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Wogen der Leidenschaft - Roman

Wogen der Leidenschaft - Roman

Titel: Wogen der Leidenschaft - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Chapman
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Signal. Das winzige rote Licht blitzte mit niederschmetternder Regelmäßigkeit auf. Er schaute nach beiden Seiten die Straße entlang, sah aber nur schwarze Leere.
    » Dann wirst du hier sitzen bleiben, und ich laufe ein Stück. In welche Richtung ist es kürzer?«
    » Wir sind näher an Medicine Gore als an Medicine Creek, aber ich komme mit.«
    » Angst, dass ich wieder verloren gehe, Madame Tourenführerin?«
    » Wir sollten uns nicht trennen. Jemand könnte dir in der Finsternis auflauern.«
    Er wurde ernst.
    » Du glaubst, die Panne ist kein Zufall?«
    » Neue Trucks verlieren nicht urplötzlich Öl.«
    Er fluchte.
    » Aber in diesen Schuhen kannst du nicht laufen, Emma. Du würdest dir den Hals brechen.«
    » Ich gehe nie unvorbereitet aus dem Haus. Ich habe meine Turnschuhe rasch hinten in den Wagen geworfen, ehe wir losgefahren sind. Ich bin schon öfter von einem kaputten Truck nach Hause gelaufen.«
    » Stimmt. Hat Mike nicht gefragt, ob du deinen Wagen wieder in einen Bach gesteuert hast… an dem Tag, als du mich gefunden hast?«
    » Entweder dies oder ein Zusammenstoß mit einem Elch«, sagte sie und versuchte herauszuspringen.
    Ben packte sie, ehe sie wieder im Graben landen konnte, und setzte sie zurück auf den Sitz.
    » Ich hole die Schuhe für dich.« Er ging zum Heck und bemühte sich, in der Dunkelheit etwas zu sehen. Emma hatte vermutlich recht. Jemand hatte sich am Truck zu schaffen gemacht, während sie in dem kleinen Lokal gegessen hatten.
    Vermutlich Poulin.
    Von allen Männern schien er die größte Bedrohung darzustellen. Poulin hätte kein Problem damit gehabt, sie beide mitten im Wald in einer kalten Nacht stranden zu lassen. Und Ben nahm sich vor, Wayne in Zukunft im Auge zu behalten.
    Er griff auf die Ladefläche und fand einen kleinen Beutel.
    » Hier. Was hast du sonst noch darin?«, fragte er und reichte ihr den Beutel.
    » Eine Taschenlampe, ein Überlebensset und eine Packung Cookies mit Schokofüllung.«
    » Alles Nötige«, sagte er mit leisem Lachen.
    » Wie weit ist es bis nach Hause?«
    » Nur acht Meilen.«
    » Ach!«
    Sie hörte auf, in dem Beutel zu kramen, und sah ihn an.
    » Auf der Straße. Wir könnten querfeldein eine Abkürzung nehmen und nach fünf Meilen am Ziel sein.«
    Er schüttelte den Kopf.
    » Nur wenn du in dem Beutel eine Hose mitgenommen hast.« Als er ausatmete, sah er den Hauch vor sich.
    » Wenn wir uns an die Straße halten, könnte jemand kommen und uns mitnehmen.« Er warf einen Blick auf die Uhr.
    » Der Tanzabend dürfte bald gelaufen sein.«
    » Galen wohnt in dieser Richtung.«
    » Wahrscheinlich hat er Poulin geholfen, meinen Wagen zu beschädigen.«
    » Warum glaubst du, Wayne hätte es getan?«
    » Kennst du einen anderen möglichen Verdächtigen?«
    » Nein.« Sie band ihre Turnschuhe zu und warf die roten Schuhe auf den Rücksitz, ehe sie heruntersprang– schon viel sicherer auf den Beinen und wieder ganz Naturkind.
    Zu schade. Er vermisste bereits die ein wenig hilflos wirkenden reizvollen Aspekte des vergangenen Abends– das hochgesteckte Haar, das den Nacken freiließ und den Hauch Lippenstift, der beim Essen völlig verschwunden war.
    Doch hielt er an seiner Absicht fest, das Kleid an sich zu bringen und es bis zu ihren Flitterwochen zu verstecken.
    Die ersten Minuten ging es in freundschaftlichem Schweigen dahin, und Ben spürte, dass er glücklich war, obwohl man seinen Pick-up fahruntauglich gemacht hatte, ganz Medicine Gore ihm Misstrauen entgegenbrachte und die Frau an seiner Seite der Grund für seinen sexuellen Frust war. Trotz allem war er gern hier.
    Er genoss das Gefühl des Geheimnisvollen und Großartigen, das die Wälder ihm vermittelten. Und er liebte die überwältigende Leere des Landes. Sogar an die Wetterkapriolen hatte er sich inzwischen gewöhnt.
    » Ich kann mir nicht vorstellen, dass man hier wegmöchte, um Ozeanografie zu studieren«, sagte er in die Stille hinein.
    » Möchtest du das wirklich, Emma?«
    » Ehrlich, ich weiß es nicht«, gab sie zurück.
    » Manchmal wünsche ich, dass ich es mir aussuchen könnte.«
    » Du hattest immer schon die Wahl. Du hättest alles verkaufen und Michael mitnehmen können.«
    Sie sah zu ihm hin, doch Ben konnte ihre Züge im schwachen Licht des abnehmenden Mondes nicht ausmachen. Die Taschenlampe hatten sie nicht eingeschaltet, da Emma gesagt hatte, man käme so besser voran, sobald sich die Augen an die Dunkelheit gewöhnt hätten.
    » Ich hatte zu viel Angst. Es war

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