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Wohin du auch fliehst - Thriller

Wohin du auch fliehst - Thriller

Titel: Wohin du auch fliehst - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Haynes Elizabeth
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herunter.
    »Also kotzte er dem armen Kerl auf den Schoß …«
    »Oh mein Gott, und das ist noch nicht mal das Lustigste …«
    »Sobald er wieder Luft bekam, überlegte er kurz und sagte sich: ›Moment mal, ich habe gerade einen Fremden vollgekotzt. An seiner Stelle wäre ich stinksauer.‹ Folglich muss er zu dem Schluss gekommen sein, dass Angriff immer noch die beste Verteidigung ist, schlug ihm ins Gesicht und rannte aus der Toi lette.«
    Alle lachten, nur Charlie nicht.
    »Oh Gott, ich muss aufs Klo. Bin gleich wieder da«, rief Claire.
    »Willst du damit sagen, dass er einen Fremden angekotzt und ihn dann auch noch grundlos geschlagen hat?«, fragte Charlie ernst.
    »So ungefähr«, sagte Sam und wischte sich die Augen.
    »Würde mir mal jemand die Sauce reichen?«, fragte Charlie.
    »Charlie, du verstehst echt keinen Spaß«, sagte Louise.
    »Lee, irgendwo habe ich dich schon mal gesehen«, sagte Stevie. »Haben wir uns bei der Arbeit kennengelernt?«
    »Wohl kaum. Aber ich arbeite manchmal als Türsteher im River «, antwortete Lee. »Vielleicht haben wir uns da gesehen.«
    »Könnte sein. Warst du schon bei der Konkurrenz? Ziemlich beeindruckend. Das Red Devine meine ich – wir waren am Freitag dort.«
    »Nein, ehrlich gesagt bin ich nicht so der Clubgänger. Ich habe zu viele Nachwirkungen gesehen.«
    »Sehr gut!«, sagte Max dröhnend auf der anderen Tischseite. »Das versuche ich denen auch immer klarzumachen. Die sollten lieber erwachsen werden und ihr Geld in vernünftigere Dinge investieren.«
    »Ach, halt doch die Klappe, du alter Griesgram!«, sagte Maggie lachend. »Mädels, ignoriert Opa einfach. Er hat vergessen, wie man sich amüsiert.«
    »Ich amüsiere mich sehr wohl, vielen Dank.«
    »Na klar, mit Kreuzworträtseln und Kultursendungen im Radio.«
    Wir aßen und unterhielten uns, wobei Lee immer wieder die Hand unter den Tisch streckte und schwer und warm auf meinem Oberschenkel ruhen ließ, ohne eine unmittelbare Reaktion zu erwarten.
    Als ich fertig gegessen hatte, griff ich nach seiner Hand unter dem Tisch und drückte sie. Er sah mich fragend an. Seine Augen waren wirklich wunderschön, sein Blick so klar. Die anderen unterhielten sich und beachteten uns nicht weiter.
    »Warst du heute in meiner Wohnung?«, flüsterte ich ihm ins Ohr.
    Er sah mich erstaunt an. »Ich habe gearbeitet. Warum?«
    »Irgendwer hat Messer und Gabeln vertauscht.«
    Er sah mich an und schien mich mit Blicken zu fragen, wer um alles in der Welt so etwas tun sollte. Doch gleichzeitig lag so ein Funkeln in seinen Augen.
    »Hast du das zum Spaß gemacht?«
    »Ich wollte nur, dass du weißt, dass ich auf dich aufpasse.«
    Ich spürte, wie ich rot wurde. Ich wusste nicht, warum, aber plötzlich wurde mir mulmig.
    »Du hättest mir eine Nachricht hinterlassen können«, sagte ich.
    »Das wäre zu offensichtlich gewesen.« Er zwinkerte mir lächelnd zu.
    Ich trank den letzten Schluck Wein, dachte einen Augenblick darüber nach und lachte dann über eine Bemerkung Sylvias.
    Lee streichelte mit dem Daumen sanft meinen Handrücken, sodass mir ein Schauder über den Rücken lief.
    »Lee«, sagte ich leise.
    »Hm?«
    »Bitte tu das nie wieder.«
    »Was denn?«
    »Bitte verstell meine Sachen nicht mehr, okay?«
    Sein Gesichtsausdruck verfinsterte sich ein wenig, doch dann nickte er. Als Maggie kurz darauf die Teller abräumte, ließ er meine Hand los und griff nicht mehr nach ihr.
    Donnerstag, 13. Dezember 2007
    Diesmal war in der Praxis mehr los als noch vor ein paar Tagen, mehrere Leute warteten, und es war lauter. Ich setzte mich mit zusammengeklemmten Knien in eine Ecke und versuchte mich daran zu erinnern, warum ich mir das antat. Mir gegenüber hustete ein Mann, ohne sich die Hand vor den Mund zu halten. Ein Baby in einem schmuddeligen Schlafanzug fischte Bausteine aus der Kiste und warf sie nach seinem Bruder, während die Mutter ihre Kinder völlig ignorierte und mit einer Frau neben sich über Fibrosen und TV-Serien plauderte. Immer wieder wollte ich aufstehen und gehen. Im Grunde genommen war ich ja gar nicht richtig krank – hier gab es Leute, die deutlich kränker waren als ich. Ich vergeudete bestimmt nur die Zeit der Ärzte.
    »Cathy Bailey?«, tönte es aus einem Seitengang. Ich blickte auf und sah einen Mann, der um die Ecke schaute.
    Wie von der Tarantel gestochen sprang ich auf.
    Ich eilte mit Dr. Malhotra den Gang entlang in ein Zimmer, das leider nach den üblichen Desinfektionsmitteln roch.
    »Sind Sie

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