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Wogen der Leidenschaft - Roman

Wogen der Leidenschaft - Roman

Titel: Wogen der Leidenschaft - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Chapman
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eines wutentbrannten Benjamin Sinclair aufblickte.
    Er sagte nichts. Nicht einmal ein Fluch kam ihm über die Lippen.
    Sie selbst war so baff, dass auch sie keinen herausbrachte. Das Gesicht, das sie ganz dicht vor sich sah, gehörte keinem Stadtmenschen, keinem Manager. Sie sah einen Mann, der bereit für den Kampf war und nicht die Absicht hatte, sie gewinnen zu lassen.
    Er rollte sich von ihr herunter und packte ihre Flinte und ihren Rucksack. Mit der anderen Hand hielt er sie an ihrer Jacke fest und zog sie mit einem raschen, kraftvollen Ruck auf die Beine. Dann zerrte er sie mit sich den Abhang hinunter.
    Unfähig, sich zu wehren, taumelte Emma hinter ihm her. Sie versuchte, seinen Griff an ihrer Jacke zu lösen, aber Ben Sinclair verlangsamte seinen Schritt nicht, drehte sich nicht um und nahm auch nicht zur Kenntnis, dass sie laufen musste, um mit ihm Schritt halten zu können. Erst außer Hörweite der Männer fing er wieder mit seinen lästerlichen Flüchen an.
    Emma revanchierte sich mit ein paar ausgewählten Ausdrücken. Als er stehen blieb, stolperte sie in die Faust, die sie festhielt.
    » Lady, wenn Sie nicht die Klappe halten und Ihre Abwehr nicht aufgeben, werden Sie eine Woche lang nicht sitzen können, das verspreche ich.«
    Emma kniff den Mund zusammen und erwiderte seinen drohenden Blick. Damit drehte er sich um und ging einen Bach entlang, wobei er sie wieder hinter sich herzerrte.
    » Wie Sie und mein Sohn so lange überleben konnten, ist das achte Weltwunder.«
    » Was machen Sie hier?«
    Wieder hielt er an und drehte sich zu ihr um. Seine Miene hatte sich noch mehr verfinstert.
    » Ich befinde mich auf einer Mission, wie sie nur ein Verrückter unternehmen kann.« Nach dieser Information schob er sie vor sich her und stieß sie in den Rücken.
    » Gehen Sie weiter, bis ich Ihnen sage, Sie sollen stehen bleiben.«
    Emma wollte sich schon mit den Beinen feststemmen, doch war er einen Kopf größer, dreißig Kilogramm schwerer und definitiv stärker als sie. Deshalb ging sie weiter.
    » Sie wollten einen Angriff starten? Sie wollten sechs Männer mit einer vierschüssigen Flinte angreifen, während weit und breit niemand ist, der Ihnen zu Hilfe kommt? Sie sind noch irrsinniger als Ihr Elch.«
    Die Strafpredigt dauerte an, und Emma erfuhr, dass sie impulsiv war, unverantwortlich handelte und ihr Verstand nicht einmal an den eines Eichhörnchens heranreichte. Sie bekam zu hören, dass sie zu tollkühn war, um in einer Situation einzuschreiten, in der nicht einmal ein Vollidiot eingegriffen hätte, und dass sie Aufsicht brauchte. Und dann stellte er ihr wieder die Frage, wie sie es geschafft hatte, seinen Sohn großzuziehen, ohne dass einer von beiden zu Schaden gekommen war.
    Emma setzte sich unvermittelt auf einen Stein am Bachufer, stützte ihr Kinn in die Fäuste und starrte finster ins Wasser.
    Ben stand drohend vor ihr.
    » Sind Sie fertig?«, fragte sie, ohne ihn anzusehen.
    » Nicht einmal zur Hälfte.«
    » Soll ich mitschreiben?«
    Rucksack und Flinte polterten zu Boden, und die Beine, die neben ihr aufragten, beugten die Knie und brachten ein noch wütenderes Gesicht auf Augenhöhe mit ihr.
    » Sie haben sich in Lebensgefahr begeben.«
    Emma lächelte ihn an.
    » Das hätte viele Ihrer Probleme gelöst.«
    Er fasste nach ihr, und Emma wich zurück. Er packte sie an den Schultern und folgte ihr, als sie vom Stein glitt. Ben lag wieder auf ihr, und Emma wurde nun selbst ziemlich wütend. » Wenn Sie nicht aufhören, mich zu drangsalieren, werde ich dafür sorgen, dass Sie niemals wieder einen Sohn zeugen.«
    Ihre Drohung ignorierend, packte er ihre Hände, die gegen seine Brust drückten, und hielt sie mit einer Hand über ihrem Kopf fest. Mit der anderen Hand strich er ihr sanft das Haar aus dem Gesicht.
    » Emma Sands. Dieses übertriebene Draufgängertum, das Sie an den Tag legen… das ist doch alles nur Show.«
    » Runter von mir!«
    Er schob mit den Knien ihre Beine auseinander, und Emma hielt vor Überraschung die Luft an, als sie spürte, wie er sich viel zu intim zwischen ihren Schenkeln zu schaffen machte.
    » Das ist die falsche Richtung!«
    » Aber die sicherste, wenn ich noch Kinder möchte.«
    » Wie haben Sie mich gefunden?«
    » Michael hat eine Karte skizziert.«
    » Sie sollten Ihren Sohn besser kennenlernen und sich nicht in meine Angelegenheiten mischen.«
    Die Sanftheit wich aus seinen Zügen so jäh, wie sie gekommen war.
    » Jemand musste einschreiten. Sie standen

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