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Wogen der Leidenschaft - Roman

Wogen der Leidenschaft - Roman

Titel: Wogen der Leidenschaft - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Chapman
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Nein. Dass Mikey Kraftausdrücke benutzt.« Sie nahm ihrem Neffen den Eisbeutel ab und führte ihn vorsichtig an ihre Wange.
    » Wenn das ein Beispiel väterlicher Einflussnahme sein soll, wird es Zeit, dass du nach New York zurückkehrst.«
    » Das klappt nicht, Emma.«
    Sie blinzelte verständnislos.
    » Es geht nicht um Mikes Ausdrucksweise, auch nicht um meine. Wo bist du sonst noch verletzt?«
    Sie blinzelte wieder.
    » Dann schätze ich, dass ich dich in dein Zimmer schaffe, dich ausziehe und selbst nachsehe.«
    Emmas Blick schoss zu Mike, der auf Bens Drohung hin beifällig nickte. Sie hob die rechte Hand.
    » Ich habe mir die Hand verletzt, als ich zurückgeschlagen habe. Bist du jetzt zufrieden?«
    Ihre Handknöchel waren rot und angeschwollen.
    » Nem, warum hat Galen dich angegriffen?«
    » Ich habe ihm erklärt, dass ich ihn nicht heiraten würde. Und dass ich Medicine Creek Camps verkaufe.«
    » Was? Warum hast du das gesagt?«
    » Weil ich es tun werde.«
    » Aber das kannst du nicht.«
    » Sicher kann ich es. Ich habe vielleicht sogar schon einen Käufer.«
    Ben lehnte sich in dem Sessel zurück, hielt aber seine Hände fest auf ihren Hüften. Die Überraschungen wollten kein Ende nehmen– erst die Entdeckung, dass er einen Sohn hatte, dann die Erkenntnis, dass er diesen Sohn liebte, bis hin zu der Wendung, dass er sogar gewillt war, die Tante seines Sohnes zu heiraten.
    » Wann hast du dich dazu entschlossen?« Ben warf Michael einen besorgten Blick zu. Also gut, Emma wollte dem Jungen einen befreienden Schubs versetzen. Die Frage war nur, wer zuerst über den Rand gestoßen wurde– Mike oder Ben.
    » Ach, ich überlege schon eine ganze Weile.«
    Sie positionierte den Eisbeutel mit der Gewissenhaftigkeit eines Wissenschaftlers, den ein kompliziertes Experiment fesselt, auf ihrer Hand.
    Mike bedachte Ben mit einem unsicheren Lächeln und fragte ihn wortlos, ob dies eine gute Eröffnung war oder ein großer Haken für ihre Pläne. Da Ben nicht wusste, was er zu dem Jungen sagen sollte, fragte er Emma: » Und was für Pläne hast du für die Zeit danach?«
    Sie hielt ihren Blick noch immer gesenkt.
    » Ach, ich dachte, ich könnte aufs College gehen.«
    » Was?«, fragte Michael.
    Emma blickte zu ihrem Neffen auf.
    » Ich wollte immer schon Meeresbiologin werden. Ich liebe den Ozean. Jetzt möchte ich mir meinen Traum erfüllen.«
    » Aber Nem, warum hast du das nicht früher gesagt? Schon vor Jahren hättest du das Unternehmen verkaufen können.«
    Sie versuchte von Bens Schoß loszukommen, und diesmal ließ er sie los. Sie stand auf und sah Michael an.
    » Vor Jahren waren du und ich nicht bereit dazu.«
    Ben verdrehte die Augen und stand auch auf.
    » Bereit oder nicht, jetzt kommt das Leben, Leute.« Er verschränkte die Arme vor der Brust und umfasste beide mit seinem ernsten Blick.
    » Ihr beide habt eure ganze Zeit damit zugebracht, euch– und mich– auszutricksen, anstatt das Offensichtliche zu sehen. Und jetzt werdet ihr beide euch hinsetzen, während ich euch sage, wie von jetzt an alles laufen wird.«
    » Mr Sinclair, das ist nicht Ihr Sitzungsraum. Sie können uns nicht herumkommandieren.«
    Ein kleiner Schritt, und sein Gesicht war knapp vor ihrem.
    » Setz dich.«
    Mike zog sie neben sich auf die Couch. Ben lächelte, als er ihre abweisende Miene sah.
    » Emma Sands, du wirst nichts verkaufen. Wir drei bleiben in Medicine Creek Camps, bis Mike die Highschool hinter sich hat. Es hat keinen Sinn, ihn zu diesem Zeitpunkt zu entwurzeln.«
    » Dann beziehst du aber eine eigene Hütte.«
    Ben lächelte noch immer.
    » Sehr schön. Da ich einiges an Büroausstattung herschaffen muss, ist eine Hütte für mich geeigneter. Wie du stehe auch ich an der Spitze eines Unternehmens. Aber meine Mahlzeiten werde ich hier einnehmen.«
    Sie wollte protestieren, aber Ben fuhr fort:
    » Und du, Michael, du wirst von nun an nach der Schule nicht mehr direkt nach Hause kommen. Du wirst dort bleiben und Basketball spielen oder mit deinen Freunden herumhängen. Mit den Mädchen flirten und nötigenfalls auch Ärger kriegen. Aber du wirst dir Teenagerärger einhandeln– keine Konfrontationen mit Crazy Larry, der FAA oder der Autobahnpolizei. Verstanden?«
    Emma sprang auf.
    » Soll das heißen, dass ich Michael von seinen Freunden ferngehalten habe?«
    Ben umfasste ihre Schultern und setzte sie hin. Sein Lächeln verriet die Zuversicht eines Mannes, der endlich die Situation in den Griff bekommen hatte.
    »

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