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Wolf Shadow 01 - Wilks, E: Wolf Shadow 01

Wolf Shadow 01 - Wilks, E: Wolf Shadow 01

Titel: Wolf Shadow 01 - Wilks, E: Wolf Shadow 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks , Eileen
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so etwas überhaupt gab.
    Sie würde es nicht gut aufnehmen.
    Er hätte gern mehr Zeit gehabt, um ihr den Hof zu machen, damit sie ihn besser kennenlernen und Vertrauen zu ihm fassen konnte. Aber sein Körper verlangte mit einer Beharrlichkeit nach ihr, die keinen Aufschub duldete. Sie dachte, sie könne selbst entscheiden, ob sie ihren Gefühlen folgte oder nicht, aber er wusste es besser. Und er wusste, dass er ihr die Wahrheit sagen musste, bevor sie sich körperlich näher kamen.
    So brachte man es den jungen Lupi bei: Wenn die dame dich mit einer Auserwählten segnet, sei ehrlich zu ihr, und erkläre ihr alles! Und sei geduldig! „Es liegt dann in deiner Verantwortung“, hatte Nettie ihm einmal gesagt, „es ihr so leicht wie möglich zu machen. Aber kehre die Probleme nicht unter den Teppich. Wenn sie jung und idealistisch ist, romantisiert sie die Sache möglicherweise und sieht darin die perfekte Verbindung, das Einswerden zweier Seelen.“ Sie hatte abschätzig geschnaubt. „Das darfst du nicht zulassen.“
    Während Rule langsam hinter einem Bus herfuhr, der den ganzen Verkehr aufhielt, sah er Lily an. Sie war in der Tat jung und hatte sehr hohe Ideale. Doch sie würde die Situation nicht romantisieren. Er rechnete vielmehr damit, dass sie sich mit Händen und Füßen gegen ihr Schicksal wehren würde – und gegen ihn –, und nur die dame wusste, wie viel Schaden sie sich und ihm damit zufügte.
    Heute Abend, nahm er sich vor, heute Abend werde ich es ihr sagen.
     
 
    14
    Auf der Straße vor dem Haus, in dem sich Thereses Wohnung befand, standen jede Menge Autos: zwei Streifenwagen, der Rettungswagen und das Auto des Coroners, Mechs blaue Limousine und O’Briens alter Chevy. Lily ließ sich von Rule an der Ecke absetzen.
    „Ich sorge dafür, dass man Sie ins Haus lässt“, sagte sie beim Aussteigen.
    „In Ordnung. Ich parke vor dem Club. Max’ Ruf hält die hiesigen Unternehmer davon ab, seinen Parkplatz als Ersatzteillager zu missbrauchen.“
    Sein Ton war leicht, doch seine Miene grimmig. Lily war ebenfalls angespannt. Sie musste sich zwar nicht mehr übergeben, wenn es an einem Tatort Unerfreuliches zu sehen gab, aber ihrem Magen ging es trotzdem nicht gut. Es war immer viel schlimmer, wenn sie das Opfer gekannt hatte, auch wenn es nur flüchtig gewesen war. „Kommen Sie mit der Situation klar?“, fragte sie unvermittelt.
    „Ich weiß durchaus, wie Tote aussehen. Gehen Sie! Tun Sie Ihre Pflicht!“
    Sie nickte, schloss die Autotür und ging die Straße hinunter.
    Den Uniformierten, der an der Haustür postiert war, kannte sie; es war der Neue aus Westtexas. Sie nickte ihm zu. „Gonzales, nicht wahr? Detective Yu. Ist Sergeant Meckle da drin?“
    „Ja, Madam. Er hat eine Zeugin aufgetrieben und benutzt das Büro der Verwaltung für die Befragung. Es ist gleich hinter der Treppe.“
    „Wie ich hörte, wurde sie kurz vor zwölf aufgefunden. Wer hat sie denn gefunden?“
    „Ein Jugendlicher namens Abel Martinez. Vierzehn Jahre alt. Ihr Sergeant hat seine Aussage aufgenommen und ihn zu seiner Mutter gebracht. Sie wohnt in Nummer zehn, auf derselben Etage. Der Vater ist nicht hier ansässig. Zwei Schwestern, beide jünger.“
    „Nummer zehn ist direkt neben Nummer zwölf“, sagte Lily. Daran erinnerte sie sich noch von ihrem Besuch bei Therese. „Die Wände sind dünn. Hat niemand etwas gehört?“
    „Das weiß ich nicht, Madam. Phillips hat mit ein paar Leuten gesprochen, bevor Sergeant Meckle kam und übernahm, aber ich habe die ganze Zeit hier an der Tür Wache geschoben.“
    „Ist schon jemand vom FBI aufgetaucht? Es gibt zwei Agenten, die sich für den Fall interessieren.“
    „Nein, Madam.“
    Sie kniff die Lippen zusammen. Damit waren Croft und Karonski zwar noch nicht aus dem Schneider, aber es sah ganz so aus, als müsse sie Mech und den Captain genauer unter die Lupe nehmen.
    Oh Gott, lass es nicht den Captain sein!, dachte sie. „Gleich kommt noch jemand, den ich als sachverständigen Berater hinzuziehen will. Rule Turner. Lassen Sie ihn in den Flur. Da soll er auf mich warten. Er darf nicht die Treppe hoch. Nur in den Flur!“
    Gonzales zog die Augenbrauen hoch, nickte aber. Lily ging zur Treppe. Auf halbem Weg nach oben stieg ihr der säuerliche Geruch von Erbrochenem in die Nase. Wahrscheinlich Abel Martinez’ Beitrag, dachte sie. Sie musste dafür sorgen, dass ein Sozialarbeiter mit ihm sprach.
    Phillips stand an der Tür zu Apartment 12 und sprach mit den Leuten vom

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