Wolf Diaries - Besiegt: Wolf Diaries 2 (German Edition)
angefangen. Er hatte ferngesehen, während sie am Computer arbeitete. Er hatte fast eine Stunde geschwiegen, und sie hatte sich dabei ertappt, wie sie darüber nachdachte, ob er sie ignorierte oder ihr nur Zeit zum Lernen ließ. Zum Spaß hatte sie etwas davon gemurmelt, dass er nicht beendet hatte, was sie im ersten Hotelzimmer an der Wand angefangen hatten. Bevor sie es sich versah, hatte er sie schon an die Wand genagelt wie einen Schmetterling in einem Rahmen. Danach war es stundenlang weitergegangen. An der Wand. Auf dem Schreibtisch. Mit dem Gesicht nach unten auf dem Bett. Übers Waschbecken gebeugt. Über einen Stuhl gebeugt. Sie war sich ziemlich sicher, dass es kein Möbelstück in diesem Zimmer gab, auf dem ihr Hintern noch nicht gewesen war.
Sie war völlig verwirrt. Er verwirrte sie, und sie wusste nicht, was zum Geier sie da tat. Das war nicht ihr Gebiet. Eigentlich kümmerten sich Sara und Angelina um die zwischenmenschlichen Dinge, während Miki dafür sorgte, dass sie den Analysis-Kurs bestanden und nicht von Bikern gekidnappt wurden.
Aber jetzt wurde es immer schwieriger, ihren Körper von ihrem Herz zu trennen. Obwohl sie sich weiterhin selbst schwor, dass sie sich das nicht antun würde. Aber sie hatte den Fehler gemacht, auf diese zwei bescheuerten Kühe zu hören. Was zum Geier hatte sie sich dabei gedacht? Sie wusste es doch besser. Hatte sie aus dem Zwischenfall mit dem Lipgloss und Blutvergießen in der neunten Klasse nichts gelernt?
Dennoch hätte sie diese Tage, die sie mit Conall verbracht hatte, gegen nichts in der Welt eintauschen mögen. Er hatte ihr beigebracht, dass Sex Spaß machte, angenehm und verdammt überwältigend war.
Allein der Gedanke an ihn weckte den Wunsch in ihr, sich umzudrehen und seinen mächtigen Schwanz zu umfassen. Doch dann fiel ihr wieder ein, was sie in wenigen Stunden tun musste. Sich vor einen Haufen verklemmter Professoren stellen, die sie im besten Fall tolerierten, ein Kostüm tragen, das sie hasste, eine Doktorarbeit verteidigen, von der sie nicht sicher war, ob sie noch an sie glaubte. Und wie zum Henker konnte sie etwas verteidigen, woran sie nicht glaubte? Im Gegensatz zu Craigs Arbeit beruhte ihre Dissertation auf Theorien und nicht auf harten Fakten aus ihrer eigenen Laborarbeit. Wer würde das schon anerkennen?
Lähmende Panik wollte sich über sie legen, aber sie schüttelte sie ab. Sie musste ihren Kram packen. Sie musste Listen schreiben. Sie schlüpfte unter Conalls Arm hervor, fand ihre Notizen und setzte sich hin, um für die nächsten achteinhalb Stunden über ihre Zukunft zu grübeln.
Sie dachte, sie sei leise, aber nachdem sie eine halbe Stunde gegrübelt hatte, wachte Conall auf. Er sah sie mit diesem einäugigen Blick an, wie er das morgens immer als Erstes tat, und seufzte.
»Du grübelst, oder?« Weil er gerade aufgewacht war, grollte seine Stimme noch mehr als sonst. Das Geräusch machte sie sofort wieder feucht. Sie schüttelte den Kopf und besann sich wieder auf ihr Notebook. Sie hatte keine Zeit für dergleichen.
»Darin bin ich gut.«
Conall stand auf, herrlich nackt, und ging ins Bad. Er schloss die Tür hinter sich, und kurz darauf hörte Miki Wasser laufen. Jetzt war es an ihr zu seufzen. Möge das Ignorieren beginnen!
Sie machte sich wieder an ihre Notizen und hatte die halbe Seite durch, als Conall aus dem Bad und direkt zu ihr herüberkam. Er nahm ihr das Notebook aus der Hand und zog ihr das T-Shirt über den Kopf. Er warf es beiseite, hob sie hoch und nahm sie mit ins Bad.
»Was zum Geier tust du da?«
Er schloss die Tür mit dem Fuß und trug sie zu der riesigen Marmorbadewanne. Der Raum war dampfig vom heißen Wasser, die Badewanne voller Schaum. Er tauchte mit ihr zusammen ein und lehnte sich zurück. Himmel, er war nicht aus dem Zimmer gestürmt, um ihr zu entkommen. Er hatte ihr ein Schaumbad eingelassen!
»Conall?«
»Miki?«
»Ich sollte mich vorbereiten. Oder in Panik geraten. Oder beides. Wahrscheinlich beides.«
»Vergiss die Panik. Das ist Energieverschwendung. Und was genau vorbereiten? Du hast ein verdammtes fotografisches Gedächtnis, Mik! Willst du mir erzählen, du kennst nicht längst jedes einzelne Detail deiner Doktorarbeit, deiner Lehrbücher und deiner Notizen?«
Mistkerl . »Okay. Du hast recht, aber …«
»Kein Aber. Du wirst dich entspannen, und wenn es uns beide umbringt.«
»Entspannen? Wie soll ich mich entspannen?«
Conall zog sie an sich und begann ihren Hals zu küssen,
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