Wolf Diaries - Besiegt: Wolf Diaries 2 (German Edition)
überall waren. Víga-Feilan-Wölfe. Nicht gut.
Conall ging zu Kelly hinüber. »Wo ist Zach?«
»Vielleicht im Büro. Ich weiß es nicht.«
Conall machte sich auf den Weg zum Büro, bevor das Ganze außer Kontrolle geriet. Für solche Fälle war Zach der Alpha. Wäre es nach Conall gegangen, hätte er seinem Cousin in Menschengestalt das Genick gebrochen und einen Meutenkrieg ausgelöst, um gleich darauf im Gefängnis zu landen. Was wahrscheinlich keine gute Idee gewesen wäre. Zumindest nicht im Augenblick.
Miki drängte sich zurück in den Club, zur Hintertreppe und direkt einem der Wölfe in die Arme, die an der Tür standen.
»Hey! Hey! Alles in Ordnung?«
Miki sah sich um. Anscheinend folgte ihr niemand. Sie holte mehrmals tief Luft und versuchte, sich zu beruhigen.
»Ich hole besser Sara.«
Miki packte ihn am Arm. »Wage es ja nicht!«
Sie hatte genug Probleme. Wenn sie jetzt Sara mit hineinzog, war die Hölle los. »Mir geht’s gut. Ehrlich.«
»Du blutest, Schätzchen.«
Miki warf einen Blick auf ihren Unterarm. Vier tiefe Kratzer zogen sich quer darüber. Na super. Krallenspuren .
»Ich kümmere mich darum. Ich packe das schon.« Sie ging die Treppe hinauf und machte einen Zwischenstopp an der Bar, um sich ihre Lederjacke zu holen. Sie zog sie an und ging zur Toilette. Zum Glück traf sie weder Conall noch Sara. Sie konnte sich nur zu gut vorstellen, wie die beiden die Geschichte aufbauschen würden.
Sie machte sich auf die Suche nach der Damentoilette und fand sie recht schnell. Wie konnte man sie auch verfehlen? Sie trug doch tatsächlich das Schild »Hündinnen«. Sie ging hinein, als gerade ein paar Frauen herauskamen. Am Waschbecken stehend, sah sie ihr Spiegelbild. Abgesehen davon, dass sie ein bisschen verschwitzt war, sah sie immer noch aus, als sei alles in Ordnung. Gut. Sie schlüpfte mit dem Arm aus der Jacke, hielt ihn unters kalte Wasser und verzog vor Schmerz das Gesicht, aber zum Glück waren die Schnitte nicht allzu tief.
Mit Papierhandtüchern säuberte sie die verletzte Stelle vorsichtig. Sie war so damit beschäftigt, dass sie erst nach mehreren Minuten bemerkte, dass eine Frau hinter ihr stand – und sie anstarrte.
Miki sah sie im Spiegel und staunte, wie sehr die Frau Conall ähnelte. Komisch, er hatte nie eine Schwester erwähnt. Aber sie starrte nur und grinste, ohne etwas zu sagen. Und Miki hatte ganz schön schlechte Laune.
»Was ist?«, blaffte sie.
»Ich versuche nur herauszufinden, was mein Cousin mit einem kleinen Zwerg wie dir will.«
»Vielleicht solltest du ihn das fragen. Und jemanden einen ›kleinen Zwerg‹ zu nennen ist redundant. Zwerg impliziert schon klein.« Die Frau starrte sie an, und Miki konnte nicht widerstehen: »Tut mir leid, soll ich langsamer sprechen? Deutlicher vielleicht?«
Die Frau knurrte, während Miki ihre Jacke wieder überstreifte. Und da sie Miki war, konnte sie es einfach nicht dabei belassen. »Weißt du, es ist keine Schande, ein bisschen langsamer zu sein.« Sie beugte sich vor und flüsterte verschwörerisch: »Es kann echt spaßig sein, wenn man geistig zurückgeblieben ist.«
Mit dieser letzten Spitze ging sie zur Tür hinaus, aber die Frau packte ihren verletzten Arm und drückte zu. Miki schrie auf, aber es dauerte nur eine Sekunde. Denn plötzlich war Conall da, hob die Frau hoch und knallte sie gegen die Wand.
»Ich sollte dir die Kehle zerfetzen.«
»Dafür hast du nicht die Eier, Cousin.«
Conall knurrte, seine Reißzähne verlängerten sich zu tödlichen Spitzen.
Dann hörte er ein Knurren und spürte, wie sich Hände unter seinen Achseln hindurch um seinen Nacken legten. »Lass sie los, oder ich breche dir das Genick.«
Einarr . Aber Conall war zu sauer, um seine Cousine loszulassen. Sie hatte Miki wehgetan. Das war alles, was den Wolf in ihm interessierte. Mehr musste er nicht wissen.
»Leck mich!«
Einarrs Griff wurde fester, als Conall das Splittern von Glas hörte. Dann spürte er, wie Einarr sich versteifte.
»Lass ihn los, oder ich schneide sie dir ab!«
Die drei Víga-Feilans senkten den Blick. Miki kauerte hinter Einarr, hatte eine zerbrochene Flasche zwischen seine Beine geschoben und drückte sie ihm gegen den Schritt.
»Was ist das denn?« Einarr war es nicht gewohnt, dass Frauen sich gegen ihn stellten. Er war groß und imposant und nutzte das zu seinem Vorteil. Davon ließ sich Miki allerdings eindeutig nicht beeindrucken.
»Lass ihn los!«
»Hau ab, verdammt … hey! Hör auf mit dem
Weitere Kostenlose Bücher