Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wolf Shadow 01 - Wilks, E: Wolf Shadow 01

Wolf Shadow 01 - Wilks, E: Wolf Shadow 01

Titel: Wolf Shadow 01 - Wilks, E: Wolf Shadow 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks , Eileen
Vom Netzwerk:
wahr?“ Sie streckte die Hand aus – und jetzt kapierte Rule endlich. Er kam unauffällig etwas näher. Und hielt sich bereit.
    „Natürlich.“ Offensichtlich erleichtert, erhob sich Croft und schüttelte ihr die Hand.
    Rule hörte, wie ihr der Atem stockte.
    „Karonski?“ Sie drehte sich um und reichte auch ihm die Hand. „Keine Ressentiments?“
    Karonski wirkte eher verwirrt als erleichtert. „Sie müssen doch nicht …“ Er schüttelte den Kopf und sah ihre Hand an, dann ergriff er sie schließlich und drückte sie kurz. „Sorry, ich weiß nicht mehr, was ich sagen wollte.“
    Lily zog ihre Hand zurück und hielt sie etwas von ihrem Körper weg. Dann sah sie Rule an, um sich zu vergewissern, dass er bereit war. Er nickte. Sie trat einen Schritt zurück, damit sie etwas mehr Abstand zu den beiden Agents hatte.
    Dann sagte sie: „Sie sind verzaubert worden, alle beide!“
    „Was?“ Karonski fing an zu lachen. „Guter Witz!“
    „Es ist das gleiche Gefühl! Ich bekomme von Ihnen das gleiche unangenehme Gefühl wie von der Magie, mit der Therese Martin getötet wurde.“
    „Unmöglich!“, entgegnete Karonski. „Auf meine Schutzbanne kann ich mich verlassen. So kann man Martin und mich gar nicht manipulieren!“
    „Überlegen Sie doch mal! Was war Ihre Meinung, bevor Sie mit diesem Mann gesprochen haben? Vergleichen Sie das mit dem, was Sie jetzt denken.“
    Croft runzelte die Stirn.
    Karonski sah sie irritiert an. „Ich habe meine Meinung geändert.“
    „Abel“, sagte Rule, „Sie haben den Tatort selbst untersucht. Warum sagen Sie jetzt, dass es keine Beweise dafür gibt, dass der Mord mit Hilfe von Magie begangen wurde?“
    „Weil …“ Karonski verzog das Gesicht, als hätte er in eine Zitrone gebissen. „Weil das, was ich mit meinen besonderen Fähigkeiten feststelle, nicht als Beweis zulässig ist, außer in bestimmten, äußerst seltenen und genau definierten Fällen.“
    „Aber Sie haben doch eindeutig festgestellt, dass diese Frau mit Hilfe von Zauberei getötet wurde, nicht wahr?“
    „Definitiv! Die Spuren waren sehr deutlich und rührten ganz ohne Frage von Magie her und …“ Er verstummte. „Ich weiß nicht mehr, was ich sagen wollte.“
    Lily sah Rule an. „Vielleicht eine Art Beeinflussungszauber? Was weißt du über solche Zauber?“
    „Nicht viel.“
    Karonski ergriff das Wort. „Die sind in der Regel ziemlich schwach, selbst wenn sie von jemandem mit der Gabe des Charismas … Nanu, das ist komisch! Mir fällt gerade ein, als ich Harlowe sah, habe ich gedacht, dass es mich nicht überraschen würde, wenn er diese Gabe hätte.“
    „Wir waren viel zu lange weg“, sagte Croft plötzlich. Ihm standen Schweißperlen auf der Stirn. „Wir waren um halb vier dort. Um halb sechs sind wir hierher zurückgekommen. Aber ich erinnere mich nicht mehr an alles, was dazwischen war. Was haben wir die ganze Zeit gemacht?“
    „Scheiße“, sagte Karonski. „Du hast recht. Wir haben etwa zehn Minuten mit ihm gesprochen, und dann … Ich weiß es auch nicht mehr. War vielleicht sonst noch jemand dort?“ Er sah Croft fragend an. „Ist jemand hereingekommen, während wir mit Harlowe gesprochen haben?“
    „Keine Ahnung. Ich erinnere mich nicht.“ Croft sah Lily an. „Es stimmt. Jemand hat in unseren Köpfen herumgepfuscht. Auf uns ist kein Verlass mehr.“
    Was machte man mit zwei Special Agents, die den Verstand verloren hatten – oder zumindest einen Teil davon?
    Lily versuchte, das Ausmaß der Manipulation durch eine Befragung festzustellen. Die beiden Agenten wären nur zu gerne auf sie eingegangen, aber es stellte sich schon bald heraus, dass sie nicht gegen das ankamen, was man ihnen angetan hatte.
    Zwanzig Minuten später legte Rule resigniert eine Hand auf Lilys Schulter. „Ich glaube, wir hören lieber auf. Wenn wir sie weiter bearbeiten, richten wir vielleicht bleibende Schäden in ihren Köpfen an.“
    Croft saß am Tisch und stierte auf seine Hände. Er war bleich vor Anstrengung. Karonski murmelte unentwegt vor sich hin und betete sich eine ganze Litanei von Gründen vor, warum er seinem Verstand nicht mehr trauen konnte. Jedes Mal, wenn er ins Stocken kam, kehrte er jedoch zu den Gedanken zurück, die man ihm einprogrammiert hatte.
    „Sie brauchen ärztliche Hilfe“, sagte Lily. „Oder zumindest irgendeine Art von Hilfe. Ich weiß jedenfalls nicht mehr weiter. Wenn wir sie dazu bringen könnten, ihren Boss anzurufen, dann könnte er …“
    Croft sah auf.

Weitere Kostenlose Bücher