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Wogen der Leidenschaft - Roman

Wogen der Leidenschaft - Roman

Titel: Wogen der Leidenschaft - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Chapman
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allein für sich hat. Und dass er dein Unternehmen ruiniert und sich seinen Sohn ohnehin genommen hätte, wenn du nicht darauf eingegangen wärst.«
    » Du spinnst ja. Niemand würde das glauben.«
    Er lachte irre.
    » Alle anderen Gerüchte, die ich in den letzten zehn Jahren verbreitet habe, hat man auch geschluckt. Man wird es glauben, weil alle Welt weiß, dass schlechtes Blut sich nicht verleugnen lässt.« Er trat mit einem verzerrten Grinsen zurück.
    » Das Kleid, das du auf dem Tanzabend anhattest, hat allen gezeigt, dass du nicht besser bist als deine Schwester«, setzte er hinzu und knallte die Tür zu.
    Emma atmete bebend ein und hob langsam die Hände an ihre wunde Schulter. Mit der Waffe im Anschlag ging Wayne zögernd einen Schritt in die Richtung, in der Beaker verschwunden war, wartete und horchte. Emma betete darum, dass ihr Hund so klug war, im Versteck zu bleiben. Wenn er getötet wurde, konnte er ihr nicht helfen, und sie würde Wayne noch hilfloser ausgeliefert sein.
    Schließlich gab er es auf und ging zurück zum Auto. Wortlos stieg er ein und startete, um das Fahrzeug weg von der Straße und tiefer in den Wald zu lenken.
    Emma duckte sich so tief, dass sie den Weg hinter ihnen im Seitenspiegel sehen konnte. Sie hoffte, Waynes erster Schuss hätte nicht so tief getroffen, dass Beaker verblutete. Sie sah keine Spur von dem Hund, auch nicht von ihrem Wagen– nichts war zu sehen, was darauf hingedeutet hätte, dass sie hier gewesen war.

19
    V ierzig Minuten lang fuhr Emma in angstvoller, schmerzlicher Stille neben dem Mann dahin, den sie seit ihrer Kindheit kannte.
    Es war, als hätte Wayne einen Knacks bekommen. Gemocht hatte sie ihn ja nie, nun aber schien er die Realität hinter sich gelassen zu haben und in totale Dunkelheit eingetreten zu sein.
    Schwitzend und mit rotem Gesicht hielt er das Steuer so krampfhaft umklammert, dass seine Knöchel weiß hervortraten.
    Emma war bald klar, wohin sie fuhren. Der holprige, überwachsene Weg führte zu der Stelle, den die Koordinaten anzeigten und von der sie wünschte, sie hätte sie nie gefunden.
    Wayne mied die Golden Road, eine private, nicht asphaltierte Straße, die von den Sägemühlen für Holztransporte benutzt wurde. Da sie stark frequentiert wurde, wollte Wayne sie vermutlich nicht benutzen.
    Deshalb fuhren sie die längere Stecke, die ein Labyrinth von Forstwegen beinhaltete, die die Fahrt langsam, mühsam und für ihre hämmernde Schulter schmerzhaft machten. Ihre ganze rechte Körperhälfte war voller blauer Flecken, da sie ständig gegen die Tür prallte und sich mit ihren gefesselten Händen nicht gegen das Geholper abstützen konnte.
    Noch immer spähte sie in den Seitenspiegel und hielt nach Beaker Ausschau. Sie wusste nicht viel über Hunde, konnte sich aber nicht vorstellen, dass die Tiere imstande waren, große Entfernungen nonstop hinter sich zu bringen, zumal wenn sie verwundet waren. Beaker aber schien einer besonderen Kategorie anzugehören. Vielleicht…
    » Wer hat mich angerufen und sich als Kelly ausgegeben?«, fragte sie schließlich in die Stille hinein.
    Hätte sie vorhin mit ihrem Verstand anstatt mit dem Herzen gedacht, wäre ihr sofort klar gewesen, dass die Stimme am Telefon nicht die von Kelly gewesen sein konnte.
    » Eine Freundin aus Greenville.« Wayne sah sie mit höhnischem Lächeln an.
    » Charlene hat geglaubt, es ginge um die Einladung zu einer Überraschungsparty.« Er streckte die Hand aus und riss grob an ihrem Haar.
    » Überraschung, Emma.«
    Sie wich aus und prallte wieder gegen die Tür.
    » Was soll das alles, Wayne? Was hast du damit gemeint › aus der Gleichung herausnehmen‹?«
    Er blieb ihr die Antwort schuldig, da die holprige Straße seine Aufmerksamkeit voll und ganz beanspruchte. Sie schlug mit dem Kopf gegen das Gewehr auf dem Waffenständer hinter ihr. Ein paar Haarsträhnen verfingen sich darin, und sie konnte ein Wimmern kaum unterdrücken, als sie wieder in ein Loch rumpelten und ihr das Haar mit den Wurzeln ausgerissen wurde.
    Schließlich war die Stelle am Weg erreicht, wo Emma und Mikey fast zwei Wochen zuvor die Reifenspuren gefunden hatten, und Wayne stieß wütend einen Fluch aus. Emma folgte seinem Blick und sah, dass der Boden um die Schlammpfützen nass war.
    Das bedeutete, dass heute Morgen jemand hier gewesen war.
    Wayne blickte abschätzend an ihr vorüber den Berg hoch, der über ihnen aufragte. Dann öffnete er die Tür, griff nach der Flinte im Ständer hinter ihrem

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