworten konnte. Sehr schön. Sollte die närrische Person sich doch den Tod holen. Was kümmerte es ihn?
    Das brachte Ben wieder zurück zu seinem Problem und zu seinem Plan, der nach hinten losgegangen war.
    Er hatte den Widerwillen in ihren Augen gesehen. Wenn Blicke töten könnten, wäre er jetzt tot gewesen.
    » Hätten wir den Unterstand nicht an einer Ihrer heißen Quellen errichten können? Verdammt, es ist richtig kalt.«
    Zwei dampfende Tassen in zwei kleinen Händen schoben sich in den Unterstand, gefolgt von einem gebauschten grünen Poncho mit großen Schneeflocken. Die Flocken schmolzen nicht, weil Emmas Lächeln einen Pinguin zum Frieren gebracht hätte.
    » Sie können ja weitergehen, wenn Sie wollen. Die nächste heiße Quelle liegt etwa dreitausend Meilen weiter westlich.« Obwohl sichtlich wütend, drückte sie ihm die heiße Tasse mit großer Vorsicht in die Hand.
    Resigniert pustete Ben in seinen Tee.
    » Jetzt wäre ein Waffenstillstand angebracht. Der Unterstand ist als Schlachtfeld zu klein.«
    » Sicher hat Mikey Ihnen einen Poncho eingepackt, Mr Sinclair. Und wenn Sie diese Landkarte umdrehen, müssten Sie auf demselben Weg zurückfinden.«
    » Ich dachte, heute würden sechs Hütten von Elchjägern bezogen. Sollten Sie sich nicht um Ihr Geschäft kümmern?«
    » Mikey wird die Gäste einweisen. Und ich werde morgen rechtzeitig da sein und die Leute führen.«
    » Warum nennen Sie ihn Mikey? Das passt irgendwie nicht.«
    Obwohl es nur klein ausfiel, entlockte Ben ihr ein Lächeln.
    » Um ihn zu erinnern, dass er noch nicht erwachsen ist und ich älter und hoffentlich ein wenig klüger bin als er.«
    » Er nennt Sie manchmal › herrische Lady‹.«
    » Nur wenn er sauer ist.«
    » An dem Abend, als Sie mich gefunden haben, hat er Sie so genannt.«
    Sie hielt ihre Tasse ans Gesicht und ließ sich vom Dampf wärmen.
    » Hin und wieder lässt sein Selbstvertrauen ihn im Stich. Er war noch nie auf so etwas wie Smokey Bog gelandet, ohne dass ich neben ihm gesessen hätte.«
    Plötzlich brauchte Ben den Tee nicht mehr zum Wärmen. Sein Blut kochte.
    » Sie haben meinen Sohn in eine Situation gebracht, die ihn das Leben hätte kosten können?«
    » Nein, Mr Sinclair. Michael ist ein exzellenter Pilot. Ich habe nie daran gezweifelt, er aber schon.« Sie grinste ihn an.
    » Und er hat seine Zweifel vergessen, als es zur Sache ging.«
    » Sie waren nervös. Ich habe selbst gesehen, wie angespannt Sie waren.«
    » Ich war in Sorge um meine Maschine«, konterte sie.
    » Schwimmer sind kostspielig.«
    Er war sehr versucht, sie wieder zu küssen.
    Als Ben merkte, dass sie ihn unwillig ansah, fiel ihm ein, dass es angebracht war, ebenso unwillig dreinzuschauen.
    » Flugzeugschwimmer sind kostbarer als das Leben eines Jungen?«
    Sie sah äußerst selbstzufrieden aus. Offenbar war sie überzeugt, dass ihre Kampffront standhalten würde. Kein kalter Krieg für diese Frau. Sie würde bis zum bitteren Ende kämpfen.
    Es war eine Überlebensstrategie, eine, die sie entwickelt hatte, um sämtliche Verluste zu überleben. Sie und Kelly hatten ihre Mutter sehr früh verloren; mit vierzehn hatte ihr ein Unglück auch noch den Vater geraubt. Und mit nur neunzehn war sie plötzlich zur Alleinerzieherin eines Fünfjährigen geworden. Ja, Emma Sands war eine Überlebenskünstlerin.
    Er würde sich heute Nacht ganz vorsichtig an sie heranschleichen müssen.
    Während sie schlief.
    Wenn ihre Flinte außer Reichweite war.
    Und diesmal würde er nicht die Beherrschung verlieren. Er würde sie einmal küssen, nur um sich selbst zu beweisen, dass er es konnte.
    Er würde sich nicht auf sie stürzen oder sich in ihrem üppigen Körper verlieren, der einen Mann in den Wahnsinn treiben konnte.
    Ben spürte, wie er hart wurde, wenn er nur daran dachte, wie sie sich unter ihm angefühlt hatte.
    » Miss Sands, ich ziehe mich für die Nacht zurück. Ich bin es nicht gewöhnt, um vier Uhr morgens aufzustehen und dann den halben Tag über den Großteil der Berge dieses Staates zu wandern. Gute Nacht.«
    Er verkroch sich in den Schlafsack,

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