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Wolf inside (German Edition)

Wolf inside (German Edition)

Titel: Wolf inside (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Koch
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nur durch einen Blick in eine Rückwärtsschleife gelenkt und flog nun direkt auf den Captain zu.
    „ Vorsicht!“, keuchte er, doch es war zu spät.
    Er sah, wie die Kugel in das Bein des Captains einschlug, wie er verletzt und blutend vor dem Waffenschrank in sich zusammen sank und zu Boden ging. Eine weitere umgelenkte Kugel traf die Pistole, sie wurde zur Seite geschmettert.
    Miller kam näher heran. Die spitzen Krallen seiner Klauenhand waren erhoben, wenn er den Captain damit verletzte, ihn mit seinem Schleim infizierte, würde er vergiftet. Und er würde qualvoll sterben.
    Doch bevor er ihn endgültig tötete, würde er mit seinem Opfer spielen, Sandro wusste das.
    Miller legte seine Klauenhand um den Hals seines Opfers, zog ihn daran hoch und drückte zu. Der Captain begann zu röcheln, er bekam keine Luft mehr. Miller öffnete die Hand wieder, das Röcheln hörte auf. Wieder drückte er zu.
    Sandro konnte den leisen Pulsschlag des Captains hören. Er wurde immer schwächer. Lange konnte der das nicht durchhalten. Er musste etwas tun, doch was?

    Er hob den Kopf, nur ein wenig, sah sich um.
    Da! War das die Pistole? Sie war in seine Nähe geschlittert.
    Vorsichtig drehte er sich ein bisschen, versuchte, an die Schusswaffe heranzukommen. Feurige Kreise drehten sich vor seinen Augen, seine Rippen protestierten. Dennoch machte er seine Finger lang, so lang er konnte, streifte den Griff mehrmals, bis er ihn zu fassen bekam. Tränen liefen über sein Gesicht, die Schmerzen waren höllisch, sie ließen ihn wimmern wie ein kleines Kind. Er zog die Waffe an sich, kniff ein Auge zu und schoss.
    Es klickte nur. Das Magazin war leer.
    Miller sah nicht mal zu ihm hinüber, während er den Captain quälte. Er lachte. Grausam. Verächtlich.
    Vulto. Wenn doch Vulto hier wäre.
    Ihm wurde schwindelig, fast hätte er sich übergeben. Kalter Schweiß sammelte sich auf seiner Stirn, auf seinem Rücken. Die Schmerzen veränderten sich, wurden immer stärker. Sie kamen nicht mehr so von seinem Rücken, nein, sie schienen jetzt durch seinen gesamten Körper zu jagen. Wie züngelnde Flammen schoss es durch ihn hindurch. Er keuchte, als Krämpfe seine Muskeln schüttelten. Sein Herzschlag verdoppelte sich, der Puls begann zu rasen. Er biss die Zähne zusammen, bohrendes Hämmern im Takt seines heftigen Herzschlags brachte ihn an den Rand des Wahnsinns. Das Summen in seinem Kopf wurde immer lauter. Nichts anderes konnte er noch hören, und was das Ganze bedeuten sollte, wusste er instinktiv.
    Die Verwandlung, sie setzte unaufhaltsam ein.
    Die Schmerzen, seine Verletzungen, die große Angst, um sich, um Shanes Vater, trieben es immer stärker voran.
    Und anstatt sich dagegen zu wehren, ließ er es zu, hieß es willkommen. Er öffnete seinen Geist, versuchte, die Kräfte, die ihn ihm tobten, zu bündeln, die Energie fließen zu lassen.
    Für einen Moment vibrierte die Luft, leuchtete ein helles Licht, und geschmeidig erhob er sich auf seine Pfoten, schüttelte sich kurz, die Schmerzen waren gerade noch so zu ertragen. Jetzt würde er diesen Menschen beschützen können, denn das, und nur das, war seine Aufgabe.
    Aus seinem Brustkorb löste sich ein Geräusch. Eines, das den Dämon veranlasste, von seinem Opfer abzulassen.
    Sandro duckte sich grollend und sprang. Dem Dämon entgegen, der sich langsam zu ihm umdrehte.
    Wer ist hier jetzt schwach?
    Er streckte sich, die Pfoten trafen den harten Dämonenkörper von der Seite, prallten dagegen. Sein Kopf schoss vor, sein Maul öffnete sich, intuitiv wusste er, wohin er seine Reißzähne schlagen musste. Die rasiermesserscharfen Spitzen drangen wie durch Butter in die stinkende lederartige Haut. Es knackte laut, als er den Kiefer mit der Wucht einer Bärenfalle zuschnappen ließ.
    Miller versuchte noch, ihn abzuwehren. Dabei heulte er unablässig, Geifer tropfte aus seiner hässlichen Fratze.
    Sandro spürte, wie die spitzen Krallen durch seinen Pelz streiften, keinen Halt fanden, am glatten Fell abrutschten. Und dann war es zu spät. Mit aller Kraft verbiss er sich wütend knurrend im Genick des Dämons. Bis es brach.
    Es war vorbei.
    Im Schwung des Angriffs fielen sie zu Boden, quer über die schleimigen Überreste Morroks. Sandro landete auf dem Dämonenkörper, der schon tot war, noch bevor er auf dem Boden aufschlug. Winselnd blieb er einen Moment so liegen, rutschte zum Captain hinüber und leckte ihm mit seiner langen Zunge durch das Gesicht, solange bis der seine Augen aufschlug und

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