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Wohin du auch fliehst - Thriller

Wohin du auch fliehst - Thriller

Titel: Wohin du auch fliehst - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Haynes Elizabeth
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kennengelernt hatten. Das war zum Brüllen.«
    Eine halbe Stunde später gingen wir wieder in unsere Büros. Ich lief die Treppe hinauf und dachte an Stuart. Und sehnte den Feierabend herbei.
    Freitag, 27. Februar 2004
    Freitagabend, neun Uhr, ich war mit Lee unterwegs. Er hatte mir versprochen, mich später ins Red Devine zu begleiten, damit ich mich mit den Mädels treffen konnte, die auch alle auf der Piste waren.
    Nie zuvor hatte ich mich so auf einen Abend gefreut und ihn gleichzeitig so sehr gefürchtet. Endlich würde ich das Red Devine einmal von innen sehen. Ich würde tanzen, lachen und mit meinen Freunden quatschen, gleichzeitig würde Lee mir dabei nicht von der Seite weichen. Ich war gerne mit ihm zusammen – aber nicht an diesem Abend.
    Es war bereits nach elf, als wir in den Club kamen. Die Schlan ge der Wartenden reichte bis zur Ecke Bridge Street, doch der Türsteher kannte Lee und winkte uns durch den VIP-Eingang. Auf dem Weg ins Lokal schüttelte er unzähligen Leuten die Hand und klopfte auf Schultern. Er begrüßte fünf oder sechs Gorillas in Anzügen, die an der Tür standen. Ich hielt meinen Mund, stand brav neben ihm und fror.
    Aus irgendeinem Grund hatte es heute Abend keinen Streit über das Kleid gegeben. Ich trug ein kleines Schwarzes mit Spaghettiträgern und Strass am Rocksaum. Er hatte es sich angesehen und gesagt: »Das kannst du gerne anziehen, solange du Strumpfhosen drunter anhast.« Na gut, hatte ich gedacht, ohne wäre es sowieso zu kalt gewesen.
    Ich zog meine Jacke aus und gab sie an der Garderobe ab. Lee war zum Eingang zurückgekehrt, um mit jemandem zu reden, mit einem kleinen bärtigen Mann, der gerade erst gekommen war. Ich überlegte, ob das der Besitzer war; ich hatte sein Bild in der Zeitung gesehen. Barry, Brian oder so.
    Am liebsten wäre ich durch die verspiegelte Tür gegangen, hinter der es laut, hell und warm zu sein schien, um die Mädels zu treffen, mir einen Drink zu holen und mich ohne ihn zu entspannen, schlug es mir jedoch schnell wieder aus dem Kopf. Ich wartete lieber.
    Nach einer Weile kam er zu mir, nahm meinen Arm, gab mir einen Kuss auf die Wange und führte mich durch die wunderschöne Spiegeltür.
    Der Club war groß, es gab verschiedene Räume mit Tanzflächen und kleinen, unauffällig platzierten Bars, sodass das Lokal trotz seiner Größe und der vielen Leute recht intim wirkte. Viel von der ursprünglichen Kirchenarchitektur war erhalten geblieben, an der Wand standen noch Kirchenbänke, Bögen führten von einem Lokal ins nächste, und genau wie Sylvia beschrieben hatte, befand sich über einer der Bars ein riesiges beleuchtetes Kirchenfenster. Dahinter weitete sich plötzlich der Raum und führte in das ehemalige Kirchenschiff. Wo früher der Altar gestanden hatte, befand sich nun der DJ. Der ganze Raum war von Musik und Licht erfüllt, die Leute tanzten; weit über ihren Köpfen hingen zwei Trapezschaukeln, die rotseidene Stoffbahnen hinter sich herzogen. Zwei Tänzer in roten Bodys und mit Hörnern auf dem Kopf schwangen sich eindrucksvoll im Takt der Musik hin und her. Darüber, inmitten der Spitzbögen, befand sich eine Galerie. Menschen mit Drinks in der Hand lehnten an Chromgeländern und sahen auf die Tanzfläche hinunter.
    Wir drängten uns durch die Menschenmenge, mein Herz schlug im Rhythmus der Bässe, und immer wieder hielt ich nach den Mädels Ausschau. Lee ließ meine Hand nicht los, bis wir an einem der ruhigeren Tresen angelangt waren. Dort bestellte er uns einen Drink, während ich mit dem Rücken zu ihm stand und es kaum erwarten konnte, ein Plätzchen zum Tanzen zu finden und mich zu entspannen.
    Plötzlich tippte mir jemand auf die Schulter – es war Claire, na immerhin! Ich umarmte sie. »Toll hier, was?«, schrie sie mir ins Ohr.
    »Ja, stimmt! Wo ist Louise?«, schrie ich zurück.
    Claire zuckte die Achseln und zeigte auf eine größere Tanzfläche. »Wo ist Lee?«, rief sie.
    Ich zeigte zur Theke. Er hatte Claire gesehen und fragte in Zeichensprache, ob sie auch einen Drink wolle.
    Sie schüttelte den Kopf und hielt eine Flasche, in der ein Strohhalm steckte, in die Luft. »Er ist so ein Schatz!«, schrie sie mir ins Ohr.
    Kurz darauf kam er mit unseren Drinks zurück. Ich trank meinen hastig fast bis zur Hälfte aus, reichte Lee das Glas und nahm Claire bei der Hand. »Tanzen wir?« Ich sah Lee an, um mir sein Einverständnis zu holen. Er lächelte nicht, sagte aber auch nichts. Ich wusste, dass er mich nicht aus den

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