Wogen der Leidenschaft - Roman
Medicine Creek Camps.«
Emma nickte. » Richtig. Wie gut, dass ich bis jetzt nicht verkauft habe.«
» Hörst du jetzt auf, meine Brust zu kneten, wenn ich verspreche, dass ich dich küssen werde?«
» Oh! Ich bin so…« Seine Lippen hinderten sie daran, weiter zu flirten.
Flirten! Flirtete sie etwa mit Ben Sinclair? War das eben wirklich ihre Stimme gewesen?
Zu gern hätte sie diese Seite ihres Wesens analysiert, doch sie wurde gerade besinnungslos geküsst, von einem Mann, der genau wusste, was er tat.
Er hatte den Geruch der Wälder angenommen, in denen er so viel Zeit verbrachte, entdeckte Emma, als Bens Zunge in ihren Mund eindrang. Gottlob saß sie auf dem Schreibtisch; schon spürte sie, dass es um ihre Widerstandskraft geschehen war. In ihrem Kopf drehte sich alles. Ihr Herz klopfte heftig. Und sie musste ihre Hände von seiner verführerischen Brust lösen und seine Schultern umfangen, damit sie seinen Kuss erwidern konnte.
Er hätte sich ein Warnschild umhängen sollen.
» Ich möchte mit dir Liebe machen.«
Emma sah Ben blinzelnd an. Hatte sie diese Worte ausgesprochen oder er?
» Ich kann warten. Aber nicht mehr lange.«
Emma atmete auf. Natürlich hatte er sie ausgesprochen. Wäre sie es gewesen, hätte Ben sie nackt ausgezogen, ehe sie den Satz zu Ende gebracht hatte.
Vielleicht keine schlechte Idee. Warum sich nicht einfach die Kleider vom Leib reißen… und es tun?
Was hielt sie ab?
Vielleicht die durchdringende Angst, sich in zwei Monaten in Kellys Lage zu befinden? Die schreckliche Befürchtung, nicht besser zu sein als ihre Schwester?
Noch einmal verlassen zu werden, würde sie nicht überleben.
Michael würde in zwei Monaten von der Schule abgehen und sein eigenes Leben beginnen. Und Tidewater International wurde von einem Mann geführt, der an seiner Seite eine ganz besondere Frau brauchte– eine intelligente, kultivierte und weltgewandte Person. Bens Partnerin würde nie wissen müssen, wie man einen Fisch abhäutet und auf die Pirsch geht.
Ein tiefer Seufzer wehte über sie hin, und Emma merkte, dass sie ihre Arme um Bens Mitte geschlungen hatte und ihn an sich drückte. Ihr Gesicht war an seiner Brust vergraben. Mit der Sanftheit eines besorgten Mannes umfasste er ihren Rücken und stützte sein Kinn auf ihren Kopf.
» Immer wenn ich dich berühre, Emma Sands, mache ich dich wütend oder traurig.«
» Das Essen wird anbrennen.«
Er umfing sie noch fester.
» Schon gut. Mike und Jasmine kümmern sich darum.«
» Ich muss gehen.«
» Gleich. Ich möchte dich noch festhalten.«
Sagte die Spinne zu der Fliege. Er hielt sie so fest an sich gedrückt, dass Emma sein Begehren spüren konnte.
Sie wusste nicht aus noch ein. Bens Verlangen nach ihr war echt, aber wie konnte ein Mann echte Gefühle für die Frau entwickeln, die ihm seinen Sohn jahrelang vorenthalten hatte?
Er hatte es nicht auf ihr Unternehmen abgesehen, auch nicht auf ihre Qualitäten als Touristenführerin. Er war richtig wütend gewesen, als sie sich wegen der Baumfrevler in Gefahr begeben hatte. Und er hatte sie entschlossen zurückgehalten, nachts noch hinauszufahren und den Elch zu holen. Und er hätte Galen Simms umgebracht, hätte dieses Ekel nicht die Flucht ergriffen.
Benjamin Sinclair benahm sich nicht so, als würde er sie hassen.
Emma schmiegte sich enger an ihn. Das war richtig nett. Noch nie im Leben hatte sie an jemandem Halt gesucht, doch hatte sie es so verdammt satt, für alles allein die Verantwortung zu tragen.
Sie seufzte.
» Wenn Mike dir ähnelt, was Frauen angeht, wird das Essen verschmoren. Ich muss gehen.«
Schließlich trat Ben zurück, und Emma bedauerte das plötzliche Ende des vertrauten Kontaktes. Aber sie durfte ihren Traum von ewigem Glück nicht weiterverfolgen. Sie konnte die Zeit genießen, die ihr mit Mikey und Ben blieb, musste sich aber immer vor Augen halten, dass diese Freuden zeitlich begrenzt waren. Noch zwei Monate, dann war alles vorbei.
» Sieh mich an, Em.«
Nun erst blickte sie auf.
» Beim besten Willen… ich kann deine Gedanken nicht lesen. Aber ich kenne meine. Du gehörst mir, Emma Sands, so wie Mike auch.« Er umfasste ihr Gesicht mit seinen großen Händen und gab ihr einen raschen, kraftvollen Kuss.
» Versuche, dich an den Gedanken zu gewöhnen.«
Während dieses Versprechen in ihren Ohren noch nachklang, rannte Emma aus der Hütte, wobei sie etwa so viel Würde an den Tag legte wie Pitiful.
» Ich hoffe sehr, dass ich nächsten Sommer zu
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