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Wolf Diaries - Erlegen: Wolf Diaries 3 (German Edition)

Wolf Diaries - Erlegen: Wolf Diaries 3 (German Edition)

Titel: Wolf Diaries - Erlegen: Wolf Diaries 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. A. Aiken
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neben sich eingestellt. Sie waren Mitte fünfzig und stritten, seit sie an die Bar gekommen waren.
    Der Mann tat ihr leid. Die Frau kam ihm kein Stück entgegen. Irgendwie erinnerte sie Angie an Miki. Offen, brutal und sachlich.
    »Geh weg!«, fauchte die Frau noch einmal.
    »Warum? Du weißt, wir sehen wunderbar zusammen aus.«
    »Wir sehen nicht …« Die Frau holte Luft. Sie war deutlich größer als der Mann, ihre schwarzen Haare, die von grauen, weißen und roten Strähnen durchzogen waren, wurden von einer Haarklammer aus Platin gehalten. »Halt dich von mir fern, oder ich sorge dafür, dass du bereust, dass dich noch keiner umgebracht hat.«
    Sie wandte sich zum Gehen, und er versetzte ihr einen Klaps auf den Hintern. Die Tigerin – wie hätte man diese Frau sonst nennen können? – blieb stehen, knurrte und stapfte davon.
    »Sie hasst es, wenn ich das tue.«
    Angie antwortete nicht, denn sie sollte eigentlich nicht zuhören.
    »Ich weiß, dass Sie zuhören.«
    Verdammt . Sie warf einen Blick zu ihm hinüber. »Tut mir leid.«
    Er schüttelte den Kopf und kam näher. »Kein Problem. Wir sind ein ziemlich faszinierendes Paar.«
    Angie stellte fest, dass sie gleich groß gewesen wären, wenn sie die Schuhe ausgezogen hätte. Im Vergleich mit den anderen Männern im Raum war er fast schon winzig.
    Er bedeutete dem Barkeeper mit einer Handbewegung, ihm noch einen Scotch zu machen. »Sie sind nicht von hier.«
    »Und wie kommen Sie darauf?«
    »Ihr Akzent.«
    Sie blinzelte. Da sie die Dunkelste im Raum war, hatte sie einfach angenommen, dass das sein Problem war.
    »Texas.«
    »Gut. Ich fände es auch gar nicht witzig, wenn jemand einen Yankee auf meine Party mitgebracht hätte.« Angie lachte, und er erwiderte das Lächeln. »Verdammt, Mädchen. Das ist das hübscheste Lächeln, das ich je gesehen habe … neben ihrem, natürlich.«
    Sie blickte zu der Frau hinüber, der er vollkommen verfallen zu sein schien. »Sie wirkt nicht allzu interessiert.«
    »Sie ist stur. Will einfach nicht zugeben, dass sie mich liebt. Das war schon immer so.«
    »Ich habe eine Freundin, die so ist.«
    »Also, wie heißen Sie, Schätzchen?«
    »Angelina.«
    »Das ist ein wunderschöner Name. Ich bin Boris.«
    »Boris, was? Das ist ein sehr russischer Name.« Sie schüttelten sich die Hände. »Waren Sie je in Russland?«
    »Wozu? Dort wird es echt kalt. Abgesehen davon bin ich Amerikaner, Schätzchen. Hier geboren und aufgewachsen. Genau wie mein Vater und vor ihm mein Großvater. Alles, was ich brauche, ist hier in den Staaten.«
    Er stand jetzt direkt neben ihr, aber nicht so nah, dass sie zurückweichen musste. Gut. Er verstand etwas von Distanzzonen. Das schien ein Thema zu sein, das der Hinterwäldler noch nicht ganz kapiert hatte.
    »Das hier ist also Ihre Party?«
    »Yup. Nur so kann ich diesen reichen Schnöseln Geld aus den Rippen leiern.«
    »Geld wofür?«
    »Für arme Familien von dort, wo ich früher gelebt habe. Oben in einem kleinen Bergtal, nicht weit von hier.«
    Guter Gott, ich bin in der Nähe eines »Bergtals«.
    »Sie hatten nicht immer Geld?«
    »Oh, nein. Hab oben im Tal gelebt, bis ich siebzehn wurde. Dann hat mich mein Daddy zur Army geschickt.«
    Ausgehend von seinem jetzigen Alter konnte das nur eines bedeuten: »Vietnam?«
    »Yup. War der schlimmste Albtraum meines Lebens. Aber es hat mich zum Mann gemacht. Als ich zurückkam, habe ich mich durch die Schule geboxt und bin schon früh in die Computerbranche eingestiegen.«
    »Und jetzt sind Sie hier.«
    »Jetzt bin ich hier.«
    »Die Geschichte gefällt mir, Boris. Das ist eine gute Geschichte.«
    Er nahm einen Schluck von seinem Scotch. »Und was tut eine Vollmenschliche hier?«
    »Ich wurde von Hinterwäldlern entführt.«
    »Ach, tatsächlich?«
    »Yup. Das ist eine lange und schmutzige Geschichte, und ich bin mir nicht sicher, ob mir jetzt danach ist, sie zu erzählen.«
    »Ich muss Sie nicht retten oder so was, oder?«
    Angie lächelte und schüttelte den Kopf. »Nein. Ich komme schon mit ihnen klar.«
    »Welche sind es denn?«
    Angie warf einen Blick über die Schulter und nickte in Richtung Nik. Er stand mit seinen Brüdern zusammen, umringt von einer Schar umwerfender Frauen. Nicht dass sie den Frauen einen Vorwurf hätte machen können. Alle drei Männer waren gutaussehend, aber Nik übertraf sie alle. Er war wohl persönlich mit allen großen Designern bekannt. Sie hatte nicht gewusst, dass Armani, Gucci und der ganze Rest Kleidung herstellten,

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