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Wogen der Leidenschaft - Roman

Wogen der Leidenschaft - Roman

Titel: Wogen der Leidenschaft - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Chapman
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York mitgebracht hatte, Wayne Poulin nicht außer Gefecht setzen konnte, wollte Ben seine neue Familie ans andere Ende der Welt schaffen, bis die Sache ein Ende gefunden hatte. So oder so, er würde nicht zulassen, dass das Böse sie berührte.
    » Sie fahren jetzt zurück«, sagte er zu Atwood.
    » Ich sehe mich hier noch eine Weile um.« Wieder ließ er den Blick über den Wald gleiten.
    » Der Schlüssel des Rätsels liegt hier, das spüre ich.«
    » Wir sind gemeinsam gefahren. Wie wollen Sie nach Hause kommen?«
    Ben zuckte mit den Schultern.
    » Mein Rucksack liegt im Laderaum. Zurück kann ich laufen.«
    Atwood machte ein ungläubiges Gesicht.
    » Das sind über zwanzig Meilen.«
    » Das gibt mir Zeit zum Nachdenken. Laut Karte liegen die alten heißen Quellen zwischen hier und zu Hause. Ich werde dort haltmachen und sie mir ansehen.«
    Atwood machte aus seinen Befürchtungen kein Hehl.
    » Das könnte gefährlich sein. In letzter Zeit war die Erde hier sehr unruhig. Es könnten dort giftige Gase ausströmen.«
    Ben ging los zu der Stelle, wo sie den Wagen geparkt hatten.
    » Ich werde auf der Hut sein.«
    Atwood holte ihn ein.
    » Soll ich mich in der Stadt auch umhören, wie das damals mit der Sprengung des Damms war?«
    » Das überlassen Sie den anderen. Wir kommen heute Abend zusammen und besprechen, was wir herausgefunden haben.« Er blieb stehen und blickte zum Wald zurück.
    » Mein Gefühl sagt mir, dass alles zusammenhängt. Ich weiß zwar noch nicht wie, aber ich glaube, Poulin hatte etwas mit Charlie Sands’ und Kellys Verschwinden zu tun.«
    Beim Wagen angekommen, zog Ben seinen Rucksack und das Schnellfeuergewehr heraus, das er sich am Morgen aus Emmas Waffenschrank geborgt hatte. Dann hob er den kleinen Käfig mit Homer heraus.
    » Sie sind wohl ein richtiger Waldläufer geworden, wie?«, sagte Atwood mit leisem Lachen.
    » Als ich zu Mike gesagt habe, ich wollte hier heraus fahren, hat er mich gebeten, Homer mitzunehmen und fliegen zu lassen. Er möchte wissen, ob der Vogel den Weg zurückfindet, auch wenn er nicht per Flugzeug hinausgeschafft wurde«, sagte Ben.
    Die Wildnis übte auf ihn eine starke Anziehungskraft aus. Mehr noch, er fand hier allmählich zu einer Zufriedenheit, von der er gar nicht gewusst hatte, dass es sie gab.
    Atwood zuckte mit den Schultern und stieg auf der Fahrerseite ein.
    Ben hob den Rucksack auf den Rücken und griff sich sein Gewehr und den Käfig mit Homer.
    » In der Stadt könnten Sie nachfragen, wann das neue Flugzeug geliefert wird. Machen Sie Druck, wenn nötig. Ich möchte die Maschine zu Thanksgiving haben.«
    Atwood grinste.
    » Ein Hochzeitsgeschenk?«
    » So ist es. Das kann sie nicht ablehnen.«
    » Nein, sie wird sogar eine sehr dankbare Braut sein. Neben dieser neuen Maschine mit ihren elektronischen Finessen sieht jeder Tarnkappenbomber alt aus.«
    » Jeder Bräutigam verdient eine dankbare Braut, so ist es doch, oder?«, sagte Ben und schlug Atwood auf die Schulter.
    » Ich rechne damit.«
    Atwood startete den Wagen und fuhr los. Ben sah ihm nach, als er langsam den überwachsenen Weg entlangholperte. Er wartete, bis der Wagen außer Sicht war. Dann ging er zurück zu der einzigen Stelle in diesem riesigen, herrlichen Waldgebiet, die seelenlos zu sein schien.
    Der Herbstmorgen war kristallklar, die Sonne tauchte das Land in Wärme. Doch als er in das Reich von Waynes Koordinaten eintrat, war es, als beträte er einen kalten, leblosen Kreis des Bösen.

18
    B eaker, ich werde noch auf dich treten, wenn du mir nicht aus dem Weg gehst«, warnte Emma ihn zum fünften Mal.
    Aus einem unerfindlichen Grund war ihr der Hund den ganzen Morgen über nicht von der Seite gewichen. Sie hatte an das anlehnungsbedürftige Tier schon unzählige Cookies verfüttert, um es zu beruhigen, und nun war ihr übel von den vielen Schoko-Mittelteilen.
    Mit einem Seufzer gab sie sich geschlagen, setzte sich auf die Couch und klopfte auf den Platz neben sich. Sofort sprang Beaker hinauf und legte den Kopf auf ihren Schoß.
    » Was quält dich?«, fragte sie und kraulte sein Ohr.
    Er zog nur seine Hundebrauen hoch und winselte.
    Emma schenkte ihm die Aufmerksamkeit, die er brauchte, während sie in das knisternde Kaminfeuer starrte. Vielleicht hatte der Hund die Stimmung der anderen Bewohner des Hauses angenommen. Es war, als hinge eine unheilschwangere Wolke über Medicine Creek. Verdammt, sogar die Wälder hatten gegrollt.
    Als das Telefon läutete, stand Emma auf und hob

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