Wolf Diaries - Erlegen: Wolf Diaries 3 (German Edition)
sah Nik an. Der Blick seiner goldenen Augen prickelte auf ihrer Haut, schweifte an ihrem Körper hinab und wieder herauf. Sie fühlte sich plötzlich wie eine Stripperin. Eine sehr sexy Stripperin, die ihm die Brieftasche gestohlen hatte.
»Ich muss auflegen, Derek.« Sie brachte die Worte kaum heraus.
»Okay«, gluckste er. »Ich rufe dich später an.«
»Nein. Mach dir keine Umstände.«
»Ja, aber du sagtest doch …« Sie klappte das Telefon zu.
Sie kannte Nik immer noch nicht gut genug, um seinen Gesichtsausdruck zu lesen. Er taxierte sie fast wie ein Tier, das überlegt, was man in seinem Revier macht, bevor es einem an die Kehle springt.
Sie konnte sich gerade noch ein Zusammenzucken verkneifen und ließ sich von Nik das Telefon aus der Hand nehmen. Er legte es sorgsam auf die Kommode. Dann schüttelte er beiläufig seine Lederjacke ab und ließ sie auf den Boden fallen. Angie überlegte, ob sie fliehen sollte. Sie hatte keine Ahnung, was er dachte. Sie hatte keine Angst – das hieß aber nicht, dass sie nicht auf der Hut war.
Nik kam näher, und Angies Magen zog sich zusammen. Ihn nur in der Nähe zu haben, machte sie ganz zittrig. Er hatte den Blick immer noch unverwandt auf sie gerichtet und studierte ihr Gesicht, als hätte er sie zwei Jahre nicht gesehen und nicht nur zwanzig Stunden.
Er beugte sich vor und rieb die Wange an ihrer. Sie hielt still, erwartete mehr, doch er rieb nur den Kopf an ihr. Wie eine große Katze. Sie entspannte sich ein wenig. Gestand sich zu, ihn einfach zu spüren. Instinktiv rieb sie sich auch an ihm. Langsame Kreise an seinem Hals und Kinn.
Sie spürte seinen Körper. Wusste, dass er in Sicherheit war. Und ihre Erleichterung war beinahe überwältigend.
Guter Gott, ich bin in einen Hinterwäldler verliebt!
Sie schloss die Augen vor der enormen Tragweite dieser Erkenntnis und zwang sich, nicht in Panik zu verfallen. Zwang sich, nicht mit ihren Gefühlen herauszuplatzen wie irgendein jämmerliches Weibchen.
Was für eine Spinnerin verliebte sich überhaupt in einen Kerl, den sie noch nicht einmal eine Woche kannte?
Na ja, abgesehen von meinen zwei besten Freundinnen?
Nik hob die rechte Hand und berührte ihre Wange, glitt an ihrer Kehle herab und weiter über ihren Körper. Seine Finger bewegten sich über das Handtuch und strichen über ihre Brust. Angie seufzte bei dem Kontakt und legte die Hände um Niks Schultern. Doch mit einem plötzlichen und bösartigen Knurren riss er sich von ihr los. Er sah wieder animalisch aus. Wie in jener Nacht, als er auf ihren Balkon gesprungen war.
O-oh.
Niks scheinbare Ruhe war vorbei. Seine Hand, noch Augenblicke zuvor so sanft, packte das Handtuch und riss es ihr vom Körper. Er schaute an ihrem nackten Körper entlang und knurrte leise. Sie spürte dieses Geräusch bis in ihre Muschi, wo es von den Wänden ihres Unterleibs widerhallte.
Er packte sie am Arm, zog sie zum Bett hinüber und riss die Tagesdecke herunter. Er hob sie an der Hüfte hoch und warf sie bäuchlings mitten darauf.
»Hey!«
Nik ignorierte sie und riss rasch einen Streifen des Leintuchs ab. Angie wollte aufstehen, aber er wickelte ihr den Baumwollstreifen ums Handgelenk und knotete das andere Ende an den Bettpfosten.
Oh, das soll doch wohl ein Witz sein!
»Können wir nicht darüber reden?«
»Nö.«
Noch ein Lakenstreifen, und ihr anderes Handgelenk wurde ans Bett gebunden.
»Das ist nicht meine Schuld!«
»Doch, ist es.«
»Wie kommst du darauf?«
»Sie sind deine Freundinnen.« Sie spürte, wie ihr rechter Knöchel festgebunden wurde, dann ging er zum anderen Bein über.
»Nein. Sie sind meine Familie. Und bei der Familie musst du Zugeständnisse machen.«
»Nö.« Er zog ihr anderes Bein weit hinüber bis zum anderen Bettpfosten, sodass sie offen und entblößt dalag. Und sehr schutzlos.
»Komm schon, Nik. Das ist lächerlich.«
»Oh, jetzt bin ich also Nik? Ich dachte, ich sei nur das Landei.« Er war jetzt fertig damit, sie am Bett zu fixieren.
Sie zog versuchsweise an den Fesseln, aber sie hielten. Sie würde ihn umbringen. Wenn er etwas auch nur ansatzweise Irres machte, würde sie ihn verdammt noch mal umbringen.
Natürlich konnte sie nicht abstreiten, wie verdammt angetörnt sie war. Mit harten Nippeln, die auf dem Bett rieben. Nicht in der Lage, die Beine zu schließen. Nicht in der Lage, sich zu rühren.
Beschissener Hinterwäldler-Mistkerl!
Nik kramte in einem Rucksack, den er mitgebracht hatte, und zog schließlich eine
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