Wogen der Leidenschaft - Roman
sie bald hören, ehe ich den Verstand verliere.«
» Ben, ich vertraue dir wirklich. Ich vertraue dir mein Leben, mein Zuhause, meinen Neffen an. Ich vertraue dir.«
Mondschein fiel auf seine ernsten Züge. Sie wusste, was er hören wollte. Sie war nur nicht sicher, ob sie es laut aussprechen konnte.
» Und?«, brummte er, und jeder Muskel seines Körpers spannte sich.
» Und ich glaube, dass ich keinen Mann kenne, der besser aussieht. Du bist schöner als ein Sonnenuntergang und unerschütterlicher als die Berge. Du bist mehr Mann, als ich mir je einen erträumt habe.«
Plötzlich waren seine Hände in ihrem Haar und umfassten ihren Kopf, während er ihr Gesicht anhob und sie voll auf den Mund küsste.
Kein Fantasiebild hätte sie so völlig verzehren können. Kein anderer Mann konnte ihr weibliches Verlangen so heftig wecken. Emma, deren Leidenschaft sich mit seiner messen konnte, öffnete die Lippen, um von ihm zu kosten und seine Essenz in sich aufzunehmen, während sie sich bemühte, ihre Hände zu befreien, um ihn fester an sich zu drücken.
Er löste sich aus dem Kuss und atmete so bebend ein wie sie. Als er sie anstarrte, waren seine Augen von der Farbe des Eises auf dem glatten See.
» Ben, ich schwöre– sollte der Boden wieder schwanken, schreie ich.«
Er drückte seine Stirn an ihre.
» Und ich vergesse jetzt alle meine edlen Absichten, deine kaputte Schulter und die Worte, die ich noch immer hören möchte.«
» Ich kann dir geben, was du möchtest, ohne es laut auszusprechen, Ben.«
» Nein«, sagte er und hob den Kopf.
» Heute besiegeln wir unseren Bund, aber erst wenn du dich selbst hingibst. Du kannst für den Rest der Welt stark und stur und furchtlos sein, aber bei mir musst du jetzt deine Wachsamkeit ablegen. Keine Vorwände. Kein Abschweifen. Ich möchte dich warm und weich und verletzlich, und das fängt damit an, dass du die Worte laut aussprichst.«
Er hatte die Jagd satt, und er war nicht gewillt, sich mit einem Kompromiss abspeisen zu lassen. Er wollte totale, vollständige und unwiderrufliche Hingabe.
» Ich liebe dich«, flüsterte sie.
» Ich habe dich immer schon geliebt und werde dich immer lieben. Fünfzehn Jahre habe ich gewartet, dass du kommst und mich holst.«
Nach einer kleinen Pause setzte sie hinzu:
» Ich bin nicht die Einzige, die hier ihre Seele entblößt, Sinclair.«
» Du weißt doch, dass ich dich liebe!« Sein Mund nahm ihren wieder in Besitz und entflammte sie bis in das Innerste ihres Seins.
Als Liebeserklärung war es etwa so romantisch und feinfühlig wie ein Elchbulle, der röhrend seine Absicht kundtut. Ben zerrte die Decken vom Bett und fiel mit der Finesse eines Mannes, dessen Geduld erschöpft ist, über sie her. Völlig nackt, versengte er ihre Haut durch ihr hauchdünnes Nachthemd.
Emma, die wieder Rosen roch, schlug die Augen auf und sah Rosenblätter in der Luft schweben und von den Decken auf dem Boden aufsteigen.
Sie war völlig umgeben von Rosenblättern und von dem Mann, der sie übers Bett verstreut hatte, während sie schlief.
Mit einer Ungeduld, die seiner gleichkam, schlang Emma ihre Arme um Bens Nacken und stellte sich seiner Leidenschaft. Sie ließ Küsse auf die harten Flächen seines Gesichtes regnen und spürte genüsslich, wie seine Bartstoppeln sie kitzelten.
» Ich liebe dich«, flüsterte sie ihm ins Ohr, ehe sie leicht hineinbiss.
Er lachte laut auf, ein Geräusch, das sie erwärmte. Er tastete nach dem Halsausschnitt ihres Nachthemdes und zerriss es bis zur Taille, als er es von ihren Schultern ziehen wollte. Wieder erfüllte eine Wolke von Blumenblättern die Luft und tanzte so leicht wie ihr Herz im Mondschein.
Plötzlich hielt er über ihr inne, dann beugte er sich hinunter und küsste den Verband an ihrer linken Schulter.
» Mein Gott, ich hätte dich verlieren können.« Er drückte sie heftig an sich.
» Fast hätte ich dich verloren.«
» Pst. Ich bin wohlauf und ich bin da«, flüsterte sie und erwiderte seine Umarmung ebenso innig.
» Liebe mich, Ben, und sieh zu, ob du meinen Geschirrschrank wieder zum Klirren bringst.«
Er hob den Kopf und erwiderte ihr Lächeln.
» Ja, diese Absicht habe ich. Vielleicht zerbreche ich sogar ein paar Stücke«, schloss er und umfasste ihre linke Brust.
Emma schnappte erstaunt nach Luft, als er seinen Daumen über ihre Brustspitze gleiten ließ, und sie wölbte ihren Rücken voller Ungeduld und Hingabe. Mit ihren Händen erkundete sie seine Brust, die breit, hart
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