Wolf Diaries - Erlegen: Wolf Diaries 3 (German Edition)
buchstabiert. Ich kann es sogar in mehreren Sprachen buchstabieren.«
»Ich kann immer noch zwei mehr als du.«
»Es tut mir leid, aber Klingonisch und Elbisch zählen nicht.«
»Wer sagt das? Klingonisch ist echt schwer!«
»Mik, Schatz, lass uns über das eigentliche Thema reden.«
»Ja. Also, wenn ich du wäre, würde ich es mir nicht zu gemütlich machen.«
»Bin ich eigentlich die Einzige, die das große Ganze im Blick hat? Hyänen versuchen, dich umzubringen. Klar, es gab auch schon viele andere, die dich am liebsten tot gesehen hätten, aber das hier sind die Ersten, die es tatsächlich versucht haben.«
Miki schnaubte. »Ich verstehe sehr wohl. Und ich weiß es zu schätzen, dass du dir Sorgen machst.«
»Aber …?«
»Es gibt kein Aber. Nun ja, ich habe gestern Nacht eine kleine Nachforschung über diesen Vorislav angestellt und ein paar Fotos von ihm und seinen Brüdern auf seiner Firmenwebsite gefunden. Und stell dir meine Überraschung vor, als mir klar wurde, dass es der Kerl vom Flughafen ist. Aber ich bin mir natürlich sicher, dass das nichts damit zu tun hat, dass du es dir dort so gemütlich machst und bleiben willst.«
Miki und ihre beschissenen Recherchen!
»Das hat nichts damit zu tun. Ich warte, bis die Meute hier ist, dann komme ich nach Hause.«
»Tja, sie scheinen sich Zeit zu lassen, aber ich bin mir sicher, du wirst es schon irgendwie überleben.«
»Ach, bei allem, was heilig ist! Hör mal, ich tue das für deinen – du meine Güte.«
»Was? Was ist los?«
»Ähm … Welpe.«
»Nenn mein Baby nicht so!«
Angie verdrehte die Augen. »Tu ich nicht, du Gartenzwerg. Ich sehe einen echten Welpen.«
Einen bezaubernden schwarzen Labradorwelpen, um genau zu sein, der in Niks Garten im Gras herumrannte.
»Welpe? Warum nennst du ihn nicht beim Namen? Ein Mittagssnack.«
Ihre verrückte Freundin hatte recht. Auf diesem Grundstück waren Tiger unterwegs. Ein süßes kleines Ding, das im Gras herumtapste, war für diese Leute wirklich nur ein Schokoriegel auf vier Beinen.
Angie machte ihr Telefon am Hosenbund fest, vergewisserte sich, dass ihr Headset an war, ging durchs Gras auf das Hündchen zu und schrie dabei ihre beste Freundin an.
»Ich versuche nur, meine Familie zu beschützen. Man sollte meinen, sie würde das zu schätzen wissen.«
»Oooh, du bezeichnest mich als deine Familie?«
»Das ist das verdammt noch mal Dümmste, was du je gesagt hast. Natürlich tue ich das!«
»Du musst ja nicht gleich eklig werden!«
»Doch, das muss ich, wenn du mir dumme Fragen stellst. Du, Sara und Marrec seid die einzige Familie, die ich habe, seit meine Großmutter gestorben ist.«
»Deine Erzeuger leben noch.«
»Ja, aber die zählen nicht.« Sie erreichte den Welpen, als er am äußersten Rand des Gartens ankam, wo der Rasen endete und Bäume und hohes Gras begannen. »Komm her, du süßes Ding.«
Sie kauerte sich hin und hob das kleine Tier hoch. »Was tust du denn hier, Kleiner?«
»Vielleicht ist er lebensmüde.«
»Halt den Mund.«
»Wieso bist du netter zu dem Hund als zu mir?«
»Der Hund macht es nicht zu seinem Lebensziel, mich zu ärgern.«
»Das ist wahr.«
Der Welpe wand sich aus ihren Händen. »Mist!« Sie griff nach ihm, erstarrte aber, als sie den Welpen auf den Tiger klettern sah, der weniger als anderthalb Meter von ihr entfernt lag. Er verbarg sich so gut im Gras, dass sie ihn nicht gesehen hatte. Ihr eigentliches Problem war aber, dass er eine andere Fellzeichnung hatte als Nik. Seine Ohren waren ein bisschen anders geneigt, die Augen standen etwas schräger. Das war nicht Nik. Was bedeutete, dass sie nicht wusste, ob sie in Gefahr war oder nicht.
»Mist«, stieß sie noch einmal hervor und kroch rückwärts.
»Was ist los?«
»Äh …« Der Tiger kam auf sie zu, sein großer Körper hob sich aus dem Gras. Er schüttelte sich, und der Welpe purzelte herunter. Er packte das kleine Tier mit den Zähnen im Nacken. Angie zuckte zusammen. Sie wollte wirklich nicht dabei zusehen, wie ein Hund zu jemandes Mittagessen wurde. Ehrlich. Aber der Welpe hing völlig furchtlos im Maul des Tigers.
Langsam kam der Tiger auf sie zu und ließ das Hündchen schließlich vor Angies Füße fallen. Sie hob es auf und wich zurück, bis sie wieder auf dem Liegestuhl saß.
Der Tiger beobachtete sie lange. Dann rannte er in den Wald davon.
»Bist du noch da?«
»Was? Oh. Ja. Ich bin da.«
»Was ist da los?«
»Tiger-Eskapaden.«
»Dreh ja niemals einem von ihnen den
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