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Wohin die Liebe führt

Titel: Wohin die Liebe führt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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heim.
    Als ich in San Francisco ankam, erhielt ich einen sensationellen Empfang. Der einzige Mensch, der im Flughafen auf mich wartete, war ein Gerichtsdiener.
    »Colonel Carey?«
    »Ja.«
    »Entschuldigen Sie«, sagte er, drückte mir ein Papier in die Hand und eilte davon wie eine Ratte, hinter der ein Terrier her ist. Ich öffnete das Schreiben und las es. Es war vom gleichen Tag datiert - vom 20. Juli 1951. Nora Hayden-Carey gegen Luke Carey. Eine Scheidungsklage, eingereicht von der Klägerin, Mrs. Carey. Die Gründe: seelische Grausamkeit, böswilliges Verlassen und Vernachlässigung der Unterhaltspflicht.
    »Willkommen daheim!« sagte ich zu mir selbst und schob das Schreiben in die Tasche. Es geht eben nichts über das herrliche Gefühl, wieder in der trauten Heimat zu sein.
    Dritter Teil: Colonel Careys Geschichte
    Das Wochenende
    Erst gegen Mittag kam ich vom Jugendgewahrsam ins Motel zurück. In Chicago war es jetzt etwa zwei Uhr. Sicher wartete Elizabeth schon darauf, von mir zu hören.
    Plötzlich zitterten mir die Hände. Ich mußte etwas trinken. Direkt vom Lift ging ich durch die Halle hinüber zur Bar und bestellte mir einen Jack Daniels. Nur einen.
    Ich trank ihn rasch aus und begab mich in mein Zimmer.
    Ich warf mein Jackett über einen Stuhl, setzte mich auf den Bettrand und meldete mein Gespräch an. Dann band ich meinen Schlips ab und legte mich auf mein Bett, während ich auf die Verbindung wartete.
    Sogar durch den Draht klang ihre Stimme warm: »Hallo!«
    »Elizabeth!« sagte ich.
    »Luke?« Es klang ein wenig besorgt. »Wie geht’s dir, Luke?«
    Ich brachte die Worte kaum aus meiner Kehle. »Gut, Elizabeth - ich bin alright.«
    »Ist es sehr schlimm?« fragte sie ruhig.
    »Schlimm genug«, sagte ich. »Nichts ist verändert.« Ich zog die Zigaretten aus meiner Tasche. »Nora haßt mich noch immer.«
    »Du hattest doch wohl nicht erwartet, daß sich das ändert -oder doch?«
    Ich zündete die Zigarette an. »Ich glaube nicht. Nur.«
    »Nur. was?«
    »Ich wünschte, ich könnte etwas mehr tun. Schon damit Dani weiß, wie gern ich ihr helfen möchte.«
    »Du bist jedenfalls da, nicht wahr?«
    »Ja, aber.«
    »Dann mach dir keine Kopfschmerzen darüber«, sagte sie ruhig. »Dani weiß es. Für sie ist es das wichtigste zu wissen, daß sie nicht allein ist.«
    Das brachte mich zu den Tatsachen zurück. »Und wie steht’s mit dir? Fühlst du dich nicht allein?«
    Sie lachte. »Ich bin nicht allein. Unser kleiner Freund hat mir Gesellschaft geleistet.«
    »Ich wünschte, du wärst hier.«
    »Vielleicht nächstesmal. Du wirst auch ohne mich deine Sache gut machen.«
    »Ich liebe dich«, sagte ich.
    »Und ich liebe dich, Luke. Und nächstesmal melde ein R-Gespräch an. Wir bekommen die Rechnung nicht vor dem Ersten.«
    »Gut, mein Schatz.«
    »Leb wohl, Luke.«
    Die Anspannung hatte nachgelassen. So wirkte Elizabeth immer auf mich. Ich schloß die Augen und dachte zurück, wie es damals - vor langer, langer Zeit - auf dem Boot gewesen war; das erstemal. Als ihr Chef das Boot gechartert hatte.
    Wir waren in Santa Monica an Land gegangen, und der alte Herr hatte sich ein Taxi nach Los Angeles genommen. Elizabeth war auf dem Boot geblieben - ihr Chef hatte gemeint, sie solle doch zum Wochenende bleiben.
    Wir nannten uns alle beim Vornamen, und als der alte Herr im Taxi fortgefahren war, fragte ich Elizabeth: »Ich habe einen
    Freund hier, bei dem ich übernachten kann, wenn Ihnen das lieber ist.«
    »Wäre es Ihnen angenehmer, Luke?« In ihrer Stimme war keinerlei falsche Koketterie.
    »Ich habe doch bloß den Gentleman spielen wollen.«
    »Das weiß ich.« Sie sah mich an, ihre blauen Augen waren klar. »Wenn ich irgendwelche Zweifel hätte, Luke, hätte ich nicht eingewilligt, an Bord zu bleiben.«
    »Eine nette Bemerkung! Sie trägt Ihnen eine Einladung zum Dinner ein«, sagte ich lachend.
    »Das soll ein Wort sein - wenn ich bezahlen darf.«
    »Huhu! Ich bestehe darauf. Sie sind mein Wochenendgast.«
    »Das ist nicht fair. Ich habe Ihnen hundert Dollar von Ihrem Charter heruntergehandelt.«
    »Das lassen Sie nur meine Sorge sein«, sagte ich unnachgiebig.
    Sie sah meine Miene und legte mir die Hand auf den Arm. »Nun, wenn es Ihnen so viel bedeutet. Aber warum?«
    »Ich hatte eine Frau, die es so einrichtete, daß sie die Rechnungen bezahlte. Das hat mir gelangt, für immer.« Sie zog rasch ihre Hand zurück. »Ach so«, sagte sie. »Gut, ich hoffe nur, Sie haben viel Geld mit. Wir Schweden haben

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