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Wolf inside (German Edition)

Wolf inside (German Edition)

Titel: Wolf inside (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Koch
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…“
    Er sprang auf, ließ die Weste liegen, und lief geduckt um die Theke herum, wolle das Versäumte nachholen, dann verharrte er. Zu spät.
    Sie waren schon hier, direkt im Raum. Durch die geschlossene Tür hindurch!

    Er konnte sie fühlen, seine Armhärchen stellten sich auf. „Achtung!“, brüllte er noch, dann ging es schon los. Sandro verschwand hinter dem Tresen, suchte in der Küche ein Messer. Unbewaffnet würde er den beiden nicht wieder gegenübertreten.
    Der Captain wurde von der Stelle, an der er gerade seine Pistole in Anschlag bringen wollte, hinweg gefegt. Er krachte an die Wand, an der der Kamin stand, und rutschte daran herunter. Doch er schien unverletzt zu sein. „Junge, bleib unten!“, rief er noch, dann deckte er systematisch die Umgebung mit Schüssen ab. Sandro hockte vor dem Kühlschrank, in der hintersten Ecke der Küche und kauerte sich zusammen.
    Als der Captain einen der Dämonen traf, flackerte es, für einen Moment wurde er sichtbar. Er stand in der Nähe der Eingangstür, am Treppengeländer. Blitzschnell jagte der Captain noch weitere Schüsse hinterher, lautes Heulen wurde hörbar, wieder flackerte der Umriss. Diesmal blieb der Dämon länger deutlich sichtbar, heulte unentwegt.
    Sandro, den das Heulen veranlasste, um die Ecke des Tresens zu linsen, erkannte Morrok. Sein rechter Klauenarm hing nutzlos an ihm herab. Dort musste Vulto ihn gebissen haben.
    Noch ein Schuss fiel, der Morrok schließlich den Rest gab. Brodelnd und zischend löste er sich auf, nur eine glitschige, stinkende Pfütze blieb übrig. Purem, geweihten Silber konnte ein Dämon nicht lange standhalten.

    Der Captain, der sich hinter einen der beiden Sessel gerollt hatte, lud schnell nach, Sandro hörte, wie die leeren Hülsen zu Boden fielen. „Sandro, wo bist du? Bleib in meiner Nähe! Nur wenn ich dich sehe, kann ich dich schützen.“
    „ Ich bin hier, hinter der Theke“, rief er, und kam dahinter hervor.
    Er machte einen Bogen, wo Miller war, konnte er nicht sagen. Hoffentlich stieß er nicht mit ihm zusammen! Schnell huschte er an der Wand entlang, rechts am Esstisch und der Sitzgruppe vorbei und schob sich eilig neben den Captain, der gerade mit Nachladen fertig war. „Der Dämon wird mir nichts tun, er soll mich lebend zu meinem Vater bringen.“
    Doch Miller schien das vergessen zu haben. Ohne dass er Sandro auch nur berührte, schlug er ihn von den Füßen. Sandro flog quer durch den Raum, auf die Stelle zu, an der Morroks Überreste lagen. Shanes Vater versuchte die ganze Zeit, die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken, in dem er auf den Dämon einbrüllte. Zu schießen traute er sich nicht, aus Angst, Sandro zu treffen.
    „ Komm, du Feigling. Ich bin hier, hol mich, lass den Jungen in Ruhe!“
    „ Ich hole euch beide.“ Der Dämon sprach höhnisch und verächtlich.
    Kurz bevor Sandro gegen das Treppengeländer prallte, fühlte er sich emporgehoben. Hochgehoben von unsichtbaren Kräften, sie ließen ihn unter der Decke schweben, er hing plötzlich kopfüber, dann musste er sich drehen, es war schlimmer als in einer Achterbahn. Miller begann zu lachen, dann, nach einer letzten Drehung, ließ er ihn fallen.
    Wie eine Lumpenpuppe schlug Sandro auf dem Couchtisch auf, der unter ihm zusammenbrach. Es knackte. Die Kanten der Holztrümmer bohrten sich in seine Rippen. Er schrie. Kurz nur, dann raubten ihm die Schmerzen den Atem.
    Miller hatte seine Dimension jetzt verlassen, stand gut sichtbar hinter dem Sofa. Anscheinend fühlte er sich unbesiegbar.
    „ Nimm das, du verfluchte Bestie!“, brüllte McBride laut, und zog durch. Doch obwohl der Dämon deutlich zu sehen war, traf er ihn nicht, die Kugeln prallten ab wie von einem Schild, Querschläger heulten durch den Wohnraum. Sie schlugen in die Möbel, in die Wände ein. Und immer noch lachte der Dämon. Unheimlich hallte es von den Wänden.

    Sandro fühlte, wie sich ein Schluchzen aus seiner Kehle löste. Er konnte nichts tun, konnte sich kaum rühren, es fühlte sich an, als seien alle Rippen gebrochen. Er bekam fast keine Luft, etwas drückte ihm auf den Brustkorb. Silberne Sterne kreisten vor seinen Augen, immer größere, er war einer Ohnmacht nahe.
    „ Nun, du willst der Sohn des mächtigen Raimondos sein?“, grollte es dumpf vom Sofa her. „Du bist schwach. Nichts wert!“
    Wieder schoss der Captain, der sich jetzt hinter die Treppe zurückgezogen hatte. Sandro sah, wie eine der Kugeln abrupt die Flugbahn wechselte. Sie wurde vom Dämon

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