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Wohin du auch fliehst - Thriller

Wohin du auch fliehst - Thriller

Titel: Wohin du auch fliehst - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Haynes Elizabeth
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»Wozu?« Ich warf ihm einen Blick zu, und er sah mich gelassen an.
    Er zuckte leicht die Achseln. »Dann hättest du vielleicht ein wenig mehr Freizeit?«
    »Ich brauche keine Freizeit, danke. Mein Kalender ist sowieso nicht sehr ausgefüllt, wie du das nennen würdest.«
    Ich merkte, wie feindselig das geklungen haben musste, nahm noch einen Schluck Tee und versuchte mich zu beruhigen. »Tut mir leid«, wiederholte ich. »Ich wollte dich nicht beleidigen.«
    »Mach dir darüber keine Gedanken«, sagte er. »Du hast recht, das geht mich überhaupt nichts an. Es war sehr unhöflich von mir, dich darauf hinzuweisen.«
    Ich lächelte ihn müde an.
    »Was bist du, so eine Art Psychiater?«
    Er lachte und nickte. »So was in der Art. Ich bin Arzt im Maudsley Hospital.«
    »Was für ein Arzt?«
    »Klinischer Psychologe. Ich arbeite auf der Beobachtungsstation und in einigen Tageskliniken. Ich habe mich auf die Therapie von Depressionen spezialisiert, aber auch viele Leute gesehen, die an einer Zwangsstörung leiden.«
    Verdammt!, dachte ich. Das war’s. Jetzt wusste noch jemand Bescheid, dass ich langsam, aber sicher verrückt wurde. Ich würde umziehen müssen.
    Er trank seinen Tee aus, stand auf und trug die Tasse in die Küche. Als er wieder zurückkam, hatte er ein kleines Stück Papier dabei, das er vorsichtig vor mir auf den Tisch legte.
    »Was ist das?«, fragte ich misstrauisch.
    »Ich erwähne es zum letzten Mal, das verspreche ich dir. Hier steht der Name eines Kollegen. Solltest du deine Meinung ändern und Rat oder Hilfe annehmen wollen, dann lass dich an ihn überweisen. Er ist ein toller Kerl und kennt sich hervorragend mit Zwangsstörungen aus.«
    Ich nahm den Zettel, auf dem in ordentlicher Schrift der Name Alistair Hodge stand. Darunter der Name Stuart und eine Handynummer.
    »Das ist meine Nummer«, sagte er. »Falls du später eine Panikattacke bekommst, kannst du mich jederzeit anrufen. Ich komme runter und setze mich zu dir.«
    Ja, dachte ich, das hättest du wohl gerne.
    »Ich kann niemanden aufsuchen. Das geht wirklich nicht. Was ist mit meiner Arbeit? Ich werde nie befördert, wenn die er fahren, dass ich verrückt bin.«
    Er lächelte. »Du bist überhaupt nicht verrückt. Außerdem gibt es keinen Grund, weshalb dein Arbeitgeber davon erfahren sollte. Selbst wenn du niemanden aufsuchen willst, kannst du selbst vieles tun, damit es dir besser geht. Ich könnte dir ein paar Bücher empfehlen. Du könntest es mit Entspannungstechniken versuchen. Nichts davon wird je in deiner Personalakte landen.«
    Ich drehte das Stück Papier immer wieder in meinen Fingern. »Ich überlege es mir.«
    Von draußen drang das Heulen einer Polizeisirene nach oben. »Ich muss jetzt gehen«, sagte ich.
    Ich erhob mich und ging zur Tür. Sie stand immer noch auf, sodass ich gleich auf dem Flur war. »Danke«, sagte ich und drehte mich zu ihm um. Kurz hätte ich ihn am liebsten umarmt. Ich hätte gern gewusst, wie es sich anfühlte, seine Arme um mich zu spüren. Ob es sich sicher anfühlte. Aber ich spürte nach wie vor Robins Körper auf mir lasten, und das hielt mich davon ab.
    »Darf ich dich etwas fragen?«, sagte ich.
    »Klar.«
    »Könntest du das tun? Könntest du mich therapieren?«
    Er lächelte mich an. Ich stand vor seiner Wohnung und er darin, sodass der Abstand zwischen uns gewahrt blieb. »Ich bin befangen«, sagte er.
    Ich muss verständnislos dreingeschaut haben.
    »Falls wir Freunde werden sollten, wäre ich zu sehr involviert. Das wäre unprofessionell«, sagte er.
    Noch bevor ich darauf reagieren konnte. lächelte er mich an, wünschte mir eine gute Nacht und schloss die Tür. Ich ging hinunter zu meiner Wohnungstür und begann, alles zu kontrollieren.
    Montag, 17. November 2003
    In den frühen Morgenstunden, kurz bevor es hell wurde und ich gerade dabei war einzuschlafen, rückte er näher an mich heran und biss dabei vor Schmerzen die Zähne zusammen.
    »Catherine«, flüsterte er mir ins Ohr.
    »Hm?«
    Schweigen. Ich öffnete die Augen und sah ihn im Schatten neben mir. »Ich habe dich angelogen«, sagte er.
    Ich versuchte mich aufzusetzen, aber er hielt mich fest. »Hör zu, ich habe dich in Bezug auf meine Arbeit angelogen. Ich arbeite nicht nur als Türsteher im River ; ich mache auch noch was anderes.«
    »Was denn?«, murmelte ich.
    »Ich kann dir das leider jetzt noch nicht sagen, aber dafür verspreche ich dir, dass ich dich nie wieder anlügen werde.«
    »Warum kannst du es mir nicht einfach

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