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Wogen der Leidenschaft - Roman

Wogen der Leidenschaft - Roman

Titel: Wogen der Leidenschaft - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Chapman
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doch im Begriff, gegen diese Typen loszuballern.«
    » Sie wollten Spieße in die Bäume treiben.«
    Er brummte ein wüstes Schimpfwort.
    » Ihre Ausdrucksweise werde ich Ihnen schon noch abgewöhnen.«
    Er grinste plötzlich.
    » Versuchen Sie es doch.«
    » Haben Sie die Absicht, mich bald loszulassen?«
    Er verschob seine Position und drückte sich noch fester an sie.
    » Ach, die Lage ist recht bequem.« Sein Lächeln wich Ernst.
    » Sie sind an den richtigen Stellen gut gepolstert.«
    » Runter…«
    Emma konnte nicht weitersprechen. Seine Hand war wieder an ihrem Mund, als Ben ruckartig den Kopf hob und lauschte.
    » Die Burschen steigen auf der anderen Seite des Hügels ab«, flüsterte er und senkte den Kopf neben ihrem, während jeder Muskel seines Körpers sich an Größe zu verdoppeln schien.
    Ihren Mund gab er nicht frei. Glaubte er, sie würde sich durch Schreie den Waldfrevlern bemerkbar machen? Emma biss zu und erntete einen wilden Blick, als er die misshandelte Hand an ihrer Jacke abwischte.
    » Langsam regt sich bei mir Mitleid mit dem armen Teufel, der Sie einmal heiraten wird.«
    Emma versuchte ihm einen Stoß zu versetzen, doch fing er ihre Faust ab, führte sie an die Lippen und küsste sie. » Emma, keine Sparring-Kämpfe. Ich bin größer, stärker und gemeiner als Sie.«
    » Und Ihr Ego ist überdimensioniert.«
    » Ich brauche es, um mich gegen den Sands-Clan zu behaupten.«
    » Mich wundert nur, dass Michael keine Karte gezeichnet hat, die Sie nach Kanada geführt hätte.«
    Ben runzelte finster die Stirn.
    » Michael hat seine eigenen Pläne, und ich glaube nicht, dass wir je wissen werden, wie sie aussehen. Sind Sie sicher, dass Kelly ihn in die Welt gesetzt hat? Wurde er nicht in einer der heißen Quellen gefunden, die direkt der Hölle entströmen?«
    » Ich weiß nur, dass er seinem Vater mit jedem Tag…«
    Er brachte sie abermals zum Schweigen, diesmal mit seinem Mund. Der Hitzestrahl, der sie plötzlich durchschoss, raubte Emma den Atem. Sie war nass, und sie fror, und sie bekam kaum Luft, zugleich aber war ihr heiß, und sie verspürte ein Prickeln und war sehr verwirrt.
    Feuer der köstlichen weiblichen Art flammte tief in ihrem Inneren auf. Und Emma konnte sich nicht zurückhalten und erwiderte seine Küsse.
    Ihre Lage war gefährlich. Der Vater ihres Neffen wollte sie verführen, und sie hoffte, er würde nicht innehalten. Sie machte sich auf eine Welt voller Herzweh gefasst, und doch verwünschte sie die Kleider, die sie beide trennten.
    » Schlag mir ins Gesicht, Emma.«
    Sie benutzte ihre befreiten Hände, um seinen grollenden Mund auf ihren zu ziehen.
    Wieder küsste er sie, öffnete den Mund mit seiner Zunge, nahm ihren Geschmack in sich auf und spendete ihr seine eigene süße Essenz. Sein Gewicht war nicht mehr erdrückend, es war willkommen. Eine seiner Hände wanderte über ihren Körper, und Emma verschob ihre Lage, um ihm leichter Zugriff zu verschaffen.
    » Em, halte mich zurück.«
    Sie ging nun selbst ein wenig auf Erkundung. Er war so muskulös und fest, und das Leinenhemd unter seiner Jacke ließ sich leicht aufknöpfen. Sein Brusthaar fühlte sich unter ihren Fingern spröde und doch weich an, und Emma spürte Bens tiefen, bebenden Atemzug.
    » Die letzte Chance, Emma. Halte mich zurück.«
    Das Röhren eines riesigen Elchbullen hallte über den Hügelkamm, es folgte das Brechen von Ästen. Ben warf erstaunt den Kopf hoch. Emma, die selbst den Atem anhielt, sah, dass er mit entsetzter Miene auf sie hinunterblickte.
    Emma schob ihn von sich.
    » Runter von mir!«
    Er raffte sich auf und wandte ihr den Rücken zu, während er an seiner Hose nestelte.
    Eine Sekunde lang lag Emma reglos und wie betäubt da. Herrgott, was für eine Idiotin sie doch war– fast hätte sie sich von Ben Sinclair verführen lassen!
    Hatte Kelly vor sechzehn Jahren dasselbe empfunden? War es so passiert, so rasch und so wahnsinnig?
    » Ich… Emma… es tut mir leid.«
    Sie blickte auf diese leise gesprochenen Worte hin nicht auf.
    » Vergessen Sie es, Mr Sinclair.«
    Er hob ihr Kinn mit zwei sanften, aber drängenden Fingern an. Sein Gesicht war angespannt, seine Wangen gerötet. Nachwirkungen der Leidenschaft? Verlegenheit? Zorn?
    » Es hätte nicht passieren sollen.«
    » Keinesfalls.«
    » Mein Verstand hat ausgesetzt«, stieß er zähneknirschend hervor.
    » Mit Sicherheit das Großhirn.«
    Er riss erschrocken die Augen auf, dann warf er den Kopf zurück und brach in Gelächter aus.

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