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Wogen der Leidenschaft - Roman

Wogen der Leidenschaft - Roman

Titel: Wogen der Leidenschaft - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Chapman
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einfacher, in der bekannten Umgebung zu bleiben, als sich in das Unbekannte hinauszuwagen. Zumal mit Mikey. Wäre ich allein gewesen, nun… ich weiß nicht.«
    » Du lebst gern hier. Und du bist durch eigene Kraft erfolgreich«, sagte er.
    » Ja, ich lebe sehr gern hier. Und ich werde aller Wahrscheinlichkeit nach nie fortgehen«, pflichtete sie ihm bei.
    Er legte einen Arm um ihre Schulter und zog sie an sich, was das Gehen erschwerte. Sie protestierte nicht.
    » Wenn wir erst verheiratet sind, könnte ich sogar meine Operationsbasis hierher verlegen. Man soll nie nie sagen, Em. Vielleicht könnten wir mehrere Monate des Jahres hier verbringen und den Rest auf Rosebriar.«
    Es war ein Selbstgespräch, da Emma drei Schritte zuvor stehen geblieben war.
    » Was hast du eben gesagt?« Sie war so fassungslos, dass ihre Stimme ihr fast den Dienst versagte.
    Was hatte er gesagt? Ein paar Monate hier… Verlegung seiner Geschäftsbasis, nachdem sie… o Gott, er hatte das große Wort laut ausgesprochen.
    » Du hast gesagt, wenn wir erst geheiratet haben.«
    » Ja, das war es wohl, was ich gesagt habe.«
    Sie ging weiter– in die entgegengesetzte Richtung.
    Ben lief ihr nach.
    » Emma. Warte. Ich weiß, dass es irgendwie ein Schock ist, aber…«
    Teufel noch mal. Er hatte es gesagt, es war sein Ernst, und einmal hatte er es ihr ja sagen müssen. Er packte ihren Arm und drehte sie zu sich um.
    » Emma, ich möchte dich heiraten.«
    » Aber ich dich nicht. Ich möchte nie heiraten.«
    » Warum nicht?«
    » Weil ich nicht mal die Absicht habe, mich zu verlieben.«
    » Herrgott, warum denn nicht?«
    Sie machte sich frei und ging weiter.
    » Weil jeder Mensch, den ich jemals geliebt habe, fortgegangen ist, so oder so. Sogar Mikey wird gehen.«
    Wieder fasste Ben nach ihrem Ärmel und drehte sie um. Diesmal hielt er sie mit beiden Armen fest.
    » Ich werde dich nicht verlassen, Em.«
    » Das hast du bereits.«
    » Wie meinst du das? Wann?«
    » Ach, Ben. Vor sechzehn Jahren war ich in dich total verschossen. Es war mir sogar egal, dass du mit Kelly ausgegangen bist. Ich war so sicher, du würdest mit der Zeit zur Besinnung kommen und mich bemerken.« Sie senkte den Blick auf seine Brust.
    » Ich war so sicher, du würdest zurückkommen, und ich würde dann für dich erwachsen genug sein.« Nun blickte sie zu ihm auf, und die Angst, die er sah, raubte ihm den Atem.
    » Erst als Kelly verschwunden ist, war mir klar, dass du niemals zurückkommen würdest. Und deshalb habe ich aufgehört, dich zu lieben.«
    Er war wie erstarrt. Dann drückte er sie so heftig an die Brust, dass es ein Wunder war, dass sie nicht zerbrach.
    » Ich bin es also. Ich bin es, von dem Mike gesprochen hat. Du bist verliebt in mich!«
    Wieder umarmte er sie und lachte frohlockend.
    » Ich bin es!«
    Er war es, für den Emma ihre Hoffnungstruhe angelegt hatte.
    Aber er war auch der Mann, der ihr Herz so nachhaltig gebrochen hatte, dass ihr Traum vergangen war. Am liebsten hätte Ben den Mond angeheult. Er hatte die ganze Zeit über mit sich selbst im Wettstreit gelegen– und jetzt musste er gegen ihre Dämonen antreten.
    » In jenem Sommer war ich fünfzehn, Ben. Es war eine Teenagerliebe, über die ich hinausgewachsen bin«, gestand sie an seiner Brust.
    Er hielt sie ein wenig auf Abstand. Sie sah auf köstliche Weise katastrophal aus– mit zerzaustem Haar und Augen, in denen Tränen glänzten.
    Sie war schön.
    Es konnte klappen. Jetzt passte alles sogar noch besser in seinen Plan. Wenn Emma ihn liebte, würde sie als seine Frau Befriedigung finden. Sie konnten eine gute Ehe führen; sie würde glücklich und Michael außer sich vor Freude sein, und Ben konnte sein Leben wieder ins Lot bringen.
    » Heirate mich, Emma. Heirate mich jetzt gleich, und ich verspreche, dass ich dich niemals wieder verlassen werde.«
    » Du hörst mir nicht zu. Ich liebe dich nicht mehr.«
    Verdammt, ebenso gut hätte er mit den Bäumen reden können. Er drehte sie beide in Richtung Medicine Creek Camps und ging los.
    » Wenn du mich früher einmal geliebt hast, kannst du mich wieder lieben. Noch etwas, Emma.«
    » Was?«, fragte sie und starrte geradeaus.
    Er wartete, bis sie den Blick auf ihn richtete.
    » Meine Geduld reicht weiter als deine.«
    Nahezu zwei Meilen gingen sie schweigend dahin, ehe die ersten Scheinwerfer auf der Straße hinter ihnen auftauchten. Emma zog Ben in den Graben, dann tiefer in den Wald.
    » He«, protestierte er, » vielleicht nimmt uns jemand

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