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Wolf Shadow 01 - Wilks, E: Wolf Shadow 01

Wolf Shadow 01 - Wilks, E: Wolf Shadow 01

Titel: Wolf Shadow 01 - Wilks, E: Wolf Shadow 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks , Eileen
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misstraut hatte. „Weißt du, Ginger hatte recht. Ich bin zur Polizei gegangen, um mich sicherer zu fühlen. Wenn man am eigenen Leib erfahren hat, was für Monster es gibt, dann will man alles dafür tun, dass diese Monster hinter Gitter kommen. Und um sie zu bekämpfen, will man so viele Mitstreiter auf seiner Seite haben wie nur irgend möglich.
    Er war ihr so nah, dass sie hörte, wie er schluckte. „Deshalb wolltest du zum Morddezernat.“
    „Ein Mord vernichtet nicht nur ein Leben. Auch im Umfeld des Opfers richtet er verheerende Schäden an … Der Schock hat bei Ginger irgendetwas kaputtgemacht. Mit elf war sie eine Nervensäge, aber viele Mädchen in diesem Alter nerven andere; besonders ihre kleinen Schwestern und deren Freundinnen. Aber sie war längst nicht so verdreht wie heute.“
    „Du hast sie gewarnt. Du hast ihr Hilfe angeboten. Mehr konntest du nicht tun.“
    Lily sagte nichts. Ein Jogger kam an ihnen vorbei. Trotz der Hundeverbotsschilder lief sein großer schwarzer Labrador fröhlich hechelnd neben ihm her.
    „Wie ist das?“, fragte sie leise, während sie den Hund beobachtete. „Ich meine, wie ist es, ein Wolf zu sein? Denkst und fühlst du dann wie ein Wolf?“ Fühlte man sich dann sicher? Weil man wusste, dass man stärker und schneller war und fast alle Wunden heilen konnte, die einem zugefügt wurden?
    „Der Wolf ist immer im Menschen, und der Mensch ist immer auch im Wolf. Ich bin in jeder Gestalt ich selbst, auch wenn es nicht ein und dasselbe ist. Bist du noch du selbst, wenn du schläfst? Wenn du träumst?“
    „Ich verstehe, was du meinst.“ Sie wandte ihm das Gesicht zu, um seinen Duft einzuatmen. Er beruhigte sie.
    Ihre unausgesprochene Frage hatte er damit nicht beantwortet, aber es war auch eine dumme Frage gewesen. Niemand war auf Dauer in Sicherheit. Und nur allzu häufig hatten die Monster, die seinen Leuten Schaden zugefügt hatten, eine Marke getragen. „Ist es ein Problem für dich, dass ich ein Cop bin?“
    „Eine Komplikation“, entgegnete er trocken. „Lily?“
    „Ja?“
    „Was ist mit ihm passiert?“
    Es war die einzige Frage, die er dazu stellte. Sie atmete tief durch. Der Druck in ihrer Brust war weg. „Er hat dreizehn Jahre im Todestrakt gesessen. Hat x-mal Berufung eingelegt, aber schließlich wurde er doch hingerichtet.“
    „In den Clans regeln wir die Dinge zwar anders, aber in diesem Fall hat euer System letztlich doch funktioniert.“
    „Die Möglichkeit, in Berufung zu gehen, hat durchaus ihren Sinn. Polizei und Justiz können auch Fehler machen. Aber er war von seiner Verhaftung an die ganze Zeit eingesperrt. Er konnte sich nicht mehr an kleinen Mädchen vergreifen.“
    Rule schwieg. Sie schmiegte sich noch ein bisschen fester an ihn. Es war gar nicht so schlimm gewesen, es ihm zu erzählen. Es war ihr leichter gefallen, als sie gedacht hatte … Vielleicht hatte sie aber auch ihre Bindung dazu gebracht, ihm zu vertrauen.
    Doch im Moment spielte der Grund keine Rolle. Sie fühlte sich … so klar im Kopf. Als sei die Geschichte dadurch, dass sie sie erzählt hatte, fester in der Vergangenheit verankert worden. Lily drehte sich um und sah Rule in die Augen. „Bereit zur Monsterjagd?“
    „Wen willst du dir vorknöpfen?“
    „Den Most Reverend Patrick Harlowe.“
     
 
    23
    Harlowe war nicht in der Kirche. Lily hatte gehofft, dass wieder der hilfsbereite kleine Mann da war – und sich noch an sie in ihrer Funktion als Detective erinnerte, damit sie sich nicht mit unnötigen Erklärungen aufhalten musste. Aber er war nicht da, und die Sekretärin begegnete ihrem Wunsch, den Kirchenführer zu sprechen, mit äußerster Zurückhaltung. Von ihr erfuhren sie nicht viel.
    Ebenso erfolglos versuchten sie es bei Harlowe zu Hause. Lily starrte frustriert die Tür an – spanischer Stil, handgeschnitzt und sehr alt. Sie passte zu der repräsentativen Dreihundert-Quadratmeter-Villa. „Der Reverend wohnt ganz nett, nicht wahr?“
    „Die Religion war gut zu ihm“, pflichtete Rule ihr bei. „Und jetzt?“
    „Zu den Nachbarn. Dann Mittagessen.“
    Zwei von Harlowes Nachbarn waren zu Hause. Ihre Beschreibungen des Mannes passten zu seinem Haus: kultiviert, gehobener Mittelstand, gesellschaftsfähig. Die Frau, mit der sie zuerst sprachen, mochte ihn nicht besonders, obwohl sie es nicht ausdrücklich sagte; das ältere Paar hatte hingegen eine hohe Meinung von ihm.
    Sie aßen gerade Tacos mit Meeresfrüchten, als Lilys Handy klingelte. „Yu

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